Susanne Weber und Stefanie Reich – Fuchs und Luchs: Freundschaft mit Schluckauf

Versteckt im tiefen Wäldchen hier,
lebt Lu, ein ganz besondres Tier.
Lus Pfoten sind sehr weich und breit,
mit ihnen läuft sie schnell und weit.

Den kleinen liebenswertigen Luchs hat man beim Anblick des Covers schon ins Herz geschlossen. Der Niedlichkeitsfaktor ist nicht zuletzt der begabten Illustratorin Stefanie Reich zu verdanken. Jede Doppelseite überbietet sich darin, den Leser zu entzücken, wie Fuchs und Luchs sich trotz ihrer Unterschiede annähren und schließlich zu Freunden werden. Ein nicht minderer Genuss ist die gewählte Typografie im Buch.

Susanne Weber liefert die dazu passenden Reime, die sich ganz und gar nicht holprig vorlesen lassen, auch wenn es inhaltlich durchaus turbulent zugeht. Lu, der kleine Luchs hat nämlich furchtbaren Schluckauf. Das kommt jedes Mal, wenn er mit seinen Geschwistern kichert. Sämtliche Tricks hat er ausprobiert und alles ohne Erfolg. Der Fuchs holt sich Rat bei seinem weisen Großvater und findet tatsächlich die Lösung für das Problem.

Lus Eltern überdenken ihre Traditionen in Bezug auf Feindschaften und althergebrachte Muster und Sitten. Sie zeigen sich als Charaktere in einem modernen und fortschrittlichen Gewand. Der offene und nüchterne Blick auf Dinge, ist etwas was sich die jugen Zuhörer schon prima abgucken können. Zusätzlich tragen Reime zu einem besseren Sprachgefühl bei, erweitern den Wortschatz und schulen das Hörverständnis.

Allumfassend gelungenes Vorlesebuch, welches hoffentlich bald mit weiteren Bänden aufwarten wird.

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Emma Jansson – Meine erste Naturkunde: Beeren und Pilze

Rezension

Beim morgendlichen Waldspaziergang im Herbst bahnt sich die Sonne mühevoll ihren Weg durch Nebelschwaden. Das Laub raschelt leise unter den Füßen. Rote Beeren in den Sträuchern und duftende Pilze begrüßen die Spaziergänger. Wer sich draußen auf Erkundungstour begibt und gerne von den Köstlichkeiten, die uns die Natur schenkt, naschen möchte, sollte genau hinschauen und sich gut auskennen.

Bereits im Vorwort erwähnt die Autorin, dass kleine Entdecker nur solche heimischen Beeren und Pilzen pflücken sollten, die sie hundertprozentig kennen. Ein Erwachsener sollte immer mit zum Pflücken kommen. Viele Beeren und Pilze sind nämlich giftig. Im Zweifelsfall ist es immer besser, den Pilz im Wald stehen zu lassen.

Dieses Naturkundebuch gibt einen groben Überblick über einige bekannte Beeren und Pilze und kitzelt aber auch Expertenwissen zu Exoten heraus. Der Pfifferling und der gemeine Steinpilz finden natürlich Beachtung, neben der Beschreibung, wie die Bestandteile eines Pilzes überhaupt heißen. Der Exot „Krause Glucke“, der wie ein Blumenkohlkopf aussieht, sollte vor dem Braten gut von Insekten und Schnecken, die sich dort gerne verkriechen, befreit werden. Bei den Pilzen wird die ungefähre Erntezeit angegeben und unter welchen Bäumen man am ehesten fündig wird. Einige Rezeptvorschläge zum Einmachen von Marmeladen oder der Zubereitung von Pilzgerichten runden die Vorstellung ab. Dank der Illustrationen ist die Form und Farbe der Fruchtkörper leicht zu unterscheiden. Kinder bekommen einen ersten Eindruck, worauf beim Beeren- und Pilzsammeln zu achten ist und vielleicht auch Lust noch achtsamer Waldspaziergänge zu erleben.

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Fazit

Einstieg ins Naturwissen rund um heimische Beeren und Pilze.

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Rachel Bright und Jim Field – Der Wal, der immer mehr wollte

Rezension

Doch – ob die Ausbeute groß war oder ob klein…
… für den Wal verlor sie bald ihren kostbaren Schein.

Ja, zufrieden zu sein, das fiel Wendelin schwer.
Es reichte ihm niemals, er wollte noch MEHR!

Das Erfolgsduo Rachel Bright und Jim Field konnte bereits mit „Der Löwe in dir“ und „Die Streithörnchen“ beeindrucken und liefert nun einen weiteren liebenswerten Protagonisten mit einer recht aktuellen Botschaft. Der Blauwal Wendelin durchstöbert die Unterwasserwelt nach kostbaren Schätzen. Seine Suche ist letztlich geprägt von einer tiefen Sehnsucht nach dem Entrinnen der inneren Leere.

Je mehr er findet und hortet, desto schwerer wird auch sein Herz. Was angeblich Glück bringen soll, entpuppt sich als Ballast. Seine Ziel- und Ratlosigkeit bringt ihn schließlich zu einem kunterbunten Korallenriff, in dem es nur so von Geschöpfen der Wonne wimmelt. Eine Krabbe findet schließlich den Zugang zu der eigentlichen Sehnsucht des einsamen Wals. Er hatte bisher keinen, dem er Liebe schenken konnte.

Sie und der Wal war´n als Freunde verbunden,
und er hatte Freude am Geben gefunden!

Der Leser erfährt, wie erfüllend und bereichernd das Teilen von schönen Augenblicken und Momenten sein kann. Besitz, so zeigt es uns der Wal, ist nicht mit Reichtum gleich zu setzen. Der Mensch braucht eigentlich wenig, um doch viel zu haben!

Das Thema Konsum und Materialismus beschäftigt auch schon die Kleinen. Das neueste Spielzeug und das aktuellste Kleidungsstück macht nur für eine kurze Dauer glücklich. Die Suche ist oft eine andere. Welche Lücke macht sich im Inneren eigentlich bemerkbar? Was macht im Leben wirklich nachhaltig zufrieden, ausgeglichen und erfüllt?

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Fazit

Der Einsamkeit entfliehen – Glück und Zufriedenheit finden – Mensch als soziales Wesen

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Susanne Weber und Meike Töpperwien: Das Känguru und du – Der leckere Zankapfel

Rezension

Susanne Weber thematisiert in diesem Pappbilderbuch für die Allerkleinsten ab 2 Jahren wie eine Streitkultur aussehen kann. Känguru Hopsidu und der Hase sind Freunde und haben sich eigentlich ziemlich gerne. Im Wettstreit um den höchsten Sprung, verbunden mit der Errungenschaft eines Apfels, kommt es dann doch zum Streit zwischen den beiden Freunden. Während das Känguru springt, schnappt sich der Hase den leckeren Apfel und will sich glatt davon machen.

Doch Hopsidu ruft: „Das ist jetzt echt nicht fair.“ Beide fangen an, an dem Apfel zu ziehen, bis dann der Vorschlag zum Teilen kommt.

Zusammen sitzen wir im Gras,
zu zweit macht alles doppelt Spaß.

Auf 16 Seiten wird der Wettbewerb unter Freunden und ein möglicher Ausgang des Streits in Reimform aufgegriffen. Die Möglichkeit zu teilen wird hier vorgeschlagen und der Hinweis gegeben, dass Teilen beide glücklich macht. Begleitet wird die Geschichte von wunderbaren plakativen Illustrationen, die sich auf das Wesentliche konzentrieren und den Betrachter nicht mit Details überfrachten.

Reime sind eine spielerische Möglichkeiten sich der Sprachbewusstheit zu nähern. Zugleich unterstützen sie das bewusste Hören. Auch unbetonte, fast verschluckte Silben werden durch die gebundene rhythmische Sprache oft leichter erkennbar. Davon profitieren besonders Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen. Dabei üben sie Lautkombinationen, die es in ihrer Muttersprache so vielleicht gar nicht gibt. Sie entwickeln ein Gefühl für Melodien und Rhythmen, die jeder Sprache innewohnen. 

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Fazit

Richtig streiten muss auch gelernt sein.

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Annette Herzog und Nadine Jessler – Weihnachten mit Fuchs und Schweinchen

Rezension

Als der Postbote Fuchs und Schweinchen eine Weihnachtskarte in die Wohngemeinschaft bringt, dämmert den beiden, dass Weihnachten vor der Tür steht. Leider haben die beiden es versäumt, Geschenke zu kaufen.

Was Selbstgebasteltes von dir will ich auch gar nicht (…) Du schluderst immer so, Fuchs.
Was du bastelst, wird schief und krumm und geht sofort kaputt.
Außerdem vergisst du, es einzupacken.

Der gerissene Fuchs schlägt vor, den Weihnachtsmann in die Höhle zu locken, um ihn zu bestehlen. Schließlich hat er viele Geschenke im Sack und eins mehr oder weniger merkt er letztlich gar nicht. Schweinchen nickt bei dem Vorschlag unsicher und platzieren sie Wegweiser rund ums Haus, backen Lebkuchen, räumen die Wohnung auf, stellen den Weihnachtsbaum auf und merken, als die Schafe an die Tür klopfen, dass sie bereits für die richtige Weihnachtsstimmung gesorgt haben – ganz ohne Geschenke!

Das Bilderbuch hat einen etwas eigenen Humor und stellt leicht überspitzt den Fuchs als listigen Gesellen vor. Dieser nimmt das naive Schweinchen ganz für sich ein und lenkt ihn gekonnt für seine Zwecke. Erleichtert wird der Leser jedoch feststellen, dass auch die beiden Freunde schließlich zu der Erkenntnis kommen, dass Weihnachten ein Fest der Liebe ist. Junge Kinder sollten jedoch über den Witz aufgeklärt werden und anerkennen, dass Selbstgebasteltes durchaus als wertvoll und ausreichend erlebt werden kann oder dass Animieren zum Stehlen, nicht die feinste Art ist. Die detailreichen und farbenprächtigen Illustrationen überzeugen auf ganzer Linie und spätestens auf der letzten Doppelseite wird jeder der festlichen Weihnachtsstimmung verfallen sein.

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Frech-witziges, etwas anderes Weihnachtsbuch!

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Julian Gough und Jim Field – Rotzhase & Schnarchnase: Das Tal wird kahl (Band 4)

Rezension

Aber dieses Jahr fliegen auch Bäume in den Süden, Bär.

Im vierten Band der „Rotzhase & Schnarchnase“-Reihe dreht sich alles um die Abholzung der Bäume. Zur Herbstzeit müssen Bär und Hase feststellen, dass nicht nur die Vögel zum Überwintern wegfliegen, sondern auch die Bäume von heute auf morgen verschwunden sind. Rotzhase macht sich große Sorgen, denn sein Bau ist in Gefahr von dem nun aufsteigenden Fluss überflutet zu werden. Die Auswirkungen der nicht mehr vorhandenen Bäume sind weitreichend.

Der Biber, der für das Schwinden verantwortlich ist, sieht sich als Ingenieurkünstler, der Fortschritt bringt. Alles was neu und groß ist, ist natürlich mit besser gleichzusetzen. Kurzzeitig sind auch die Freunde versucht die Veränderung gut zu heißen, da morsche Bäume viele Käfer versprechen. Rotzhase kann jedoch schließlich alle davon überzeugen, dass langfrsitig die Folgen für alle verherrend sein werden.

Der Plot kann aus Erwachsenensicht schon fast politisch betrachtet werden und ist thematisch hoch aktuell. Weitere Themen, die angeschnitten werden, sind „Freundschaft“, aber auch „Einsamkeit“ in Verbindung mit beruflicher Überlastung und die Bedeutung von Freizeit und Glücksgefühlen.

Der Schreibstil überzeugt mit den witzigen Dialogen der Figuren. Das kleine gebundene Buch kann zum Vorlesen oder Selberlesen genutzt werden. Die Innenseiten wurden nur in den Farben weiß, orange und schwarz mit verschiedenen Grauabstufungen illustriert. Die bräunlichen Naturtöne passen sehr gut zur im Buch erwähnten Herbstzeit. Jim Field, der bereits das zauberhafte Bilderbuch „Die Streithörnchen“ illustriert hat, haucht der Geschichte Leben und Witz ein. Man würde am liebsten jede zweite Seite als Postkarte ausdrucken.

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Fazit

Umweltschutz und Zusammenhalt in einem Buch vereint

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Benas Bėrantas und Vilija Kvieskaitė – Nüsse haben kurze Beine

Rezension

Das litauische Duo hat sich der Redewendung „Lügen haben kurze Beine“ bedient und thematisiert die Werte „Ehrlichkeit“ und „Aufrichtigkeit“ auf sehr kindgerechte Art und Weise. Wer kennt es nicht? Es beginnt mit einer kleinen, kaum zu erwähnenden Nichtigkeit und schwupps ist die Nuss aus dem Korb schon in Kinderhände geraten, während Mama Eichhorn aus dem Haus ist. Rabe Knips schlägt noch vor zu warten, um Erlaubnis erbitten zu können, doch Eichhörnchen Ekki kann es nicht abwarten und so landet eine Nuss nach der anderen im Mund.

Als Frau Eichhorn zurück kommt, ziehen die beiden ihre Bäuche ein und behaupten, dass Frau Fuchs die Nüsse gestohlen hat. Zwischen den Freunden beginnt daraufhin die Diskussion rund um Ehrlichkeit und die Möglichkeit den Fehler auch zugeben zu können. Mit Bauchschmerzen gehen sie schlafen. Am nächsten Tag hat das Eichhörnchen Geburtstag und kann sich kaum freuen und mitfeiern. Die Lüge bzw. Nuss liegt ihm schwer im Magen.

Es ist wahr. Durch das Lügen bürgt man sich selbst nur eine Last auf. Das zeigt diese Geschichte deutlich. Es belastet einen. So leiden die beiden Tiere, wenn auch teils unbewusst. Das Aufdecken, wenn leider auch nur durch Zufall und nicht Selbsteingeständnis, ist mit einer großen Erleichterung verbunden, sodass die Tiere beschließen in Zukunft dann doch lieber die Wahrheit zu sagen.

Lügen ist ein höchst komplexes Thema und mit Unsicherheit, aber auch dem Austesten von Grenzen verbunden. Den Fokus auf die psychische Last, die sich schließlich auf den Körper auswirkt, zu legen ist sinnvoll und auch aus medizinischer Sicht richtig. Umso schöner, dass dieses Thema auf heruntergebrochener, kindlicher Ebene Erwähnung und Beachtung findet.

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Fazit

Vermittlung wichtiger Werte, mit Bezug zu körperlichen Auswirkungen.

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Kurt Cyrus und Andy Atkins – Napoleon Chamäleon

Napoleon ist aufgrund seiner sehr gut ausgeprägten Anpassungsfähigkeit an die Umgebung beinahe unsichtbar. Der Nachteil ist, dass die anderen Tiere ihn nicht beachten. Mal halten sie ihn für einen sprechenden Ast, mal für eine Pflanze. Also beschließt er die anderen auf sich aufmerksam zu machen und baut eine Trompetenblumen-Vogeltränke und eine Fußmatte aus Zweigen. Doch all das half nichts.

Er ist witzig, höflich, mutig und wird trotzdem nicht gesehen. Erst als ihm ein Missgeschick passiert und er sich nicht um Aufmerksamkeit bemüht, richten die Tiere ihr Augenmerk auf ihn. Und was lässt sich mit einem Chamäleon besser spielen als Verstecken?

Rezension

Das Bilderbuch „Napoleon Chamäleon“ hat im Fokus die Problematik „Freunde finden“ und „Akzeptanz“. Es zeigt auf eine wunderbar naive und kindliche Weise, wie Menschen sich in neuen sozialen Gefügen zeigen und etwas sein wollen, was sie nicht wirklich sind. Jegliches aktive und vielleicht auch gar krampfhafte Bemühen um das „Gesehenwerden“ misslang.

Erst als das Chamäleon seinem Naturell folgte und ganz unbeholfen seine innere Stärke und keine gekünstelte Fähigkeit zeigte, wurde er wahrgenommen. Die Botschaft ist eine ganz einfache und doch eine sehr bedeutende, die auch vielen Erwachsenen hin und wieder schwer fällt: Sei du selbst! Die richtigen Freunde werden dich als „Gesamt-Kunstwerk“ mögen und nicht als Summe aus guten Eigenschaften abzüglich der Schwächen.

Ein Kunstwerk ist auch die Gestaltung des Bilderbuchs. Es strotzt nur so vor Farbe, Lebensfreude, Unterschiedlichkeit und Individualität. Der Dschungel entfaltet sich in all seiner Pracht. Auch die Gefühle werden wunderbar abgebildet und zeigen sowohl in der Mimik als auch in der perspektivischen und farblichen Darstellung die ganze Bandbreite der thematisierten Emotionen.

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Fazit

Sei du selbst – das ist der beste Weg!

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Hans Christian Andersen und Larisa Lauber – Die beliebtesten Märchen von Hans Christian Andersen

Rezension

Märchenbücher wecken meine Sammelleidenschaft. Es gibt so viele wunderbare Exemplare, dass man sie einfach nicht mehr hergeben möchte. Das Schöne daran ist, dass man sie immer und immer wieder sehr gut lesen bzw. vorlesen kann. Märchen versprühen ihren ganz eigenen Zauber, auch wenn man sich über bestimmte Lehren in der heutigen Zeit durchaus streiten kann.

Das vorliegende Märchenbuch aus dem Magellan Verlag richtet sich an junge LeserInnen ab 4 Jahren. Die Illustrationen sind entsprechend vereinfacht, reduziert und doch ausdrucksstark. Sie überfrachten nicht und lenken vor allem nicht von dem Inhalt ab. Sie wirken verständnisunterstützend und fungieren lediglich als „Zufütterung“ der eigenen Fantasie. In diesem Band werden acht Märchen vorgestellt:

  • Das hässliche Entlein
  • Das Mädchen mit den Schwefelhölzern
  • Däumelinchen
  • Der Schweinehirt
  • Der standhafte Zinnsoldat
  • Des Kaisers neue Kleider
  • Die kleine Meerjungfrau
  • Die Prinzessin auf der Erbse

Die Kenntnis der Märchen ist allgemeines Bildungsgut. Mein Lieblingsmärchenbuch in der Kindheit war tatsächlich eine Sammlung des bekanntesten Dichters und Schriftstellers Dänemarks. Auch wenn die Hausmärchen der Brüder Grimm natürlich auch hoch und runter gelesen wurden.

Besonders gut gefallen mir hier die einleitenden Deckblätter zu den Märchen. Diese sind eine wundervolle Einstimmung auf die kommenden Leseminuten und das kognitive Abtauchen in die Geschichte. Diese können zum Zweck der Zusammenfassung genutzt werden oder aufgrund des hohen Aufforderungscharakters einfach als spontaner Erzählanlass zum Einsatz kommen.

Blick ins Buch

Fazit

Reduzierte und ausdrucksstarke Illustrationen für junge Kinder

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Rachel Bright und Jim Field – Die Streithörnchen

Rezension

Der Sommer nahm Abschied im mächtigen Wald,
das Moos gedieh saftig, die Luft wurde kalt.
Der Himmel war rot und der Herbst zog ins Land,
so manch müdes Wesen im Bettchen verschwand.

Pia Jüngert hat das Bilderbuch aus dem Englischen in dahinfließende Reime gebracht. Zu keinem Zeitpunkt wirkt es holprig oder stockend. Die Seele bilden allerdings die zauberhaften Illustrationen von Jim Field. Was sind das bloß für charakteristische Wesen, die einem bereits auf der Titelseite entgegen blicken? Und was soll ich sagen: Wer kennt sie nicht? Die Streithörnchen?

Lenni ist ein sorgloses Eichhörnchen und legt im Gegensatz zum fleißigen Finn kaum Vorräte für den Winter an. Als beide einen Zapfen erblicken, beginnt die Hetzjagd nach der letzten Nuss im Jahr. Sie ringen im Wasserfall, entfliehen einem Vogel und treiben schließlich hilflos im Fluss. Hier schaffen sie es gerade noch ans Ufer und ziehen sich gegenseitig mit schwindender Kraft heraus. Genau in diesem Augenblick kommt die Erkenntnis, dass teilen wunderbar sein kann und es nichts Schöneres gibt als gemeinsam zu lachen.

Dieses Bilderbuch ist perfekt zum Einläuten der Herbstzeit. Es richtet den Blick auf die Veränderungen in der Natur und schafft einen gelungenen Übergang zum „Loslassen im sozialen Miteinander“. Manchmal ist das Teilen recht schwer und erfordert eine ausgeprägte Teilungsbereitschaft, die im Freundeskreis Kindern vorerst noch leichter fällt. In eine turbulente Geschichte verpackt, zeigt Rachel Bright, dass gemeinsam oft mehr ist als einsam.

Blick ins Buch

In sozialen Gefügen kommt es, wie bei den Streithörnchen, immer wieder zu Streitigkeiten. Die Aufarbeitung kann mit diesen Streitgeschichten erfolgen. Hier wird die Empathiefähigkeit gefördert und der Perspektivwechsel geschult…und ja es geht auch um das „Teilen“.

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Fazit

Fantastische Reime und Illustrationen – ein Vorlesegenuss!

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