John Bigwood – Tiere malen: So einfach wie das ABC

Dieses Buch ist ein wahrer Schatz für alle, die gerne kreativ Tiere zeichnen lernen möchten. Aus Groß- oder Kleinbuchstaben werden Strich für Strich Tiere gezaubert. Aus einem „E“ entsteht ein entspannter Koala, der sich am Bambusbaum festhält und aus einem kleinen „n“ wird im Nu der Korpus eines stolzen Äffchens. Was kann aus einem V entstehen? Die Spannung kann erhalten bleiben, wenn vorab nicht verraten wird, welches Tier am Ende auf das Papier gebracht wird. So können Kinder mitraten, was die Freude an der Malproduktion erhöht.

Der Pfiff dieser Schritt-für-Schritt-Anleitungen ist, dass die sechs Schritte jeweils mit einer neuen Farbe gekennzeichnet ist. So fällt den Kindern die Orientierung einfacher. Ich nutze das Buch als Anleitung im Kunstunterricht. Wir beginnen die Kunststunden mit 10-Minuten-Kunstwerken im Skizzenheft. Ich male mit bunter Kreide groß an der Tafel vor und erläutere jeden Schritt bzw. verpacke das Gezeichnete in Worte. Im vierten Schuljahr übernimmt ein Schüler diese Rolle und kann sich zusätzlich im mündlichen Sprachgebrauch üben. Auch hierbei ist das Buch hilfreich, da man hier bereits Stichpunkte findet. Für jeden neuen Strich, kommt eine andere bunte Kreide zum Einsatz. Am Ende darf verziert, farblich ausgestaltet und passend zum dargestellten Tier die Umgebung gemalt werden.

Das unten dargestellte Skizzenheft bietet ein Deckblatt in farbiger und schwarz-weißer Ausführung, sowie eine Übersicht, die verdeutlicht was ein Skizzenheft ist und wie damit gerarbeitet wird.

Effektvolle und kreative Herangehensweise an die Lust am Zeichnen und bildnerischen Gestalten.

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Barroux – All die schönen Tiere zeichnen

Dieses einfache Zeichenbuch garantiert Erfolgserlebnisse und das brauchen kleine Künstler. Die Tiermotive sind modern und nicht mit allzu vielen Details überladen. Trotzdem wurden prägnante Elemente berücksichtigt und in vier bis sechs Schritten entsteht das Tier auf dem Papier.

Die Basis bilden geometrische Grundformen wie Rechtecke, Kreise oder Ovale. Darauf wird aufgebaut, wobei die Hilfslinien des Gerüsts im Verlauf wegradiert werden. Hier ist kein störender Text im Weg, sodass der Fokus gänzlich auf den Bildern liegt. Auf der rechten Seite wird das fertige Kunstwerk in Farbe präsentiert. Es spornt zum Einsatz von Wasserfarben oder Buntstiften an. Hier darf die Umgebung nach Belieben ergänzt und das Bild zur Vollendung individuell ausgestaltet werden. Die Pinselstriche müssen nicht exakt und gerade sein. Sie verlaufen eher großflächig. Den Zauber bildet zudem die schwarze Umrandung, die das Motiv noch mehr in den Vordergrund hebt und lebendig erscheinen lässt.

Seien es Bauernhoftiere, wie Huhn, Kuh, Schaf, Katze oder Hund oder aber auch Wiesentiere wie Biene, Feldmaus oder Eule, die Bandbreite ist hier groß. Die Reise wird in die Savanne fortgesetzt und nach den exotischen Tieren wie Giraffe, Zebra, Schlange und Tukan, landen die kleinen Künstler schließlich im Wasser und tauchen zu den Delfinen, Krebsen und Walrossen ab.

Eine große Empfehlung für kreative Nachmittage mit Großeltern, Patentanten, allen Zeichenbegeisterten und die es werden möchten.

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Clarissa Hagenmeyer – Happy Summer

Bereits für „Happy Painting“ war meine Begeisterung groß, denn Clarissa Hagenmeyer schafft es tatsächlich aus jedem Menschen eine künstliche Ader hervorzulocken. Die Kunstwerke sind mit der Technik und der Anleitung gelingsicher und das auch ganz ohne Videos, auf die ich erstmals letztes Jahr während der Lockdowns gestoßen bin.

Diese Malmethode beinhaltet vier einfache Schritte. Zunächst wird das Motiv mit einem Bleistift vorskizziert, um ein grobes Gerüst zu haben. Das Buch, welches sich gänzlich auf sommerliche Motive beschränkt, zeigt eine bebilderte Schritt-für-Schritt Anleitung. Der Text erklärt zwar das Gezeigte, doch diese Zeilen sind für die Vollendung oft gar nicht notwendig. Anschließend darf mit Aquarell- oder Wasserfarben dem Kunstwerk Farbe verliehen werden. Schwarzer Fineliner, der tanzend und bloß nicht mir geraden Strichen auf dem Papier unterwegs ist, erweckt das Bild letztlich zum Leben, sodass die Verzierungen mit einem weißen Gelstift und Farbstiften lediglich das i-Tüpfelchen darstellen.

Zu den Motiven rund um Sonne, Strand und Eis zählen Muscheln, Fische, eine Möwe, die sich eine Entspannungspause in einem Strandkorb gönnt, ein Buddelschiff, ein Boot am Strand und ein Happy Grashüpfer. Der Wiedererkennungswert ist enorm und das Versprechen, dass das kreative Ausleben „happy“ macht, wird gehalten. Wie schön, dass es zu jeder Jahreszeit eine ganz eigene Serie gibt.

Leichtigkeit und Lebensfreude in sommerlichen Motiven gelingsicher umsetzen!

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Emma Jansson – Meine erste Naturkunde: Beeren und Pilze

Rezension

Beim morgendlichen Waldspaziergang im Herbst bahnt sich die Sonne mühevoll ihren Weg durch Nebelschwaden. Das Laub raschelt leise unter den Füßen. Rote Beeren in den Sträuchern und duftende Pilze begrüßen die Spaziergänger. Wer sich draußen auf Erkundungstour begibt und gerne von den Köstlichkeiten, die uns die Natur schenkt, naschen möchte, sollte genau hinschauen und sich gut auskennen.

Bereits im Vorwort erwähnt die Autorin, dass kleine Entdecker nur solche heimischen Beeren und Pilzen pflücken sollten, die sie hundertprozentig kennen. Ein Erwachsener sollte immer mit zum Pflücken kommen. Viele Beeren und Pilze sind nämlich giftig. Im Zweifelsfall ist es immer besser, den Pilz im Wald stehen zu lassen.

Dieses Naturkundebuch gibt einen groben Überblick über einige bekannte Beeren und Pilze und kitzelt aber auch Expertenwissen zu Exoten heraus. Der Pfifferling und der gemeine Steinpilz finden natürlich Beachtung, neben der Beschreibung, wie die Bestandteile eines Pilzes überhaupt heißen. Der Exot „Krause Glucke“, der wie ein Blumenkohlkopf aussieht, sollte vor dem Braten gut von Insekten und Schnecken, die sich dort gerne verkriechen, befreit werden. Bei den Pilzen wird die ungefähre Erntezeit angegeben und unter welchen Bäumen man am ehesten fündig wird. Einige Rezeptvorschläge zum Einmachen von Marmeladen oder der Zubereitung von Pilzgerichten runden die Vorstellung ab. Dank der Illustrationen ist die Form und Farbe der Fruchtkörper leicht zu unterscheiden. Kinder bekommen einen ersten Eindruck, worauf beim Beeren- und Pilzsammeln zu achten ist und vielleicht auch Lust noch achtsamer Waldspaziergänge zu erleben.

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Fazit

Einstieg ins Naturwissen rund um heimische Beeren und Pilze.

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Clarissa Hagenmeyer – Happy Painting

Rezension

Clarissa Hagenmeyer ist überzeugt: Jeder kann malen! Auf ihre Videos, sprühend vor Energie, Positivität und der Einstellung, dass das Malen in erster Linie Spaß machen muss, bin ich während des Lockdowns gestoßen. Auch die Kinder waren schnell von den Schritt-für-Schritt-Anleitungen der Künstlerin inspiriert und legten mit ihren Kunstwerken begeistert los.

Die Malmethode Happy Painting nimmt Neugierde und Offenheit in den Fokus. Die Kunstschaffenden werden dazu angeregt, ihre Kreativität zu entfesseln und mit Leichtigkeit zu experimentieren. Dabei gibt es vier einfache Schritte, nach denen vorgegangen wird. In diesem Grundlagenbuch zeigt die Autorin wie spielend leicht mit Aquarell- oder Wasserfarben, Finelinern, einem weißen Gelstift und Farbstiften neue Kunstwerke erschaffen werden können.

Nach einigen Einstiegstipps zum Lasieren und Lavieren, wird mit der Eule als erstem Motiv begonnen. Hierbei gibt es eine bebilderte, detaillierte Anleitung, nach der man sehr gut vorgehen kann, auch ganz ohne künstlerische Vorerfahrungen. Die Motive in diesem Grundlagenbuch sind nicht nach jahreszeitlichen Themen zusammengestellt. So findet man hier Katzen, Elefanten, Schafe, Engel, Blumen, Häuser und einige abstrakte Motive. Die auf dem Umschlag dargestellten Motive zum Erdmännchen und Kaktus sind in diesem Band nicht zu enthalten, was für manche irreführend sein könnte.

Das Malen gelingt intuitiv und ist vielmehr ein Spiel. Es geht nicht um Perfektion oder einer bestimmten Kunstrichtung gerecht zu werden oder irgendetwas zu kopieren. Es ist losgelöst und frei, frei von Frustration oder Ängsten. Auch Kinder sind ganz erstaunt, was ihnen da so gelingt. Hierbei seien die Online-Malkurse ebenfalls empfohlen. Beim Malen stellt sich das Gefühl von Freude und Stolz ein. Und wenn man das erreicht hat, ist es für einen Künstler und Kunstliebhaber ganz viel. Außerdem sind die Motive farbenfroh, anregend und haben den Namen Happy Painting mehr als verdient.

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Fazit

Vor Leichtigkeit sprühend und einfach umzusetzen – so macht Kunst Spaß!

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Bewertung: 5 von 5.

Ilka Sokolowski – Mein Kosmos Grundschullexikon: Tiere & Pflanzen

Rezension

Das alphabetisch geordnete Grundschullexikon zu den Bereichen „Tiere & Pflanzen“ bietet alles, was das Grundschullehrerherz begehrt. Die meisten Seiten widmen sich dem Tierbereich und decken „Zootiere“, „Bauernhoftiere“ und „Haustiere“ zuverlässig ab. Es ist die idealle Vorlage zum Verfassen von Steckbriefen und zum Vorbereiten von Referaten.

Jede Seite ist gleich aufgebaut, sodass den Kindern die Orientierung leicht fällt. Es sind auch schon Oberbegriffe vorhanden. Zu allen Tieren finden sich die wissenschaftlichen Namen, die Auflistungen zur Größe, Körpergewicht, Lebensraum, Nahrung und Nachwuchs. Der Haupttext behandelt die Themen Merkmale, Lebensweise und geht auf den Nachwuchs noch genauer ein. Der Farbklecks, der zu zu jedem Tier eingestreut wird, offenbart wichtige oder erstaunliche Zusatzinfos, mit denen man jeden Leser überraschen kann.

Zu jedem Eintrag sind mehrere Fotografien vorhanden. Man bekommt einen guten Einblick, wie sich das Tier bei Bewegung verhält oder auch in welchem Lebensraum es vorzufinden ist. Allerdings fehlen mir vor allem bei Pflanzen vereinfachte Illustrationen, wie z.B. zu Blattformen oder Blüten, auch spezifische Körperteile von Tieren sind so besser zu begreifen. Im Sachunterricht gehört eben auch genaues Beobachten und das Skizzieren von Einzelheiten als Kompetenz dazu. Das wäre eine hilfreiche Ergänzung gewesen.


Im Abschnitt „Pflanzen“ sind alle gängigen Bäume und Wiesenpflanzen enthalten. Wenn auch Pilze nicht zu den Pflanzen gehören, wurden sie ebenfalls integriert, allerdings fällt hier die Bandbreite eher mager aus. Die Übersicht zum „Getreide“ mit 4 unterschiedlichen Sorten ist auch eher unvollständig. Bei Nadel- und Laubbäumen wurde glücklicherweise der Baum in voller Größe, die Frucht und das einzelne Blatt abgebildet. Auch hier ausschließlich in Form von Fotografien.

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Fazit

Insgesamt ist es vor allem im Tierbereich ein tolles Nachschlagewerk für die Grundschule.

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Bewertung: 4 von 5.

David Hockney und Martin Gayford – Die Welt der Bilder für Kinder

Rezension

Die Geschichte der Bilder beginnt in den Höhlen und endet heute, auf dem iPad.

Eine wunderbare Symbiose aus Künstlern und Kunstkritikern öffnet den jungen Lesern die Tür zur Betrachtung von Kunst.  Glücklicherweise wird Kunstgeschichte hier nicht trocken und nüchtern präsentiert, sondern in einem spannenden Dialog diskutiert. Ist Kunst nicht letztendlich genau das? Ein Austausch über Ansichten, die Weitergabe von individuellen Interpretationen als großen Schatz an unterschiedlichen Zugängen, die geprägt sind von unserer Brille an Gefühlen, Erinnerungen und Bedürfnissen.

Die Illustrationen von Rose Blake tragen das Konzept maßgeblich. Sie schafft es Figuren und Szenarien zu darzustellen, die für Kinder greifbar sind, mit denen sie sich verbunden fühlen und denen sie beim Galeriegang in der Zeitleiste durch die Kunst folgen. Es geht zunächst darum, warum Menschen begannen Kunst zu erschaffen. Bei den Höhlenmalereien gibt David Hockney als Leitfigur den Hinweis, dass damals der Mensch wohl sehr genau hinschauen musste, um so einen Bullen, den andere wiedererkennen sollten, auf die Höhlenwand zu zeichnen. Die Erklärungen sind stets leicht verständlich und so formuliert, dass Kinder im Grundschulalter etwas damit anfangen können.

Warum wurde dieses Bild geschaffen?
Was bedeutet es?
Was zeigt das Bild?

Die Herangehensweise an Betrachtung der Kunstwerke ist äußerst spannend. Es geht um die Problematik Dreidimensionalität der realen Welt auf einer flachen Ebene darzustellen und dass man Vorreiter braucht, wie z.B. Van Eyck, dem andere nacheifern konnten. Genau das ist die Entwicklung, nicht nur in der Kunst, denn Bilder beeinflussen andere Bilder. Im Kapitel „Zeichen setzen“ findet ein Austausch über den Einsatz der Kunstwerkzeuge statt und wann ein Zeichen interessant für das Auge erscheint. Umso schöner ist es, dass die Autoren die jungen Leser zum Erproben animieren.

Du kannst verschiedene Zeichen anschauen, die ein Künstler verwendet und dann etwas ausborgen – Zeichen mit einer Feder, mit Zeichenkohle, Bleistift, ebenso Striche mit Pinsel und Farbe. Und du erkennst noch besser, wenn du selbst zeichnen lernst und die Zeichen kopierst.

Und was macht ein gutes Bild oder ein erinnerungswürdiges Foto aus? Es bleibt im Gedächtnis und überdauert die Zeit.

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Kindgerechter und gut verständlicher Zugang zur Kunst von einem der populärsten lebenden Künstler der Welt.

Christina Steinlein und Mieke Scheier – Ohne Wasser geht nichts!

Rezension

Aktuelle Sachbücher haben ein Konzept und tragen Fakten zusammen, die von Illustrationen getragen werden. Es ist nicht mehr die reine Wissensaneignung, sondern ein Netz, das tiefes Eintauchen in die Materie ermöglicht. Dieser Zug der Kinder an Sachbücher gelingt durch faszinierende, teils ungewohnte Darstellungen und vor allem eine mitreißende und gut verständliche und nachvollziehbare Erzählstimme. So können Themen aufbereitet werden, die nicht als erstes auf der Wunschliste von Kindern stehen. Sachbücher dürfen also Spaß machen und dass sie zusätzlich sachlichen Kriterien standhalten, zeigt uns die studierte Gewässerökologin Christina Steinlein.

Mit Ohne Wasser geht nichts! gelingt ihr ein Rundumschlag zum Thema. Es ist so breit aufgestellt, dass kaum ein Bereich unerwähnt bleibt. Das handliche Format und die durchdacht aufgeteilten Seiten, überladen jedoch zu keinem Zeitpunkt. Da die Themen in sich abgeschlossen sind, kann das Buch auch zwischendurch zur Seite gelegt werden, um die Informationen verarbeiten zu können.

Schließlich ist Wasser überall und lebensnotwendig, das verrät schon der Titel in einer konstitutiven Tonlage. Es ist die Grundlage des Lebens. Auch das ist Fakt. Wir brauchen es zum Kochen, morgens im Bad, begegnen es in Urlauben und sogar in uns finden wir Wasser und brauchen eine regelmäßige Zufuhr. „Wir sind Wasser“, könnte auch der Titel des Sachbuchs lauten. Vielleicht würde dann der Verantwortungsgedanke dem wertvollen Gut gegenüber auch steigen. Im Verlauf des Sachbuchs werden nämlich auch die Stolpersteine ersichtlich, mit denen sich die Menschheit beschäftigt, um die wichtigste Ressource zu bewahren. Dürren, heftige Stürme und Überschwemmungen haben an Intensität zugenommen. Der Klimawandel donnert an die Tür der Menschheit. Jeder kann im Kleinen beginnen etwas zu tun, auch dazu gibt es in dem bebilderten Sachbuch für Kinder ab 7 Jahren, Ideen, die nach sorgsamem Umgang rufen.

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Fazit

Ohne Wasser geht nichts! – die wichtigste Ressource sorgsam bewahren, ein Plädoyer!

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Béa Beste und Stephanie Jansen – Gemeinsam schlau statt einsam büffeln: So lernen Kinder und Eltern zusammen

Rezension

Aktueller könnte die Thematik nicht sein. Nach den landesweiten Schulschließungen stehen Eltern vor der Herausforderung, die Betreuung ihrer Kinder vollständig zu übernehmen und für die Erledigung der Schulaufgaben zu sorgen. Die Begrifflichkeiten „Homeschooling“ und „Home Office“ sind in aller Munde. Der gewohnte Tagesablauf bedarf daher einiger Umstrukturierung.

Dieser Ratgeber zeigt auf, auf wie vielen Bereichen Lernen stattfindet. Diese zusätzliche gemeinsame Zeit kann somit für Dinge genutzt werden, die sonst vielleicht eher unterschwellig angegangen wurden. Die Autorin behauptet, dass die beste Möglichkeit die Talente der Kinder zu entfalten, die Methode des Co-Learning ist. Eltern und Kinder erschließen sich gemeinsam auf eine spielerische Art und Weise die sich schnell ändernde Welt. Vom „einsamen Büffeln“ rät sie Abstand zu nehmen.

Die beste Vorbereitung für dein Kind heute auf eine Welt von morgen ist nicht das schulische Lernangebot von gestern!

Im ausführlichen Theorieteil werden die unterschiedlichen Lerntypen erläutert und drei „Spiel-Arten“ aufgezeigt, aus denen ein entspanntes Lernen resultiert. Im dritten Teil werden anhand eines praktischen Ideenpools erprobte Projekte vorgestellt, die aufzeigen welche Entwicklungsziele ganz nebenbei verfolgt werden.

Erfreulicherweise liest sich der Ratgeber genauso entspannt, wie das Konzept es vermuten lässt. Die Autorin betont, dass es manchmal auch ausreicht, wenn eine Aktivität Spaß macht, ohne einen auf den ersten Blick ersichtlichen Sinn haben zu müssen. Besonders gut gefällt mir die Einteilung der Ideen nach den Entwicklungszielen, weil es aufzeigt wie breit aufgestellt die Förderung funktionieren muss. Zu diesen gehören:

  • Wort-schlau (Förderung der Sprache), Musik-schlau, Zahlen-schlau (abstraktes Denken), Bild-schlau (Raumvorstellung), Körper-schlau (Bewegung), Hand-schlau (Problemlösung mit den Händen), Ich-schlau (Umgang mit Gefühlen), Wir-schlau (andere Menschen verstehen), Umwelt-schlau (Naturphänomene beobachten), Welt-schlau (Leben hinterfragen)

Kleine Wortkünstler werden hier angeregt „Wörter zu züchten“, indem die Kompetenz zur Bildung zusammengesetzter Nomen trainiert wird: Baumstamm, Baumhaus, Baumschule etc. „Blumenbomben setzen“ bedeutet hier also Samen einpflanzen und sich in der Blumenkunde üben. Im Spielvorschlag „Food-Art“ darf Obst und Gemüse geschnippelt werden, um daraus spannende Bilder zu legen. Inspirationen hierzu finden sich auf dem Blog der Autorin: https://tollabea.de/food-art/. Dieses Buch strotzt vor Kreativität und genau das brauchen unsere Kinder!

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Fazit

Dieser Ratgeber bekommt von mir beide Daumen nach oben. Vor allem die Einbund der Sozialkompetenzen ist mir persönlich ein großes Anliegen!

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Anita Ganeri und Michael Mullan – Bis ans Ende der Welt

Rezension

Die kindliche Faszination für Entdeckung, Erkundung und Erforschung ist ungebrochen. Schließlich gehört es zu ihrer täglichen Aufgabe von Geburt an, sich die Welt zu erschließen. „Bis ans Ende der Welt“ stellt 22 mutige Entdeckerinnen und Entdecker aus allen Erdteilen und Epochen ausführlich vor und zeigt dass zum Aufbrechen Mut, Neugierde und eine ordentliche Portion wissbegierigen Drangs dazugehört.

Dieses Kindersachbuch stellt auf jeder Doppelseite einen wagemutigen Entdecker vor – beginnend mit Hanno dem Seefahrer aus dem alten Karthago, über Christoph Kolumbus bis hin zu Neil Armstrong, der sogar den Raum außerhalb der Erde erkundete. In der Einleitung wird zunächst auf die Gründe der Entdeckungsreisen eingegangen, neben der Abenteuerlust wurden die berühmten Persönlichkeiten auch von der Suche nach Schätzen getrieben oder reisten im Zeichen der Religion. Erfreulich ist die Einbindung der methodischen Vorgehensweise zum richtigen Lesen von Karten und Legenden. Es folgen Erläuterungen zu den verwendeten Symbolen und weiteren Orientierungshilfen.

In den biografischen Beschreibungen wird auf das Leben jeder Persönlichkeit eingegangen und wichtige Informationen zu den Expeditionen gegeben. Die Texte sind kindgerecht verfasst, gut verständlich und werden von prägnanten, den Infotext unterstützenden Illustrationen, begleitet. Die einzelnen Stationen sind durchnummeriert und mit Pfeilen versehen, sodass man als Leser gefühlt mitreist und nacherlebt, welche Hindernisse sich den Pionieren in den Weg stellten.

Dieses Kindersachbuch trägt enorm zur Erweiterung des Allgemeinwissens bei. Es stößt Gedankenflüsse an, regt zum Hinterfragen und dem Auseinandersetzen mit der Materie an. Der folgende Hinweis brachte einen 8-jährigen Leser dazu, sich eingehender mit den Sternen zu beschäftigen und zu erfahren, wie der Polarstern die Himmelsrichtung verrät.

Die Seefahrer hatten keinen Kompass, für die Navigation waren sie allein auf die Sterne angewiesen (S.8).

Die Autoren lassen unterhaltsame „Fun Facts“ gekonnt einfließen und schrecken nicht davor zurück auch kritisch auf manche der damaligen Begebenheiten zu blicken. So wird z.B. die Umstrittigkeit von Kolumbus erwähnt, da er mitverantwortlich für den furchtbaren Umgang mit den Einheimischen war. Die Infobox „Vermächtnis“ subsummiert die bedeutendsten Fakten, die man mit dem Entdecker und Eroberer in Verbindung bringt und fasst komprimiert das Wichtigste zusammen. Im Verlauf der Entdeckungen und der Zeit, erfährt der Adressat mit jedem Entdecker und Forscher eine Unmenge an spannenden Entwicklungen, die uns bis heute prägen und unser Leben beeinflussen.

Blick ins Buch

Fazit

Eine Wissensquelle für Geschichte, die bedeutende Ereignisse anreißt.

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