In gewisser Weise ist unser Geist wie ein Garten.
Die Reise (S. 27)
Er braucht Pflege und liebevolle Zuwendung.
Fehlt es daran, überwuchert Unkraut deine Gedanken.
Und wo zu viel Unkraut wächst, können keine Blumen gedeihen.
„Die Reise“ von James Norbury ist ein Bilderbuch gespickt mit philosophischem Gedankengut. Die Illustrationen erinnern stark an „Pu, den Bären“ und lassen den Betrachter mit dem Gefühl zurück, sein Herz öffnen zu wollen. Die Geschichte beginnt inhaltlich mit Veränderungen und endet mit einer Veränderung. Der Bogen zum natürlichen Verlauf des Lebens wird realistisch gespannt. Der Kleine Drache fühlt eine innere Leere und wünscht sich eine Veränderung herbei. Als diese dann unerwartet eintritt, wirkt sie auf ihn beunruhigend und macht ihm Angst. Er zweifelt und hinterfragt. Er nörgelt und gibt sich seinem Missmut hin.
Stagnation ist allerdings keine Alternative, denn Entwicklung ist Wachstum und Veränderung, damit es im Leben weitergeht und insgesamt mehr Zufriedenheit im Alltag möglich wird. Die Dialoge der beiden Figuren lesen sich wie eine spirituelle Reise. Während der große Panda weise und lebenserfahren daherkommt, übernimmt der Drache die Rolle des Lehrlings. Die Skizzen passen sich der Emotionslage der Protagonisten an. Die Landschaft leuchtet auf, wenn Lebensmut die Situation dominiert und wird dann in triste Farben gehüllt, wenn Zweifel herrscht. Bei positiven Entwicklungen bewegen sich die Figuren meist von links nach rechts und bei negativen umgekehrt. Das zeugt von Ästhetik, genauso wie die goldenen Lettern auf dem hochwertigen türkisenen Leineneinband.
Dies ist ein Geschenkbuch für alle Menschen, die mit Veränderungen zu kämpfen haben und hin und wieder ins Zweifeln und Hinterfragen geraten. Es spendet Trost und stärkt die Erkenntnis, dass mit Geduld und Zeit, Wachstum auf lange Sicht sinnvoll und gewinnbringend ist. Es ist in uns zu entscheiden, wie wir die Welt und unsere Situation sehen.