Emma Jansson – Meine erste Naturkunde: Beeren und Pilze

Rezension

Beim morgendlichen Waldspaziergang im Herbst bahnt sich die Sonne mühevoll ihren Weg durch Nebelschwaden. Das Laub raschelt leise unter den Füßen. Rote Beeren in den Sträuchern und duftende Pilze begrüßen die Spaziergänger. Wer sich draußen auf Erkundungstour begibt und gerne von den Köstlichkeiten, die uns die Natur schenkt, naschen möchte, sollte genau hinschauen und sich gut auskennen.

Bereits im Vorwort erwähnt die Autorin, dass kleine Entdecker nur solche heimischen Beeren und Pilzen pflücken sollten, die sie hundertprozentig kennen. Ein Erwachsener sollte immer mit zum Pflücken kommen. Viele Beeren und Pilze sind nämlich giftig. Im Zweifelsfall ist es immer besser, den Pilz im Wald stehen zu lassen.

Dieses Naturkundebuch gibt einen groben Überblick über einige bekannte Beeren und Pilze und kitzelt aber auch Expertenwissen zu Exoten heraus. Der Pfifferling und der gemeine Steinpilz finden natürlich Beachtung, neben der Beschreibung, wie die Bestandteile eines Pilzes überhaupt heißen. Der Exot „Krause Glucke“, der wie ein Blumenkohlkopf aussieht, sollte vor dem Braten gut von Insekten und Schnecken, die sich dort gerne verkriechen, befreit werden. Bei den Pilzen wird die ungefähre Erntezeit angegeben und unter welchen Bäumen man am ehesten fündig wird. Einige Rezeptvorschläge zum Einmachen von Marmeladen oder der Zubereitung von Pilzgerichten runden die Vorstellung ab. Dank der Illustrationen ist die Form und Farbe der Fruchtkörper leicht zu unterscheiden. Kinder bekommen einen ersten Eindruck, worauf beim Beeren- und Pilzsammeln zu achten ist und vielleicht auch Lust noch achtsamer Waldspaziergänge zu erleben.

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Einstieg ins Naturwissen rund um heimische Beeren und Pilze.

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Ilka Sokolowski – Mein Kosmos Grundschullexikon: Tiere & Pflanzen

Rezension

Das alphabetisch geordnete Grundschullexikon zu den Bereichen „Tiere & Pflanzen“ bietet alles, was das Grundschullehrerherz begehrt. Die meisten Seiten widmen sich dem Tierbereich und decken „Zootiere“, „Bauernhoftiere“ und „Haustiere“ zuverlässig ab. Es ist die idealle Vorlage zum Verfassen von Steckbriefen und zum Vorbereiten von Referaten.

Jede Seite ist gleich aufgebaut, sodass den Kindern die Orientierung leicht fällt. Es sind auch schon Oberbegriffe vorhanden. Zu allen Tieren finden sich die wissenschaftlichen Namen, die Auflistungen zur Größe, Körpergewicht, Lebensraum, Nahrung und Nachwuchs. Der Haupttext behandelt die Themen Merkmale, Lebensweise und geht auf den Nachwuchs noch genauer ein. Der Farbklecks, der zu zu jedem Tier eingestreut wird, offenbart wichtige oder erstaunliche Zusatzinfos, mit denen man jeden Leser überraschen kann.

Zu jedem Eintrag sind mehrere Fotografien vorhanden. Man bekommt einen guten Einblick, wie sich das Tier bei Bewegung verhält oder auch in welchem Lebensraum es vorzufinden ist. Allerdings fehlen mir vor allem bei Pflanzen vereinfachte Illustrationen, wie z.B. zu Blattformen oder Blüten, auch spezifische Körperteile von Tieren sind so besser zu begreifen. Im Sachunterricht gehört eben auch genaues Beobachten und das Skizzieren von Einzelheiten als Kompetenz dazu. Das wäre eine hilfreiche Ergänzung gewesen.


Im Abschnitt „Pflanzen“ sind alle gängigen Bäume und Wiesenpflanzen enthalten. Wenn auch Pilze nicht zu den Pflanzen gehören, wurden sie ebenfalls integriert, allerdings fällt hier die Bandbreite eher mager aus. Die Übersicht zum „Getreide“ mit 4 unterschiedlichen Sorten ist auch eher unvollständig. Bei Nadel- und Laubbäumen wurde glücklicherweise der Baum in voller Größe, die Frucht und das einzelne Blatt abgebildet. Auch hier ausschließlich in Form von Fotografien.

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Insgesamt ist es vor allem im Tierbereich ein tolles Nachschlagewerk für die Grundschule.

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Bewertung: 4 von 5.

Daniel Napp – Wie Fliegenpilz Henri das Laufen lernte, um einen Baum zu retten

Rezension

Pilze sind weder Tiere noch Pflanzen. Sie bilden mit ihrem riesigen, unterirdischen Geflecht eine ganz eigene Gattung. Der Fliegenpilz Henri nutzt das Geflecht der weißen Fäden als Kommunikationsmittel. Kilometerweite Botschaften werden so transportiert. So bekommt er auch die Nachricht, dass der Ahornbaum Jonathan dringend Hilfe benötigt. Er soll nämlich gefällt werden, nur weil die Stadt ein neues Einkaufszentrum plant.

Henri trainiert daher seine Wurzeln wie ein Jogger, der seine Muskeln nach kilometerlangem Lauf dehnt und irgendwann kann er sich tatsächlich fortbewegen. Er macht sich auf den Weg in die Stadt und die Mission ist klar „Rettet die Bäume!“. Nina wird auf den Notruf ebenfalls aufmerksam und so schmieden die beiden einen Plan, gestalten Flyer und Plakate und rufen zur Demonstration auf…

Die Thematik ist hochaktuell und recht schnell kommt „Greta Thunberg“ den Lesern in den Sinn. Sich für seine Überzeugungen stark machen, sich engagiert zeigen und die Umwelt schützen, stehen als gewichtige Botschaften im Fokus dieses Buchs. Die vielen bunten Illustrationen begleiten das Verständnis und tragen zum hohen Lesespaß bei. Außerdem beweist der Protagonist Witz und Humor, sodass die Sympathie kombiniert mit der Hilfsbereitschaft gleich überschwappt.

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Umweltschutz und Eigeninitiative als Werte in der heutigen Gesellschaftsentwicklung

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Siri Melchior – Rita & Kroko suchen Kastanien

Rita & Kroko suchen Kastanien

Rita und Kroko machen sich auf in den Wald, um Kastanien zu sammeln. Im Gepäck dürfen ein Kompass und eine Karte nicht fehlen. Vorher muss Rita Kroko eindringlich auf die wichtigste Regel im Wald hinweisen – immer auf dem Pfad zu bleiben, um sich nicht zu verirren. Umgeben von bunten Herbstblättern und dem Knarren von Baumkronen, finden die besten Freunde zunächst nur Pilze und Ameisen. Und kaum hat sich Rita umgedreht, sitzt Kroko schon auf einem Baum. Da hilft nur das liebevolle Anleinen mit ihrem Schal, schließlich möchte Rita nicht, dass Kroko noch verloren geht.

Doch schon bald erblickt Rita auf dem Waldboden ein Meer an Kastanien und während sie Kastanie für Kastanie sammelt, vergisst sie bald ihre eigene bedeutende Regel …

Siri Melchior lässt den Leser in eine besinnliche Herbststimmung eintauchen. Die modernen Illustrationen sind allesamt in warmen Herbsttönen gehalten und laden regelrecht zu einem Herbstspaziergang im Wald ein. Während des Betrachtens riecht man förmlich die warme Herbstluft, hört die knarrenden Geräusche und lässt sich von letzten warmen Sonnenstrahlen und dem bunten Laub verwöhnen.

Nach dem Lesen der unterhaltsamen Lektüre im kuscheligen Bett gibt es keine Alternative als raus in den Wald zu gehen. Das Bilderbuch ist ein guter Aufhänger, um mit den Kindern die wichtigen Regeln für einen Waldspaziergang zu besprechen. So wie Rita Kroko einbläut den Pfad nicht zu verlassen, gilt es vor allem mit einer Gruppe an Kindern einiges zu beachten. Als Besucher ist es wichtig unnötigen Lärm und Krach zu vermeiden. Außerdem soll kein Müll den Wald verunreinigen. Ein Förster hat einmal sehr eindringlich gebeten jeglichen Müll mitzunehmen. Die Mülleimer sollten möglichst nicht benutzt werden, da Tiere dazu neigen den Inhalt zu fressen. Das Abbrechen von Ästen, Zweigen oder der Rinde ist im Wald ebenfalls nicht erwünscht. Schließlich ist der Wald der Lebensraum von Tieren und Pflanzen und wir sollten als Besucher Rücksicht darauf nehmen.

Rita und Kroko suchen Kastanien

weiterarbeit
Dieses Bilderbuch kann als Inspirationsquelle dienen, um Baumkronen von Herbstbäumen zu drucken. Dafür werden lediglich Korken und Fingerfarben in Herbsttönen benötigt. Nach dem Vorzeichnen eines dicken Baumstamms, kann das Stempeln schon beginnen. Alternativ können auch schöne Pilze als Fernsterdekoration  oder niedliche Kastanienfiguren gestaltet werden.

Ein unterhaltsames Herbstbuch, das zu einem Waldspaziergang einlädt!

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