Susanne Weber und Meike Töpperwien: Das Känguru und du – Der leckere Zankapfel

Rezension

Susanne Weber thematisiert in diesem Pappbilderbuch für die Allerkleinsten ab 2 Jahren wie eine Streitkultur aussehen kann. Känguru Hopsidu und der Hase sind Freunde und haben sich eigentlich ziemlich gerne. Im Wettstreit um den höchsten Sprung, verbunden mit der Errungenschaft eines Apfels, kommt es dann doch zum Streit zwischen den beiden Freunden. Während das Känguru springt, schnappt sich der Hase den leckeren Apfel und will sich glatt davon machen.

Doch Hopsidu ruft: „Das ist jetzt echt nicht fair.“ Beide fangen an, an dem Apfel zu ziehen, bis dann der Vorschlag zum Teilen kommt.

Zusammen sitzen wir im Gras,
zu zweit macht alles doppelt Spaß.

Auf 16 Seiten wird der Wettbewerb unter Freunden und ein möglicher Ausgang des Streits in Reimform aufgegriffen. Die Möglichkeit zu teilen wird hier vorgeschlagen und der Hinweis gegeben, dass Teilen beide glücklich macht. Begleitet wird die Geschichte von wunderbaren plakativen Illustrationen, die sich auf das Wesentliche konzentrieren und den Betrachter nicht mit Details überfrachten.

Reime sind eine spielerische Möglichkeiten sich der Sprachbewusstheit zu nähern. Zugleich unterstützen sie das bewusste Hören. Auch unbetonte, fast verschluckte Silben werden durch die gebundene rhythmische Sprache oft leichter erkennbar. Davon profitieren besonders Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen. Dabei üben sie Lautkombinationen, die es in ihrer Muttersprache so vielleicht gar nicht gibt. Sie entwickeln ein Gefühl für Melodien und Rhythmen, die jeder Sprache innewohnen. 

Blick ins Buch

Fazit

Richtig streiten muss auch gelernt sein.

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Kathrin Schärer – So war das! Nein, so! Nein, so!

Drei Freunde streiten sich und schildern eine Situation, die aus der jeweiligen Sichtweise anders betrachtet wird. Wer hat Schuld? Wer hat angefangen? Wie war das? So oder so? Jeder bleibt bei seinem Standpunkt und beschuldigt den anderen. Genau so war das! Erst als das Eichhörnchen als außenstehender Beobachter eingreift, wird eine neutrale Sichtweise geliefert.

Wenn ihr euch nicht zuhört, könnt ihr einander nicht verstehen.

Eine kleine Ablenkung hat eine wundersame Wirkung, so dass die drei Freunde letztlich erkennen, dass miteinander spielen ohnehin viel schöner ist.

Rezension

Eine Streitkultur muss auch erlernt werden und dauert gar bis ins Erwachsenenalter an. Oft werden Situationen nach bisherigen Erfahrungswerten und individuellen Sichtweisen beurteilt. Der Perspektivwechsel ist eine komplexe Fähigkeit. Doch Kindern kann das auch schon gut gelingen, wenn man ihnen diese Möglichkeit aufzeigt und mit ihnen ins Gespräch geht…immer und immer wieder.

Diese dargestellte Situation zwischen dem Bären, Fuchs und Dachs ist sehr amüsant. Die Tatsachen bleiben die gleichen. Die Sichtweisen unterscheiden sich. Als Außenstehender ist es ein Genuss das Ganze auf sich wirken zu lassen. Hier geht es um die Bedeutung einander „richtig“ zuzuhören und den anderen ausreden zu lassen. Hier geht es darum die eigene, evtl. voreingenommene Sichtweise wechseln zu dürfen. Es geht um das Verzeihen, Dazulernen und um das Zusammenwachsen.

Blick ins Buch

 

 

Dieses Bilderbuch nutze ich nicht nur in der Schuleingangsphase, um Kinder in eine positive Streitkultur einzuführen, sondern auch um die „wörtliche Rede“ zu thematisieren. Bei dem ganzen Durcheinander der Äußerungen ist oft gar nicht klar, wer nun spricht und was er sagt. Schnell wird die Notwendigkeit des Begleitsatzes deutlich. Hier können die SuS schnell entdeckend in den Sprachgebrauch eintauchen.

Fazit

Etablierung einer positiven Streitkultur – Lernen für´s Leben!

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