Rachel Bright und Jim Field – Der Wal, der immer mehr wollte

Rezension

Doch – ob die Ausbeute groß war oder ob klein…
… für den Wal verlor sie bald ihren kostbaren Schein.

Ja, zufrieden zu sein, das fiel Wendelin schwer.
Es reichte ihm niemals, er wollte noch MEHR!

Das Erfolgsduo Rachel Bright und Jim Field konnte bereits mit „Der Löwe in dir“ und „Die Streithörnchen“ beeindrucken und liefert nun einen weiteren liebenswerten Protagonisten mit einer recht aktuellen Botschaft. Der Blauwal Wendelin durchstöbert die Unterwasserwelt nach kostbaren Schätzen. Seine Suche ist letztlich geprägt von einer tiefen Sehnsucht nach dem Entrinnen der inneren Leere.

Je mehr er findet und hortet, desto schwerer wird auch sein Herz. Was angeblich Glück bringen soll, entpuppt sich als Ballast. Seine Ziel- und Ratlosigkeit bringt ihn schließlich zu einem kunterbunten Korallenriff, in dem es nur so von Geschöpfen der Wonne wimmelt. Eine Krabbe findet schließlich den Zugang zu der eigentlichen Sehnsucht des einsamen Wals. Er hatte bisher keinen, dem er Liebe schenken konnte.

Sie und der Wal war´n als Freunde verbunden,
und er hatte Freude am Geben gefunden!

Der Leser erfährt, wie erfüllend und bereichernd das Teilen von schönen Augenblicken und Momenten sein kann. Besitz, so zeigt es uns der Wal, ist nicht mit Reichtum gleich zu setzen. Der Mensch braucht eigentlich wenig, um doch viel zu haben!

Das Thema Konsum und Materialismus beschäftigt auch schon die Kleinen. Das neueste Spielzeug und das aktuellste Kleidungsstück macht nur für eine kurze Dauer glücklich. Die Suche ist oft eine andere. Welche Lücke macht sich im Inneren eigentlich bemerkbar? Was macht im Leben wirklich nachhaltig zufrieden, ausgeglichen und erfüllt?

Blick ins Buch
Fazit

Der Einsamkeit entfliehen – Glück und Zufriedenheit finden – Mensch als soziales Wesen

(Amazon-Link)

Annika Siems und Wolfgang Dreyer – Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee

Rezension

Unter der schillernden Oberfläche der Ozeane, in vielen Metern Tiefe, beginnt eine geheimnisvolle und spannende Unterwasserwelt: Sie ist bevölkert von bizarren Lebewesen und ausgestattet mit wertvollen Rohstoffen auf dem Meeresboden. Auch wenn die Erdoberfläche über zwei Drittel mit Wasser bedeckt ist, ist gerade einmal 1% des Lebens im Dunkeln der Meere erforscht.

Dieses überdimensional große Kindersachbuch ab 8 Jahren, ist schon fast ein Ausstellungstück. So sehr beeindrucken Dank Siems meisterhafte Wissenschaftsillustrationen, die Gemälden ähneln. Das Layout und die einzelnen Seiten sind der geheimnisvollen Meeresschwärze nachempfunden und ziehen die Leser wie in einem Sog hinein. Die besondere Atmosphäre der Welt da unten, die dunkel, kalt und sauerstoffarm ist, mit ihren nahezu reglos verharrenden Fischen ist schon fast spürbar.

Bisher haben sich nur wenige Menschen zum Tiefseegrund gewagt. Wolfgang Dreyer nimmt uns mit einem Forschungsschiff zu einer voll mit spannenden Fakten geladenen Expedition. Die integrierten Informationen sind alle aktuell und verständlich verpackt. Es werden Begrifflichkeiten erläutert und ihrem Ursprung nach gedeutet.

Der Großteil der Tiefsee-Fische kann im Dunklen leuchten. Mit einer bestimmten Lichtausstrahlung können sie sowohl Partner als auch Beute anlocken. Die Kraft des Lichts ist für sie lebenswichtig, weil sie mit Stärke oder Schnelligkeit in der Kälte und Dunkelheit der Tiefsee nicht trumpfen können. Diese Anpassungsmechanismen und Tarnungsstrategien sind nicht nur für Kinder äußerst spannend. Erwachsene werden ebenfalls eine ordentliche Ladung an Wissen mitnehmen. Was ist Meeresschnee? Welche Gefahren bergen die Schwarzen Raucher? Im Nachwort wird eindringlich auf die Folgen von Eingriffen in das Ökosystem Tiefsee eingegangen. Die Tiefsee trägt schließlich eine große Mitverantwortung für grundlegende Stoffkreisläufe und das Klima auf der Erde.

Blick ins Buch

Fazit

„Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee“ weckt Begeisterung für Meeresbiologie.

(Amazon-Link)

Sabine Ludwig und Kerstin Schoene – Wenn der Wal Geburtstag hat, wird er von Spinat nicht satt

Rezension

Willi wird heut hundertzwei,
hat Appetit auf Hummerbrei.
Er will auf keinen Fall Spinat,
den findet er sooo fad,
da wird sein Maul ganz schmal,
denn Willi ist ein … WAL

Dieses Bilderbuch feiert den einen ganz besonderen Tag im Jahr, den Geburtstag. Die Geburtstagskinder kommen alle aus der Tierwelt und das Alter unterscheidet sich ebenfalls. In witzigen Reimen wird das Geburtstagskind eingeleitet, bevor auf der darauffolgenden Doppelseite das Geheimnis gelüftet wird. Die Reime animieren zum Antizipieren, sodass die Kleinen schon bald eine Vermutung haben werden, um welches Geburtstagstier es sich handeln kann. Auch wenn das sechste von den sieben Tieren durchaus ein Exot ist.

Die Illustrationen sind großflächig, teils mit einem ordentlichen Zoom, bunt und strotzen nur so feierlicher Laune. Die Illustratorin spielt mit den Symbolen für Geburtstagsfeierlichkeiten und integriert Kerzen zum Auspusten, die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, Fähnchen, Geburtstagshütchen, Luftballons, Konfetti und Wimpel in allen erdenklichen Farben. Dieses Bilderbuch macht Laune. Wie gut, dass der Fokus nach dem letzten Tier auf das eigentliche Geburtstagskind in der Realität gelenkt wird. Die Überleitung auf den Leser ist wirklich geglückt! Damit ist es ein wunderschönes Geschenkbuch für alle Geburtstagskinder dieser Welt.

Blick ins Buch

Fazit

Ein farbenfrohes, vor guter Laune strotzendes Geschenkbuch für alle Geburtstagskinder!

 (Amazon-Link)