Emily Gravett – Viel zu viel Zeug!

Rezension

Als frisch gebackene Eltern baut das Elsterpaar ihr Nest ordentlich aus. Sie sammeln Zeitschriften, um das Nest für ihre Schützlinge weiter auszupolstern. Schließlich soll ihnen an nichts fehlen. Aus dem wenigen Krempel wird schon bald ein ganzes Sammelsurium an unnötigen Dingen, die das Nest weiter und weiter beschweren. Die Elstern haben allerdings immer noch nicht genug. Die schwarz-weißen Rabenvögel mit langem, abgestuftem Schwanz krallen sich einfach alles, was sie finden können.

Sie möchten für alle Eventualitäten gewappnet sein und besorgen einen Kinderwagen und ein Fahrrad, nur für den Fall der Fälle. Als schließlich ein Auto abgesetzt wird, kracht das ganze Konstrukt zusammen. Es scheppert mit voller Wucht und bricht alles in sich zusammen. Erst da richten die Vögel ihren Fokus auf das Wesentliche:

Die Elstern erstarrten und blickten sich um,
besahen den Krempel und wurden ganz stumm.

Dann schrien sie laut: „Es schien nie genug,
doch schau nur, was soll dieser ganze UNFUG!“

Dieses gereimte Bilderbuch thematisiert Materialismus und den Drang nach Konsum. Es zeigt deutlich, dass vieles was wir glauben besitzen zu wollen, eigentlich mit Last einhergeht. Bereits das Vorsatzpapier eröffnet die Geschichte mit Werbeplakaten, die noch weichere Socken und noch schnelle Fahrräder anpreisen. Sie locken mit Novitäten und führen die Verbraucher in Versuchung. Das Vorsatzpapier am Ende des Bilderbuchs richtet das Augenmerkt dagegen auf Nachhaltigkeit und zeigt mit den vier R-Wörtern „reduce, re-use, repair und recycle“, dass es auch anders geht. Man muss nicht alles neu kaufen und kann Bücher zum Beispiel auch in der Bibliothek ausleihen.

Schließlich erkennen auch die Protagonisten, dass es auch befreiend sein kann, sich von Dingen zu trennen und nur ein gewisses Maß an Besitztümern zu haben. Wie schön, dass es Tiere gibt, die bestimmte Dinge nötiger haben als die diebischen Vögel.

Blick ins Buch
Fazit

Konsum überdenken und für Nachhaltigkeit sensibilisieren

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Mary Hoffmann und Ros Asquith – Das große Buch für kleine Umwelthelden

Rezension

Das Earth-Day Motto 2021:

Jeder Bissen zählt. Schütze was du isst – schütze unsere Erde.

Dieses Sachbilderbuch knüpft genau an die Thematik des alljährlich am 22. April weltweit stattfindenden Earth Days, dem Tag der Erde, an. Hier gilt es global zu denken und lokal zu handeln. Jeder kann etwas tun und zum kleinen Umwelthelden werden.

Unsere Erde schenkt uns so viel, was Menschen, Tiere und Pflanzen zum Leben brauchen. Mary Hofmann strukturiert die Umweltthemen gekonnt und zeigt leicht verständlich auch schon Kindern ab 5 Jahren, warum unser kostbarer Planet geschützt werden sollte und welchen Gefahren es sich aussetzen muss. Der Mensch ist mit all seinen unbedachten Handlungen nicht ganz unschuldig daran. Die Autorin wirft einen Blick in die Meere, verdeutlicht die Bedeutung des Tierschutzes und schlägt einen Bogen hin zu einem bewussten Umdenken in Bezug auf Nachhaltigkeit. Jede Doppelseite widmet sich einer Grundidee, was man als Umweltheld im Alltag tun kann. Dabei sind es wirklich recht einfache und schnelle Umsetzmöglichkeiten, wie z.B. alle Geräte ausstöpseln, sich wärmer anziehen, statt übermäßig zu heizen oder einfach den Wasserhahn abdrehen, während man sich die Hände einseift.

Dieses Buch ist sehr gehaltvoll und vermittelt die sachlichen Informationen sehr explizit, sodass die Zuhörer Zeit und Gelegenheit zum Begreifen benötigen. Dafür bedarf es einer Umwälzung des Wissens. Man kann hieraus wahnsinnig viel schöpfen, sodass das Buch pädagogisch sehr gut im Unterricht einsetzbar ist.

Blick ins Buch
Fazit

Ein bedeutendes und sehr aktuelles Thema so aufbereitet, dass die Korrelation zur Erfahrungswelt der Kinder mehr als evident verläuft.

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