Emily Gravett – Viel zu viel Zeug!

Rezension

Als frisch gebackene Eltern baut das Elsterpaar ihr Nest ordentlich aus. Sie sammeln Zeitschriften, um das Nest für ihre Schützlinge weiter auszupolstern. Schließlich soll ihnen an nichts fehlen. Aus dem wenigen Krempel wird schon bald ein ganzes Sammelsurium an unnötigen Dingen, die das Nest weiter und weiter beschweren. Die Elstern haben allerdings immer noch nicht genug. Die schwarz-weißen Rabenvögel mit langem, abgestuftem Schwanz krallen sich einfach alles, was sie finden können.

Sie möchten für alle Eventualitäten gewappnet sein und besorgen einen Kinderwagen und ein Fahrrad, nur für den Fall der Fälle. Als schließlich ein Auto abgesetzt wird, kracht das ganze Konstrukt zusammen. Es scheppert mit voller Wucht und bricht alles in sich zusammen. Erst da richten die Vögel ihren Fokus auf das Wesentliche:

Die Elstern erstarrten und blickten sich um,
besahen den Krempel und wurden ganz stumm.

Dann schrien sie laut: „Es schien nie genug,
doch schau nur, was soll dieser ganze UNFUG!“

Dieses gereimte Bilderbuch thematisiert Materialismus und den Drang nach Konsum. Es zeigt deutlich, dass vieles was wir glauben besitzen zu wollen, eigentlich mit Last einhergeht. Bereits das Vorsatzpapier eröffnet die Geschichte mit Werbeplakaten, die noch weichere Socken und noch schnelle Fahrräder anpreisen. Sie locken mit Novitäten und führen die Verbraucher in Versuchung. Das Vorsatzpapier am Ende des Bilderbuchs richtet das Augenmerkt dagegen auf Nachhaltigkeit und zeigt mit den vier R-Wörtern „reduce, re-use, repair und recycle“, dass es auch anders geht. Man muss nicht alles neu kaufen und kann Bücher zum Beispiel auch in der Bibliothek ausleihen.

Schließlich erkennen auch die Protagonisten, dass es auch befreiend sein kann, sich von Dingen zu trennen und nur ein gewisses Maß an Besitztümern zu haben. Wie schön, dass es Tiere gibt, die bestimmte Dinge nötiger haben als die diebischen Vögel.

Blick ins Buch
Fazit

Konsum überdenken und für Nachhaltigkeit sensibilisieren

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