Tom Fletcher – Der Weihnachtosaurus und die böse Liste

Der Weihnachtsmann ist erschüttert, denn das erste Mal überhaupt ist die Liste mit den unartigen Kindern, denen er keine Geschenke ausliefern darf länger als die der artigen. Hier kann es nicht mit rechten Dingen zugehen, denkt er sich und schickt seinen blauen Helfer, den Weihnachtosaurus los, um das Mysterium zu lösen.

Nach und nach besucht der eisblaue Dinosaurier die unartigen Kinder und lenkt sie wieder auf den richtigen Weg. Da wäre Ronnie Pranke, der sich das Taschengeld seiner Mitschüler aneignet oder die beiden Schicki-Micki-Mädchen, die sich wie Prinzessinnen aufführen oder auch Marvin Johnson, der der Konsolensucht verfällt. Die Darstellungen der Figuren decken eine große Bandbreite an Identifikationsfiguren ab. Mit den Problemen der ein oder anderen werden sich einige angesprochen fühlen. Juwelina Schein ist das Influencer-Gesicht, das die Aufmerksamkeit der anderen für ihr Selbstwertgefühl braucht und im Kern eigentlich vor Unsicherheit strahlt.

Die Botschaft ist für alle Kinder eindeutig und heißt, dass sie es selbst in der Hand haben etwas zu verändern und jeder eine zweite Chance verdient hat. Es ist nichts in Stein gemeißelt und so auch nicht die Liste des Weihnachtsmanns. Das magisch-weihnachtliche Abenteuerbuch für die ganze Familie ist mit comicartigen Illustrationen geschmückt und ist von der Leseart ein Pageturner. Zudem trumpft es mit typografischen Schriftzügen auf, die die Aufmerksamkeit popartig auf sich lenken. Das Eintauchen kann auch gerne im Familienkreis auf einer Couch geschehen, wenn sich Eltern und Kinder beim Vorlesen abwechseln und ins Gespräch darüber kommen, ob sie den ein oder anderen Charakter in der Realität auch kennen.

Aktuelle Probleme in verschiedenen Charakteren zauberhaft verpackt – Veränderung ist möglich!

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Ursel Scheffler – Ach, du dicker Weihnachtsmann

Rezension

Der Weihnachtsmann hat seine Arbeit für dieses Jahr verrichtet. Alle Päckchen sind verteilt und nun darf er sich endlich ausruhen. Er hat Ferien bis zum nächsten Weihnachtsfest! Entspannt nimmt er ein Fußbad, schläft lange aus und frühstückt am nächsten Morgen fast zwei Stunden lang ganz gemütlich. Nach sieben Brötchen und fünf Tassen Milchkaffee, blättert er in der Tageszeitung und kann seinen Augen nicht trauen. Er liest die fettgedruckte Überschrift und erschreckt gewaltig:

Der Bart muss ab, Herr Weihnachtsmann!

Der Weihnachtsmann entspricht nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit.
Dieser bärtige, fette alte Mann, der Kindern Süßigkeiten und nutzlosen Spielkram
bringt, gehört abgeschafft!

Im Spiegel betrachtet sich der Weihnachtsmann kritisch und muss tatsächlich feststellen, dass er schon einmal fitter und jünger aussah. Also rasiert er sich den Bart ab und entschließt sich, mehr auf seine Gesundheit zu achten. Sein Ziel ist es, ein moderner, gesunder und praktischer Weihnachtsmann zu werden. Er fährt fortan Fahrrad, liest Bücher über „Gesunde Ernährung“, joggt, macht Kniebeugen und Yoga-Übungen, pflanzt Obst und Gemüse an und beschließt nächstes Jahr nur noch nützliche Geschenke zu verteilen.

Ganz still war es auf einmal. Und der Weihnachtsmann dachte: „War das ein verrücktes Jahr!“ Er hatte viel gelernt über sich und die Welt.

Ursel Scheffler präsentiert eine etwas andere Weihnachtsgeschichte, die sich vordergründig auf die Zeit nach Weihnachten konzentriert und genau das in den Blickwinkel nimmt, womit sich die Menschen hauptsächlich beschäftigen: Neujahresvorsätze! Es geht darum, den Winterspeck loszuwerden, die Ernährung umzustellen, sich weiterzubilden und dem Leben grundsätzlich mehr Sinnhaftigkeit zu verleihen.

Jutta Timm bebildert den verschmitzten Weihnachtsmann gekonnt in expressiven und lebendigen Illustrationen. Oft darf man die Bilder, ohne jegliche Texteinschübe, einfach für sich genießen. Die Transformation wird hier äußerst gelungen eingefangen. Das Harmonieverhältnis zwischen Text und Bild spielt erfolgreich Ping-Pong.

Blick ins Buch

Und weil so viele die gleichen Vorsätze wie der Weihnachtsmann haben, lohnt es sich einen Blick auf die „Gesunde Ernährung“ zu werfen. Das kann in Form eines Lapbook erfolgen, welches für das 2. Schuljahr konzipiert wurde. Bleibt gesund und munter!

Fazit

Ein unterhaltsames Bilderbuch für die Zeit nach Weihnachten, mit einem Augenzwinkern erzählt!

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Bewertung: 4.5 von 5.

Annette Herzog und Nadine Jessler – Weihnachten mit Fuchs und Schweinchen

Rezension

Als der Postbote Fuchs und Schweinchen eine Weihnachtskarte in die Wohngemeinschaft bringt, dämmert den beiden, dass Weihnachten vor der Tür steht. Leider haben die beiden es versäumt, Geschenke zu kaufen.

Was Selbstgebasteltes von dir will ich auch gar nicht (…) Du schluderst immer so, Fuchs.
Was du bastelst, wird schief und krumm und geht sofort kaputt.
Außerdem vergisst du, es einzupacken.

Der gerissene Fuchs schlägt vor, den Weihnachtsmann in die Höhle zu locken, um ihn zu bestehlen. Schließlich hat er viele Geschenke im Sack und eins mehr oder weniger merkt er letztlich gar nicht. Schweinchen nickt bei dem Vorschlag unsicher und platzieren sie Wegweiser rund ums Haus, backen Lebkuchen, räumen die Wohnung auf, stellen den Weihnachtsbaum auf und merken, als die Schafe an die Tür klopfen, dass sie bereits für die richtige Weihnachtsstimmung gesorgt haben – ganz ohne Geschenke!

Das Bilderbuch hat einen etwas eigenen Humor und stellt leicht überspitzt den Fuchs als listigen Gesellen vor. Dieser nimmt das naive Schweinchen ganz für sich ein und lenkt ihn gekonnt für seine Zwecke. Erleichtert wird der Leser jedoch feststellen, dass auch die beiden Freunde schließlich zu der Erkenntnis kommen, dass Weihnachten ein Fest der Liebe ist. Junge Kinder sollten jedoch über den Witz aufgeklärt werden und anerkennen, dass Selbstgebasteltes durchaus als wertvoll und ausreichend erlebt werden kann oder dass Animieren zum Stehlen, nicht die feinste Art ist. Die detailreichen und farbenprächtigen Illustrationen überzeugen auf ganzer Linie und spätestens auf der letzten Doppelseite wird jeder der festlichen Weihnachtsstimmung verfallen sein.

Blick ins Buch

Fazit

Frech-witziges, etwas anderes Weihnachtsbuch!

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