Tom Fletcher – Der Weihnachtosaurus und die böse Liste

Der Weihnachtsmann ist erschüttert, denn das erste Mal überhaupt ist die Liste mit den unartigen Kindern, denen er keine Geschenke ausliefern darf länger als die der artigen. Hier kann es nicht mit rechten Dingen zugehen, denkt er sich und schickt seinen blauen Helfer, den Weihnachtosaurus los, um das Mysterium zu lösen.

Nach und nach besucht der eisblaue Dinosaurier die unartigen Kinder und lenkt sie wieder auf den richtigen Weg. Da wäre Ronnie Pranke, der sich das Taschengeld seiner Mitschüler aneignet oder die beiden Schicki-Micki-Mädchen, die sich wie Prinzessinnen aufführen oder auch Marvin Johnson, der der Konsolensucht verfällt. Die Darstellungen der Figuren decken eine große Bandbreite an Identifikationsfiguren ab. Mit den Problemen der ein oder anderen werden sich einige angesprochen fühlen. Juwelina Schein ist das Influencer-Gesicht, das die Aufmerksamkeit der anderen für ihr Selbstwertgefühl braucht und im Kern eigentlich vor Unsicherheit strahlt.

Die Botschaft ist für alle Kinder eindeutig und heißt, dass sie es selbst in der Hand haben etwas zu verändern und jeder eine zweite Chance verdient hat. Es ist nichts in Stein gemeißelt und so auch nicht die Liste des Weihnachtsmanns. Das magisch-weihnachtliche Abenteuerbuch für die ganze Familie ist mit comicartigen Illustrationen geschmückt und ist von der Leseart ein Pageturner. Zudem trumpft es mit typografischen Schriftzügen auf, die die Aufmerksamkeit popartig auf sich lenken. Das Eintauchen kann auch gerne im Familienkreis auf einer Couch geschehen, wenn sich Eltern und Kinder beim Vorlesen abwechseln und ins Gespräch darüber kommen, ob sie den ein oder anderen Charakter in der Realität auch kennen.

Aktuelle Probleme in verschiedenen Charakteren zauberhaft verpackt – Veränderung ist möglich!

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Charlotte Guillan und Yuval Zommer – Unter meinen Füssen

Rezension

Der Protagonist schaut an zwei unterschiedlichen Schauplätzen unter seine Füße. Zunächst blickt er unter die Erde einer belebten Straße und entdeckt Wasserleitungen, Kabel für die Internetnutzung, Stromleitungen und die Kanalisation. Dazwischen tummeln sich auch viele Lebewesen wie Tausendfüßler oder auch Regenwürmer, die die Erde auflockern. Nach dem Abwasserkanal, wird ein Blick auf die Überreste der geschichtlichen Überbleibsel geworfen, nach denen Archäologen graben. Und es geht noch tiefer! Unterwegs trifft man auf die Untergrundbahn, Tropfsteine, Gesteinschichten wie Torf oder Kohle und schließlich Magma. Ab hier ist die Erdkruste auch nicht mehr weit, bis der Leser schließlich den inneren Erdkern und damit das Zentrum erreicht.

Nun darf das Buch gedreht werden, um die lange Reise zum Erdkern an dem Schauplatz eines Waldes erneut zu erleben. Verständlicherweise stehen hier Tiere und ihre Bauten im Fokus. Dachse und Füchse teilen sich hier ihre Behausungen mit Wurzeln und Fossilien. Nach einigen Gesteinschichten wie Marmor und Diamanten, gelangen wir hier schließlich auch zum heißesten Ort des Planeten.

Dieses Sachbuch für Kinder gewährt einen ungewöhnlichen Blick auf etwas, was wir sonst kaum zu Gesicht bekommen. Dieser Streifzug durch die Wunder der Unterwelt ist allemal lohnenswert. Das Mega-Leporello-Wendebilderbuch lässt sich blättern oder noch viel besser einfach ausklappen und erreicht dabei eine Länge von stolzen 2,5m. So beeindruckt nicht nur der Inhalt, sondern die Vorstellung der Kinder wird zusätzlich angeregt und heraus gekitzelt, was zur Steigerung der Faszination beiträgt. Hier sind wissenswerte Fakten pointiert dargestellt und Fachbegriffe gekonnt eingestreut und erklärt.

Sollte die fesselnde Wirkung anhalten, bieten die Städte Berlin und Köln sehr empfehlenswerte und informative Stadtführungen für Kinder mit unterirdischen Touren an.

Blick ins Buch

Fazit

Fesselnde Wirkung und spannende Fakten in ungewöhnlicher Erscheinungsform

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Ute Krause – Minus Drei wünscht sich ein Haustier

Minus Drei wünscht sich ein Haustier

Der kleine Dinosaurier Minus Drei wünscht sich sehnlichst ein Haustier. Mama Drei ist jedoch von dieser Idee gar nicht begeistert, denn schließlich ist mit so einem Haustier viel Arbeit verbunden. Der Käfig muss sauber gemacht, das Tier muss regelmäßig spazieren gegangen werden. Mama Drei fürchtet, dass diese Arbeit an ihr hängen bleibt.
Kurzerhand beschließt Minus Drei eine Anzeige zu schalten, um seiner Mama zu beweisen, dass er sehr wohl für ein Haustier selbstständig sorgen kann. Schon bald bekommt er seinen ersten Auftrag und muss feststellen, dass Haustiere ganz schön eigenwillig und anstrengend sein können. Als er nach dem dritten Auftrag ganz erschöpft ins Bett fällt und froh ist doch kein eigenes Haustier zu haben, hält seine Mama für ihn eine Überraschung bereit. Wird es etwa ein eigenes Haustier sein?
Viele Eltern kennen diese Problematik. Das eigene Kind ist nicht einmal in der Lage sein Zimmer sauber zu halten und wünscht sich trotzdem ein Haustier. Nur wenige können vorher einschätzen, wie viel Arbeit so ein Tier macht. In diesem wunderbaren Erstlesebuch von Ute Krause wird dieser Wunsch ganz zauberhaft und mit vielen humoristischen Einsprengseln beleuchtet.
Die Schriftgröße ist für Erstleser sehr passend und beschränkt sich auf wenige Sätze auf einer Seite. Das Leseverständnis wird mit tollen Illustrationen unterstützt und das Eintauchen in die Geschichte, mit der sich wohl viele Kinder identifizieren können, erleichtert.
Die Idee der Haustierbetreuung ist sehr schräg und witzig. Das überraschende Ende ist natürlich ein Garant für Lacher, da es so unerwartet ist. Die Erstleser haben sich unbedingt eine Fortsetzung gewünscht und da es mit „Band 1“ betitelt ist, gehe ich davon aus, dass weitere Abenteuer mit Minus Drei folgen werden. Die ersten Fans warten bereits sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Das Lesevergnügen ist ins Rollen gekommen!
Minus Drei wünscht sich ein Haustier
Tolle Charaktere, spannender und witziger Handlungsverlauf mit ansprechenden Illustrationen.

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