Pezzettino – Unterrichtsmaterial deutsch

Im Bilderbuch Pezzettino von Leo Lionni wird ein Quadrat personifiziert und begibt sich auf die Suche nach dem eigenen Ich. Besonders in der Schuleingangsphase ist es eine Thematik, die viele Kinder beschäftigt. Es geht darum, seinen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Es geht um Zugehörigkeit, Selbstfindung und Identität. Pezzettino beschließt seine Freunde um Rat zu fragen und erkundigt sich, ob es ein Teil ihrer Selbst ist. Die Antwort all der Wesen, die selbst aus mehreren Quadraten bestehen, ist immerzu „Nein, tut mir leid.“ Was anfänglich sich nach Ablehnung anfühlt, wächst im Laufe der Geschichte zur Erkenntnis hinaus, dass er selbst für sich steht und damit ganz und gar fertig und vollständig ist. Als er das versteht, ist er glücklich und erleichtert. 

Der Aufbau der Geschichte lädt dazu ein, es im Deutschunterricht der Schuleingangsstufe einzubinden. Dieses Material liegt in 2-facher Differenzierung vor und kann am Ende der 1. Klasse oder im Laufe der 2. Klasse Anwendung finden. Ein Deckblatt zeigt anhand der Sterne die Differenzierungsform an. Alle Arbeitsblätter sind ähnlich aufgebaut, sodass nach der ersten Erläuterung die Kinder selbstständig im Heft arbeiten können. Es gilt immer die kurzen Texte zu lesen, entsprechend zu malen, einen durcheinander gewürfelten Satz richtig zusammen zu puzzeln und aufzuschreiben.

Die einfachere Variante beinhaltet Silbenschrift und weniger Text. Beim Abschreibtext ist der Satzanfang groß geschrieben und das Satzschlusszeichen bereits gesetzt, während bei den schwierigeren Aufgabenformaten der Lesetext umfangreicher ist und die Satzteile vollständig in Großbuchstaben verfasst wurden.

Beim Malen der Figuren ist es möglich die Kinder mit Buntstiften arbeiten zu lassen oder ihnen bereits ausgeschnittene farbige Quadrate an die Hand zu geben, sodass sie die Figuren erst legen und anschließend aufkleben können. Aus Transparenzgründen sollte vorab geklärt werden, ob an den Vierecken Teile abgeschnitten werden dürfen. 

Das letzte Arbeitsblatt bildet eine Überleitung zum Kind, indem es die Fragestellung aufwirft „Wer bist du?“. Kinder werden angeregt, sich zu überlegen, was sie persönlich besonders gut können und es mithilfe der Anlauttabelle zu verschriftlichen. Außerdem besteht die Herausforderung sich selbst und die eigene Stärke als eine abstrakte Personifizierung in Form von Quadraten darzustellen. Alternativ besteht die Möglichkeit, eigene Figuren, unabhängig von sich, zu entwerfen und sie mithilfe des Stempeldrucks mit Moosgummi aufs Papier zu bringen. Die Beschreibung der Gestalten mit „Der, der …“ wurde übernommen und durch die geschlechtersensible Variante „Die, die …“ ergänzt.

Unterrichtsmaterial – das schönste Ei der Welt

Dieses Bilderbuch „Das schönste Ei der Welt“ von Helme Heine darf als absoluter Klassiker vor Ostern einfach nicht fehlen. Als großer Helme Heine-Fan behandle ich mindestens eine Geschichte von ihm pro Schuljahr. Letztes Jahr war es „Der Hase mit der roten Nase“.

Es geht um Einzigartigkeit. Die Hühner möchten vom König wissen, wer die Schönste ist. Doch der König meint, dass es bei Schönheit auf die „inneren Werte“ ankommt. Daher soll jedes Huhn ein Ei legen. Das Ergebnis ist allerdings auf seine eigene Art und Weise so einzigartig und schön, dass jedes Huhn gewinnt und zur Prinzessin gekürt wird.

Das Übungsheftchen ist für den Deutschunterricht in den Klassen 1 und 2 konzipiert. Es hat Individualität und Einzigartigkeit im Fokus. Eingebettet sind die Aufgabenformate in verschiedenste Kompetenzbereiche wie „Lesen“, „Schreiben“ und „Sprachgebrauch untersuchen“.

Die Angebote sind so gestaltet, dass die Lehrkraft ihrer Lerngruppe entsprechend differenzieren kann. Das Material ist daher als eine mögliche Auswahl zu verstehen, aus der die Lehrkraft schöpfen kann. Ein Lösungsheft liegt für die Selbstkontrolle bei.

Aus dem Inhalt:

  • Lückentext
  • Bandwurmsätze
  • nach dem ABC verbinden
  • Stolperwörtersätze
  • Lies-mal-Aufgaben
  • Nomen unterstreichen
  • Kreuzworträtsel uvm.

Frühblüher – differenzierte Lesekartei und Übungsheft „Steckbriefe“: analog und digital

Da haben wir uns wohl etwas länger mit der Amsel aufgehalten, als zunächst geplant. Das liegt zum Teil auch am Wechselunterricht, da Themen mit Verzögerung behandelt werden können und Sachunterricht von der handlungsorientierten Herangehensweise lebt. Doch wenn ich mir momentan das winterliche Wetter anschaue, können wir sehr gut nach den Osterferien mit den Frühblühern weiter machen. Den Aufbau einer Blume und die verschiedenen Frühblüher haben wir bereits im ersten Schuljahr kennen gelernt. Im Sinne des spiralcurricularen Lernens, liegt der Fokus nun fächerübergreifend auf dem selektiven Lesen und der Textsorte „Steckbriefe“. Außerdem üben sich die Kinder im genauen Beobachten und Zeichnen, eine Technik die dem Sachunterricht zugeordnet ist.

Das Materialpaket ( ID: 307945) besteht aus einer analogen und digitalen Lesekartei. Die analoge Version beinhaltet 2-fach-differenzierte Sachtexte zu acht Frühblühern (Schneeglöckchen, Narzisse, Tulpe, Krokus, Primel, Hyazinthe, Märzenbecher und Gänseblümchen). Das Material wurde für das 2. Schuljahr konzipiert, kann jedoch je nach Leistungsstand der Lerngruppe auch noch im 3. Schuljahr genutzt werden. Das Frühblüher-Steckbrief-Heft kann fächerübergreifend auch im Deutschunterricht Anwendung finden und liegt ebenfalls in einer 2-fachen Differenzierung vor.

Aus dem Inhalt:

  • Tipps zum Verfassen von Steckbriefen (Kriterien)
  • Vorlagen mit Oberbergiffen (differenziert)
  • Übersicht als Hilfestellung für das Zeichnen
  • Rückmeldebogen

Die digitale, interaktive Präsentation ist online verfügbar und der Zugang mithilfe eines Links oder QR-Codes möglich. Man braucht keine Datei herunterzuladen und Sorge haben, dass es nicht am Endgerät geöffnet werden kann. Die Präsentation wurde mit @genially erstellt (Werbung). Einen kleinen Einblick könnt ihr hier zu den beiden Frühblühern „Krokus und Narzisse“ bekommen:

Stefanie Pohlmann – Schreibkonferenzen mit Erfolgsgarantie

Rezension

„Schreibkonferenzen mit Erfolgsgarantie“ nimmt die Vermittlung nötiger Basisfähigkeiten für die Textproduktion in den Blick. Während einige Grundschulkinder das Verfassen unterschiedlicher Textformen souverän meistern, fehlt es leistungsschwachen Kindern an Grundverständnis für die entsprechenden Merkmale. Texte planen, schreiben und überarbeiten sind recht komplexe Arbeitsschritte, die angebahnt und oft erprobt werden müssen. Das Überarbeiten nimmt eine Sonderrolle ein, da es besonderer und vor allem auch gezielter Hilfestellung bedarf. Auf diesen Bereich konzentriert sich dieses Material.

Die Schreibkonferenz als ein äußerst wichtiges Instrument soll dazu dienen, über einen Text strukturiert ins Gespräch zu kommen, um dem Verfasser hilfreiche Tipps zur Verbesserung zu geben. Da die Überarbeitungstipps von den Kindern kommen, sind sie oft für das Gegenüber besser zu verstehen und werden bereitwilliger angenommen. Der vorliegende Band bietet z.B. Tipp-Karten an, die laminiert ausgelegt werden können, damit die Schülerinnen und Schüler selbstständig einen bestimmten Bereich gezielt prüfen (verschiedene Satzanfänge, Bindewörter, rechtschriftliche Überarbeitung etc.). Diese sollen sukzessiv eingeführt und entsprechend der Jahrgangsstufe erweitert werden.

Ein „Regelplakat“ bietet der Schreibkonferenz eine Orientierung, welche Schritte als Nächstes folgen und welche Gelingensfaktoren es außerdem noch einzuhalten gilt. Neu war für mich das Amt „Heißer Draht zum Lehrer“, der bei Fragen oder Unklarheiten sich an den Lehrer wenden darf. Passende Reflektionskarten können für die Einschätzung der Gruppenarbeit genutzt werden und sind eine Organisationshilfe für eine reibunglose Durchführung.

Von großem Wert sind außerdem die Aufgabenbeispiele zu den unterschiedlichen Textsorten (Personenbeschreibung, Gegenstandsbeschreibung, Tierrätsel, Vorgangsbeschreibung, Bildbeschreibung, Einladung, Postkarte, Persönlicher Brief, Offizieller Brief, E-Mail, Bericht, Nacherzählung, Erlebniserzählung, Bildergeschichte, Märchen). Zu jeder Textsorte findet sich eine Übersicht mit den entsprechenden Merkmalen bzw. Kriterien. Auf einem Überarbeitungsbogen können die Kinder ankreuzen, ob der Verfasser die Punkte eingehalten hat oder einige Punkte sich besser noch einmal anschauen sollte. Außerdem gibt es zu jeder Textsorte zwei Übungsformate als Aufgabenbeispiel, die zur Vertiefung genutzt werden können.

Für Klasse 2 kann die Materialzusammenstellung vielleicht zu anspruchsvoll sein. Obwohl die Textsorten „Persönliche Briefe“, „Einladung“ oder „Postkarte“ durchaus schon Anwendung finden könnten. Die Ämterkarten und die Reflektionskarten sind allerdings schon in der Jahrgangsstufe 2 und 3 gut zu gebrauchen, um den Ablauf einzuüben und das Vorgehen zu klären. Im 4. Schuljahr darf die Komplexität entsprechend dem eigentlichen Grundgedanken des Bandes steigen, sodass hier alle Überarbeitungsschritte durchlaufen werden können. Man merkt, dass die Autorin selbst Grundschullehrerin ist, denn ihre Hinweise sind sehr praxisnah und realistisch umzusetzen, wenn sie z.B. darauf hinweist, dass es unmöglich ist alle Schülertexte zu besprechen. Hier kann also der Lehrer einspringen oder man einigt sich darauf, dass im Laufe eines Schuljahres alle Kinder mindestens einmal in die Autorenrolle schlüpfen dürfen. Als Berater und Textkritiker lernt man schließlich auch viel.

 

Blick ins Buch

Fazit

Sehr alltaugtauglich – mit guten Aufgabenbeispielen und ausführlichen Kriterienlisten

 

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Christina Salem – FinkenTrainer Grammatik

Rezension

Der FinkenTrainer bietet 185 doppelseitig bedruckte Aufgabenkarten zu unterschiedlichen Grammatik-Themen, die von den Schülerinnen und Schülern selbstständig bearbeitet werden können. Folgende sprachliche Phänomene werden angerissen:

  • Nomen (Plural)
  • Nomen (Genus)
  • Nomen (Kasus)
  • Personalpronomen und Possessivpronomen
  • Verben im Präsens
  • Verben im Perfekt und Präteritum
  • Adjektive
  • Präpositionen

Für die Bearbeitung der Aufgabenkarten werden Einstecktaschen benötigt. Im Lieferumfang befinden sich insgesamt 9 Taschen, wobei die Karten ausschließlich mit  der entsprechenden Farbe des Täschchens bearbeitet werden können. Damit geht einher, dass für eine Klasse mindestens zwei Sets an zusätzlichen Einstecktaschen bestellt werden müssen. Diese verdecken vorerst die richtige Antwort und erst nach dem Hochschieben, wird das richtige Ergebnis gelüftet. Nach der Erprobung im Deutschförderunterricht meldeten die Kinder zurück, dass sie es als sinnvoll erachten, dass man nicht gleich geneigt ist herüber zu linsen, sondern tatsächlich erst für sich überlegen muss. Da die Rückmeldung unmittelbar erfolgt und nicht erst nach dem Bearbeiten der ganzen Seite, bleibt es besser „im Kopf hängen“, so die Einschätzung der Kinder.

Während die Bereiche „Nomen“ und „Präpositionen“ sehr gut auch im DAZ-Unterricht bearbeitet werden können, unterliegt das Themengebiet „Verben“ wiederkehrenden, automatisierenden Übungen. Immer wieder erlebe ich, dass Verben im Präteritum schon fast wie „Vokabeln“ gelernt werden müssen, weil sie im häuslichen Rahmen augenscheinlich selten gebraucht werden.

Die Aufgabenkarten sind nach drei Schwierigkeitsstufen differenziert. So können Kinder sich selbst gut einschätzen und nach basalen Übungen sich auch an metasprachliche Aufgaben heran wagen, um sich als Grammatikprofi zu beweisen. In der Praxis erwies sich das Einordnen der benutzten Karten als recht schwierig. Die Beschriftung der Karten in „A“ (=Vorderseite) und „B“ (=Rückseite) war für viele Kinder verwirrend, sodass letztendlich die Karten einfach hinter die entsprechende Abtrennung gelegt wurden. Auch in einer Kleingruppe reichte ein Set an Einsteckkarten nicht aus, sodass Wartezeiten aufkamen oder „Tausch-Diskussionen“, die wertvolle Übungszeit raubten. Nach der Einführung werden die Karten von den Kindern vor allem in der Freiarbeit gern genutzt, da es ein etwas anderes Übungsformat darstellt und mit Handlung verbunden ist.

Positiv ist die Möglichkeit als Lehrkraft für die eigene Lerngruppe individualisierte Karten zu erstellen. Dafür bietet der Finken Verlag Vorlagen zum Download an. Auch ein Dokumentationsbogen findet sich auf der Website.

Blick ins Buch

Fazit

Abwechslungsreiches Übungsformat

 

(Bitte beachten: Die Finken-Materialien sind nicht im Handel, sondern nur direkt beim Verlag erhältlich.)

Katharina Talbach et al. – Frühling, Sommer, Herbst und Winter.: In 141 Liedern, Gedichten und Geschichten durchs Jahr

Frühling, Sommer, Herbst und Winter.: In 141 Liedern, Gedichten und Geschichten durchs Jahr

Dieses nach Jahreszeiten aufgebaute Haus-Hörbuch wartet mit 141 Liedern, Geschichten und Gedichten auf. Jede CD konzentriert sich auf eine Sammlung von jahrestypischen Texten, die auf der Frühlings-CD in einer PDF-Datei zusammengefasst sind. Jedem Gedicht und jeder Geschichte gebührt eine Seite, sodass die Texte sich wunderbar ausdrucken lassen. Bei Liedern wurden sogar die Noten abgebildet.

Die Gesamtlaufzeit beträgt ca. 257 Minuten und wird der Familie viele bekannte und beliebte Gedichte und Lieder bescheren. Namenhafte Dichter und Lyriker wie Christian Morgenstern, Theodor Strom, Hoffmann von Fallersleben, Joachim Ringelnatz, Joseph von Eichendorf sind genauso inkludiert wie die Gebrüder Grimm, Wilhelm Busch, Heinrich Hoffmann, Hans Christian Andersen u.v.m. Die Lesungen werden von Volksliedern begleitet, heitern die Zuhörer zwischendurch immer wieder auf und laden zum Mitsingen ein.

Dieses musikalisch unterlegte Hörbuch gehört in jedes Elternhaus! Dabei können sich sowohl die Erwachsenen als auch die Kleinen an dem Inhalt erfreuen. Diese CD-Sammlung ist ein Seelenwärmer!

Im vierten Schuljahr stehen im Herbst oft Gedichte wie „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane oder die „Vogelscheuche“ von Christian Morgenstern auf der Liste der zu auswendiglernenden Texte. Hier wird das mit einer hervorragenden Betonung und einer gut eingefangenen Stimmung vorgelesen, sodass die CD sich auch gut für die Analyse zum Thema „Vorlesen mit Betonung“ eignet.

Mit welch einer Herzensfreude lauschten wir „Frau Holle“ oder dem fliegenden Robert. Das Gedicht „Die Stadt“ von Theodor Strom erinnerte mich an meine Grundschulzeit, denn damals musste ich es in einer düsteren Grundstimmung vor der ganzen Klasse aufsagen.  Manche Gedichte werden glücklicherweise auch von Kindern vorgelesen, die es mit viel Hingabe und an dem Inhalt orientierten Betonung vortragen, Schlüsselwörter betonen und an passenden Stellen auch einmal innehalten.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Eine CD-Sammlung mit einer wahren Seelenwärmerfunktion.

mit Hörprobe – auf amazon.de

Dominique Lurz und Barbara Scherrer – Differenzierte Lesekonferenzen Klasse 3/4

Differenzierte Lesekonferenzen

Rezension

 Eine Lesekonferenz ist eine kooperative Lernform im Umgang mit Lesetexten, die sich die Förderung und Steigerung der Lesekompetenz als Ziel gesetzt hat (S. 4).

Dieses Buch bietet alle nötigen Bausteine zur Initiierung einer Lesekonferenz in einer Kleingruppe. Neben den zweifach differenzierten Texten, die alle unabhängig voneinander gelesen werden können, stellt der vorliegende Band auch einen übersichtlichen Ablauf der Lesekonferenz für die Schülerhand zur Verfügung. Kleine Gruppenämterkarten mit genauer Aufgabenverteilung und Bildkarten (DIN-A5) als Transparenzsymbole für die einzelnen Schritte der Konferenz runden das Angebot ab.

Zunächst treffen sich alle Gruppenmitglieder und lesen den Text leise für sich. Anschließend gilt es sich den Text gegenseitig laut vorzulesen und unbekannte Wörter zu klären sowie jeweils eine Frage zum Text zu formulieren. Zum Schluss wird das entsprechende AB bearbeitet und kontrolliert.

Für schnelle Gruppen oder auch als eine Möglichkeit das Konzept zu erweitern, haben die Autoren dem Band eine Textwerkstatt und ein Lesespiel beigefügt. Zu den Aufgaben der Textwerkstatt gehört es, wichtige Textstellen zu unterstreichen, Überschriften zu finden, Kernaussagen wiederzugeben u.v.m.  Mir persönlich gefällt die freie Auswahl der Lesestrategien sehr, denn durch die Auslage der entsprechenden Kärtchen kann der Lehrer nach und nach wichtige Arbeitstechniken vermitteln.

Im Lesespiel üben sich die Kinder durch Aktions- und Spielkarten in der genauen Auseinandersetzung mit dem Text. Hier geht es u.a. darum die Hauptperson zu benennen, einen unwichtigen Satz vorzulesen, drei Nomen aus dem Text zu nennen u.s.w. Bewegung wird durch die Aktionskarten eingebaut, so dass zwischendurch gehüpft, gerannt und sich gedreht werden darf.

Sehr gelungen ist der systematische Aufbau, die Einbeziehung der Gruppenämter und der ansprechend gestalteten Transparenzkarten. Die Texte unterscheiden sich inhaltlich in Bezug auf die Textsorte, somit wurden Gedichte, genauso wie Märchen oder Sachtexte berücksichtigt. Gefehlt haben mir die Lösungsblätter und evtl. eine editierbare CD-ROM, um die Arbeitsblätter etwas abzuändern oder zusätzliche Karten für die Textwerkstatt zu gestalten. Insgesamt ist es jedoch ein sehr gelungener Band, den ich mir auch für die Klassen 1 und 2 besorgen werde.

Blick ins Buch

Lesekonferenzen

Auf „Lehrermarktplatz“ findet sich je eine Sammlung an Stolperwörter-Lesetests für die Jahrgänge 1/2, 2/3 und 3/4. In diesen Materialpaketen sind nicht nur 5 unterschiedliche Stolperwörter-Lesetests angelehnt an das Prinzip von Wilfried Metze enthalten, sondern auch entsprechende Lösungsblätter. Es gibt jeweils einen A- und einen B-Test, der sich nur durch die Reihenfolge der Sätze unterscheidet, um das Abgucken zu erschweren.

Stolperwörter-Lesetest_Unterrichtsmaterial(Material-ID: 126701)

Fazit

Kooperative Leseförderung unter Beachtung wichtiger Lesestrategien.

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Saskia Kistner und Ann Cathrin Mihsler – Die vier Fälle üben und festigen

Die vier Fälle üben und festigen

In diesem Heft werden die Nomen der deutschen Sprache in den vier verschiedenen Fällen thematisiert. Sie dienen dazu die Funktion von Satzteilen im Satz anzuzeigen.

Die Materialien gliedern sich in drei Teile. Ein Arbeitsplan stellt die einzelnen Übungsangebote übersichtlich dar. Hier können die SuS in einer Tabelle die erledigten und kontrollierten Aufgaben abhaken. Auf den Arbeitsblättern wird jeder Fall zunächst einzeln betrachtet. Die Aufgabenstellungen sind sehr ähnlich und selbsterklärend, so dass die Kinder die Aufgaben weitgehend selbstständig bearbeiten können. Mal gilt es die passenden Fragen aufzuschreiben und mal müssen die Nomen richtig eingesetzt werden. Zu jedem Arbeitsblatt ist eine Lösungsseite beigelegt, um den Kinden die Selbstkontrolle zu ermöglichen und eigenverantwortliches Lernen voranzutreiben.

Ergänzend zu den Arbeitsblättern stehen Kindern Klammerkarten zur vertiefenden Übung zur Verfügung. Auch hier ist die Selbstkontrolle gewährleistet und die SuS bekommen eine unmittelbare Rückmeldung.

Freiarbeit Die vier Fälle

An diesem Material können die SuS in ihrem individuellen Tempo arbeiten. Es kann als Angebot in der Lerntheke oder in den Wochenplan integriert werden. Besonders gelungen ist die Auswahl der Klammerkarten. Hier können die Kinder frei entscheiden, ob sie einen bestimmten Fall intensiver üben  oder sich evtl. bei der Zuordnung der vier Fälle auch selbst testen. Die Einführung „Warum eigentlich die vier Fälle?“ sensibilisiert die Kinder für das Thema und verdeutlicht kindgerecht die Notwendigkeit dieses Wissens.

Die Aufgabenstellungen wiederholen sich stets, so ist seitens der Lehrkraft nicht viel Erklärung nötig. Da es jedoch wenig abwechslunsgreich ist und die Kinder recht viel schreiben  müssen, ging meinen SuS recht schnell die Puste aus. So haben wir gemeinsam entschieden wie viele Aufgaben und in welchen Bereichen bearbeitet werden müssen und welche Sternchen sind.  Meine SuS nutzen in der Freiarbeit am liebsten die Klammerkarten, weil damit auch die Handlungsebene angesprochen wird. Oft besprechen sie ihre Entscheidung mit einem Partner oder fordern von dem Gegenüber eine Begründung. So werden zusätzlich die kommunikativen Fähigkeiten und das mündliche Sprachhandeln geschult.

Die vier Fälle üben und festigen
Anspruchsvolles Material mit  tollen Klammerkarten!

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Milena Baisch – Anton taucht ab als Klassenlektüre

Anton taucht ab

Vor einigen Jahren wurde der Kinderroman von Milena Baisch auf diesem Blog rezensiert. Fast vier Jahre später lese ich nun „Anton taucht ab“ als Klassenlektüre in einem dritten Schuljahr. So war meine Neugierde natürlich groß, wie die Kinder auf diese Ganzschrift reagieren.

Jedes Kind arbeitete nebenher in einem Lesetagebuch und setzte sich intensiv mit dem Inhalt auseinander. In regelmäßigen Diskussionen  tauschten wir uns über besondere Stellen, die Bedeutung von „seltsamen“ oder unbekannten Ausdrücken aus oder stellten bestimmte Szenen in einem Rollenspiel dar. Neben Pflichtaufgaben konnten die Schülerinnen und Schüler außerdem Wahlaufgaben aus einem Ideen-Pool bearbeiten. Das Lesetagebuch kann erworben werden (siehe Link unten), vielleicht kann es ja jemand gebrauchen.

Insgesamt ist das Buch bei den Jungen besser angekommen als bei den Mädchen. Es kam oft die Frage, warum im Buch so viele „boshafte Ausdrücke“ oder auch gemeines Verhalten abgedruckt wurde. Darf man das überhaupt? Hier haben wir gemeinsam ausführlich diskutiert, was die Autorin wohl damit bezwecken wollte.

Lesetagebuch Anton taucht ab

Einige Meinungen zum Buch:

„Ich fand es toll, wie Anton sich um seinen Fisch gekümmert hat. Nicht so schön war, dass Anton gelogen hat.“

„Es war lustig, dass Anton zum See immer Pissbrühe gesagt hat.“

„Ich ekele mich nun auch ein bisschen vor dem See und den ganzen Schlingpflanzen.“

„Die erste Begegnung mit Pudel war nicht höflich. Das macht man nicht.“

„Meine Lieblingsstelle war, als Anton „Karramba!“ geschrien hat und in den See gesprungen ist. Da hatte ich Gänsehaut.“

„Mir hat nicht so gut gefallen, dass Anton so schlimm geredet hat.“

„Ich fand das gut, dass Anton mit mir geredet hat. Er sagte: „Hör auf zu lachen, sonst ist die Geschichte sofort zu Ende. Basta!“ Da habe ich richtig angefangen zu lachen. Das war cool.“

„Mir hat es nicht gefallen, dass wir nie erfahren haben wie Pudel wirklich heißt.“

„Anton sollte nicht so frech zu seinen Großeltern sein.“

„Anton hätte zum Pudel einfach freundlich sein können.  Dann wären sie vielleicht sogar Freunde geworden.“

„Ich finde, dass die Geschichte sehr gut ist, weil ich mich darin gut verlieren kann.“

Lesetagebuch_Anton taucht ab
(Lehrermarktplatz)

Das Lesetagebuch „Anton taucht ab“ steht zum Download auf meiner Lehrermarktplatz-Seite für unterrichtliche Zwecke bereit. Alternativ ist eine Leserolle zur Klassenlektüre vorhanden. Zum Abprüfen des Gelesenen, habe ich zwei Aufgabenformate entworfen. In einem Quiz (Material-ID: 150069) kann das Kind alleine oder in Partnerarbeit sein Wissen in einem Multiple-Choice-Fragenkatalog testen. Es kann auch zu Wiederholungszwecken für die anstehende Klassenarbeit zur Lektüre dienen.

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Julia Kamps und Andrea Muschkowski – Der Sprache auf der Spur • individuell und kooperativ

Der Sprache auf der Spur - individuell und kooperativ

Die Grammatikkartei Der Sprache auf der Spur aus dem Finken-Verlag bietet ein Angebot zum handelnden Umgang mit der Sprache an. Die Karteikarten richten sie an Kinder ab dem 3. Schuljahr.

Konzept:
Die Kinder
gehen mit der Sprache zunächst intuitiv um, betrachten sie daraufhin bewusst und wenden sie spielerisch an. In den einzelnen Themenbereichen (Nomen/Substantive; Verben; Adjektive; Wortarten; Sätze; Satzglieder; Sprachspiele) soll das sprachliche Wissen durch individuelle und aber auch kooperative Entdeckungen erworben werden.

Inhalt:
Die Kartei setzt sich aus insgesamt 105 Aufgabenkarten zu den in den Bildungsstandards verankerten Lernbereichen „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ zusammen. Hier sind alle grammatischen Phänomene, die in der Grundschule behandelt werden, aufgeführt. Zu jeder Aufgabenkarte wird in einem Lösungsheft das richtige Ergebnis präsentiert. Das Begleitheft beinhaltet eine CD. Hier stehen dem Nutzer Selbsteinschätzungsbögen, ein Lerner-Mini mit der dazugehörigen Faltanleitung, Tippkarten und Placemat-Vorlagen im PDF-Format zum Ausdrucken bereit. Des Weiteren werden für die Schülerhand 3 Folientaschen mit den dazugehörigen Folienstiften geliefert.

Aufbau:
Der Aufbau der Karteikarten beachtet die aufeinanderfolgenden Bereiche „Wort, Satz, Text“, sodass die Schüler zunächst die Wortgrammatik in den Blick nehmen, bevor sich die Satzgrammatik anschließt. Durch die klare Ordnung haben Kinder die Möglichkeit sich individuell ein Phänomen auszusuchen und interessengeleitet daran zu arbeiten. Durch eine gezielte Selbstreflexion, dank der Selbsteinschätzungsbögen, setzen sich Kinder gezielt mit grammatischen Mustern und Strukturen auseinander. In vielen Aufgabenstellungen ist die kooperative Lernform eingeschlossen. In kleinen Lerngruppen kann somit ein Austausch über sprachliche Entdeckungen stattfinden. Die Arbeitsaufträge sind so gestaltet, dass sie im Heft oder aber auch mithilfe einer Folientasche direkt auf der Karte bearbeitet werden können.

Einsatz:
Die Aufgabenkarten können differenziert eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist, dass die Lehrkraft gemäß den unterschiedlichen Förderschwerpunkten, den Kindern eine festgelegte Reihenfolge und/ oder auch gezielte Karten empfiehlt. Eine zweite Möglichkeit ist, dass sich die Kinder nach eigenen Interessen die Karten aussuchen. Die Lehrkraft kann aber auch bestimmte Karten für den Einsatz im Förderunterricht auswählen.

Das Besondere an dieser Kartei ist die für den Finken-Verlag typische, sehr ansprechende Gestaltung des Unterrichtsmaterials. Auch hier sind die Karteikarten sehr übersichtlich, strukturiert, farblich sortiert zusammen gestellt, sodass die Kinder sich ohne viel Mühe zurecht finden können. Auch die bunten Zeichnungen sind sehr reizvoll and „catchy“. Zur Vertiefung der Thematik „Adjektive“ habe ich für den Förderunterricht eine Karteikarte herausgesucht, die sich auf die spielerische Anwendung der meist trockenen grammatischen Phänomene konzentriert. Es sollte ein Werbeplakat mit möglichst vielen Adjektiven gestaltet werden. Als Produktvorschlag wurde eine „Ferienverlängerungsmaschine“, ein „Hausaufgabenroboter“ und eine „Zimmeraufräummaschine“ präsentiert. Meine Schüler waren nach dieser zeichnerischen Darbietung „Feuer und Flamme“ und wollten natürlich ihre ganz eigene Version dieses Produkts entwickeln und integrierten so ganz nebenbei auf spielerische Art und Weise eine Unmenge an Adjektiven.

Grammatikkartei - Adjektive

Dieses Beispiel zeigt wie kindgerecht, motivierend und handlungsorientiert dieses Material ist. Des Weiteren sind die Tippkarten positiv hervorzuheben. Kategorisiert nach den jeweiligen Lernbereichen, können Kinder sich ganz selbstständig Tipps bei Unsicherheiten oder Fragen holen. Der Lernbereich „Sprachspiele“ wurde bisher mit sehr großer Beliebtheit bearbeitet. Die kooperativen Arbeitsaufträge kommen mir sehr entgegen, da ich im Förderunterricht nach dem Lerntandem-System arbeite, sodass lernschwächere und leistungsstärkere Kinder zusammen arbeiten und voneinander lernen können.

Es wäre wünschenswert die Selbsteinschätzungsbögen im Word-Format vorliegen zu haben, um noch nicht behandelte Punkte entfernen zu können und die Vorlage der Lerngruppe anzupassen. Ansonsten bin ich von der Grammatikkartei hellauf begeistert und freue mich auf viele weitere motivierende und entdeckende Aufgabenformate in Verbindung mit leuchtenden Kinderaugen!

Der Sprache auf der Spur

Eine lohnende Investition für alle, die den handelnden und entdeckenden Umgang mit dem Lernbereich „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ schätzen.

(Bitte beachten: Die Finken-Materialien sind nicht im Handel, sondern nur direkt beim Verlag erhältlich.)