Marcus Pfister – So oder so: Einfach Pinguin sein

Man meint, dass alle Pinguine doch gleich sind, doch beim genauen Betrachten fällt auf, dass jeder Pinguin anders ist. Marc Pfister setzt in eine kühle Eislandschaft vielschichtige, farbenfrohe Figuren und haucht damit der Szenerie Leben ein. Bereits der Schriftzug des Titels integriert die Regenbogenfarben und verdeutlicht unser buntes Bild der Gesellschaft, in der Andersartigkeit als Bereicherung empfunden wird.

In der Pinguin-Kolonie ist jeder willkommen. Sie bilden in der Antarktis eine Gemeinschaft trotz all der Verschiedenheit, die dort schlummert. Da ist z.B. Luca, der mit seinem roten Schnabel aus einer anderen Kolonie zu ihnen gestoßen ist. Mit seiner fröhlichen Art bezaubert er viele Pinguine. Dann sind dort drei beste Freundinnen, die sich immer unterstützen, egal was kommen mag. Sie sind eine eingeschweißte Eisblock-Gemeinschaft. Ida dagegen ist sehr gerne für sich und verbringt viel Zeit alleine. In ihr steckt etwas, das höher und weiter und freier sein will. Und dann ist da auch Leon, der auf manche Plump und schwerfällig wirken kann, ja manchmal sogar faul. Doch eigentlich ist er hellwach und ein außergewöhnlich guter Beobachter.

Auf jeder Doppelseite werden die unterschiedlichen Charaktere vorgestellt. Hier werden Eigenschaften skizziert, die auch in einen Steckbrief hätten übertragen werden können. Es strotz nur vor Diversität und Vielfalt. Die Geschlechterrollen werden über Bord geworfen. Das Individuum steht im Fokus, genauso wie das Titelbild es bereits suggeriert.

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Mac Barnett und Jon Klassen – Drei Ziegenböcke namens Zack

Der oft melancholisch angehauchte Illustrationsstil des kanadischen Künstlers Jon Klassen wird in diesem Bilderbuch noch durch die Komponente des Düsteren und Unheimlichen ergänzt. In erdigen und dunklen Farbtönen stellt er in minimalistischer und reduzierter Malweise einen gierigen Troll dar. Er wohnte unter der Brücke und verspeist so ziemlich alles, was sich über die Brücke wagt.

Ich bin ein Troll. Ich lebe, um zu fressen.
Ich habe hier schon viel zu lang gesessen.
Wann kommt ein Tier, wann kommt ein Mann,
in den ich meine Zähne schlagen kann?

Die Charakterisierung der Abneigung gegenüber dem Troll, der im Schlamm sitzt und seine Wartezeit mit dem Herauskratzen des Schmalzes aus dem Ohr verbringt, ist gelungen. Als die erste von den drei Ziegen die Brücke zu überqueren versucht, kann sie sich nur mit List retten. Schließlich wird der Troll von Gier gespeist und so verspricht sie ihm eine noch größere Beute, wenn er sie bloß gehen lassen möge.

Das norwegische Märchen ist gekonnt in Reimen übersetzt worden. So kann auch der gewisse Witz, der der Geschichte innewohnt, weiterhin seine Wirkung entfalten. Die Moral der Geschichte „niemals genug zu bekommen“, wird stets aktuell bleiben, solange es Menschen gibt. Nicht umsonst heißt es ja auch: „Bist du in deiner Gier gefangen, wirst du immer mehr verlangen.“ Wer ahnt schon, dass es mit dem Troll nicht gut ausgeht?

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Moritz Petz und Amélie Jackowski – Der Dachs hat heute Langeweile

Rezension

Da hängt der Dachs kopfüber auf dem Sessel und starrt an die Decke. Um ihn herum ist jegliches Spielzeug verteilt. Aber so wirklich Freude sich damit zu beschäftigen, hat der Dachs nicht. Langeweile auszuhalten, ist eine Herausforderung.

Dem Dachs fällt heute die Decke auf den Kopf. Er probiert es mit seiner Lieblingsbeschäftigung und holt die Malutensilien heraus. Doch auch das bereitet ihm keine Freude. Als der Fuchs vor seiner Tür steht, beschließen sie eine Höhle zu bauen. Aber spannend ist das heute für die beiden nicht. Jeder Gast bringt seine eigene Idee gegen Langeweile mit, doch puzzeln, Karten spielen und sogar singen bereiten ihnen keine Freude.

Lediglich als die Maus mit einer Augenklappe auftaucht, entfacht die Fantasie der Tiere. Es sprüht nur so vor Kreativität und Einfallsreichtum. Alle machen sich an die Arbeit. Das wilde Piratenabenteuer darf beginnen!

Und die Langeweile …
die kann sich woanders langweilen.

Langeweile ist der beste Motor für Kreativität. Diese wertvolle Erfahrung auch dieses Gefühl des angeblichen Nichts-tun-wollens mal auszuhalten und durchzuleben sind wichtig. Das damit verbundene ungestörte Schwelgen in seiner Gedankenwelt sind für Kinder wertvolle und gewinnbringende Erfahrungen. Die Schaffenskraft wird früher oder später erwachsen. Das Füllen der ungeplanten Zeit und die damit verbundene Entschleunigung, ganz ohne Spielvorschläge seitens der Erwachsenen und Terminvorgaben, kann von den Kindern gelernt werden, wenn man ihnen die Chance und die Gelegenheit gibt.

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Fazit

Langeweile durchleben und das Entfachen der Kreativität als Gefühlsbausteine im kindlichen Alltag

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Janie Bynum – Das Plapperküken

Rezension

Das Plapperküken ist eine Quasselstrippe und das Mundwerk steht niemals still. Es piept unentwegt vor sich hin. Das Problem ist nur, dass es keine Zuhörer findet. Die Mutter sammelt Käfer von den Tomaten ein, der Vater muss arbeiten und kräht munter auf einem Holzzaun. Die Schwester ist unter einem Baum sitzend in ein Buch vertieft und hat für das Geplapper des Kükens ebenfalls keinen Nerv.

Das redefreudige Tier muss sich also mit sich selbst begnügen und beschließt im Garten vor sich hin zu buddeln. Dort stößt es auf ein großes und geheimnisvolles Ei, das auf die Plapperei des Kükens nicht reagiert. Der neue Freund, der dann bald nach der richtigen Fürsorge schlüpft, bleibt wenig redselig. Damit bildet es den perfekten Freund für die Quasselstrippe. Die gegensätzlichen Charaktere scheinen sich also gut zu ergänzen und bilden eine harmonische Verbindung.

Die Illustrationen des lebendigen Plapperkükens können kindlich-ehrlicher gar nicht sein. Die Figur verschafft sich schnell ein Freiticket in das Herz der jungen Zuhörer. Sehr bald fühlt man mit dem Küken mit und bedauert den recht authentischen und realitätsnahen Umgang des Umfelds in Bezug auf sehr redselige Mitmenschen. Sie können nun einmal sehr anstrengend und kräftezehrend sein. Viele reagieren daher mit Rückzug, so wie die Familie es vormacht. Die Problematik bleibt für das Plapperküken so lange bestehen, bis es einen Freund findet, der diesen Input und die besondere Zuwendung genießt. Vielleicht braucht es im Leben einfach nur den passenden Gegenpart? Dann ist man bei diesen Personen genau so richtig, wie man ist!

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Fazit

Quasselstrippen haben es aber auch nicht leicht!

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Heinz Janisch und Maja Kastelic – Hans Christian Andersen: Die Reise seines Lebens

Rezension

Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst.
(Hans Christian Andersen)

Der dänische Schriftsteller sämtlicher weltbekannter Märchen wird in diesem Bilderbuch selbst zur Hauptfigur und spielt in der Darstellung seines Lebens mit. Heinz Janisch verfasst hier eine erinnerungswürdige Hommage an den bekannten Dichter und zeigt mit viel Einfühlungsvermögen seine Lebensreise mit allen Stationen im literarischen Schaffensprozess.

Elsa sitzt mit ihrer Mutter in einer Kutsche auf dem Weg nach Kopenhagen. Mit einem hageren, großen Mann, der sich selbst als „alt und jung“ bezeichnet, kommt das neugierige Kind schnell ins Gespräch. Hans Christian Andersen erzählt ihr das Märchen seines Lebens, denn um träumen zu können, braucht man vielleicht auch die Fantasie der jungen Kinder, die alles möglich erscheinen lässt.

Seine Kindheit hatte Löcher, vergleichbar mit denen, die sein Vater als Schuster stopfte. Vor dem Zubettgehen lauschte er deshalb umso erfreuter den wundersamen Begebenheiten in den Märchen der Gebrüder Grimm, die sein Vater ihm vorlas. Das Märchenbuch hatte ihm Flügel geschenkt, die er später nutzte, um selbst Bücher und Geschichten zu schreiben. Die Stationen in seinem Leben hat seine Mutter recht wahrheitsgetreu zusammengefasst:

„Ein armer Junge zieht los. Er besitzt nichts als seinen Verstand und ein gutes Herz – und am Ende wird er ein Königreich gewinnen …“

Der Leser verfolgt zwei Erzählstränge, die durchmischt und mit Unterbrechungen erzählt werden. Zum einen sehen wir den Schriftsteller im Hier und Jetzt in der Kutsche und lauschen der Unterhaltung mit dem kleinen Mädchen und zum anderen gibt es immer wieder die einblendenden Ereignisse aus seinem Leben. Die Illustrationen unterstützen farblich den Verstehensprozess. Die vergangenen Rückblicke werden im schwarz-weißen und teils gelblich-bräunlichen Farbton gezeigt, während die Gegenwart in Pastelltönen erstrahlt. Auf einer anderen Ebene verschwimmen die Märchen mit Andersens Leben und er offenbart, was die Geschichten mit seinem Leben gemein haben. Ein Stückchen der Tür zum Herzen des Schriftstellers wird uns geöffnet und die Lehren seiner Märchen zusammengefasst, immer mit einem kleinen Bezug zu seiner Person und seinem menschlichen Wesen.

Um dem Bilderbuch vollends folgen zu können, braucht der Leser einen gewissen Bezug zum Schriftsteller. Es ist auch von Vorteil, wenn seine Märchen, die zur Weltliteratur zählen, größtenteils bekannt sind, sodass das Lesealter etwas nach hinten verschoben werden könnte. Kinder ab ca. 8 Jahren werden sicherlich einen guten Anschluss finden.

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Fazit

Die Reise des Lebens – Traum und Wunsch!

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Isabelle Arsenault – Albert will lesen

Rezension

Albert liebt es zu lesen. Da er im Reihenhaus nicht in Ruhe seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann, begibt er sich nach draußen. Dort sucht er sich ein scheinbar einsames Plätzchen, verschränkt die Hände im Nacken und will sich gerade auf eine Sonnenliege am Meer träumen als er von einem Mädchen gestört wird, das Pflanzen umtopft.

Doch damit ist die Störung seines Lesevergnügens nicht vorbei, denn nach und nach erscheinen immer mehr Menschen. Tom will mit Albert Badminton spielen. Dann wird er gebeten auf ein Kleinkind aufzupassen, sodass seine ruhige Idylle immer mehr bröckelt, bis ihm irgendwann der Kragen platzt. Ob er doch noch zum Lesen kommt?

Die inhaltliche Ausgestaltung verläuft in dieser Geschichte auf zwei Ebenen. Albert switcht immer wieder zwischen der Realität im grauen Hinterhof und der Strandidylle in seiner Fantasie. Irgendwann verschwimmen diese immer mehr ineinander. Farblich werden die comicartigen Illustrationen zurückhaltend im angenehmen Mintton, mit einzelnen orangefarbenen Akzenten gehalten. Die Grauflächen tragen die Botschaften maßgebend. Der Erzähltext ist auf einige wenige Sprechblasen reduziert, wobei viel mit syntaktisch isolierten Lautäußerung gearbeitet wird. Die Verlautbarung des Bilderbuchs ist allerdings eindeutig: Das Lesen erschafft neue Räume und öffnet Türen zu ganz eigenen Welten!

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Fazit

Lesen eröffnet Türen zu neuen Welten – aber bitte ungestört!

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Abigail Rayner und Molly Ruttan – Ich bin ein Dieb!

Rezension

Die Erstklässlerin Elisa ist eine Diebin. Mit diesem Outing beginnt das wunderbar illustrierte Bilderbuch, in dem es um die Entwendung eines grün funkelnden Steines geht. In der Ausstellung zur Farbe „Grün“ wird im Klassenraum unter anderem ein Stein ausgelegt, der ganz zauberhaft funkelt. Und schwupps, landet er bei Elisa. Einfach so. Doch nach der anfänglichen Freude, wird ihr Herz zunehmend schwerer.

Als alle Mitschüler anfangen den Stein zu suchen, wird Elisa noch mulmiger zumute. Sie befragt ihre Familienagehörigen und möchte wissen, ob sie jemals etwas gestohlen haben. Und natürlich kann zu diesem Thema jeder eine Geschichte erzählen. Bei Mama war es ein Magnet. Opa hat ein Fußballwimpel gemopst und Oma konnte ihre Finger von Zuckertüten nicht lassen. All diese Erlebnisse können Elisas Schuldgefühle jedoch nicht schmälern. Sie weiß, dass es da wohl nur eine Lösung gibt…

Dieses Bilderbuch kitzelt ganz kindgerecht und mit einer ordentlichen Portion Humor und Witz an dem durchaus wichtigen Thema zur „Wahrung des Besitzeigentums“. Das Bewusstsein für Fremd-und Eigenbesitz entwickelt sich bei Kindern etwa mit sechs oder sieben Jahren. Vorher nimmt sich das Kind einfach, was es gerade haben will. Die Unterscheidungsfähigkeit zwischen Besitzzuordnungen ist durchaus komplex und bedarf einer fließenden Entwicklung der Gewissensbildung.

Pädagogisch wertvoll ist die hier dargestellte Lösung des Unterfangens. Elisa fasst all ihren Mut zusammen und beichtet das Fehlverhalten ihrer Lehrerin, die glücklicherweise auf Anklagen verzichtet. Schließlich war für Elisa die Lehre der „Schwere“ im Magen und das schlechte Gewissen Belastung genug. Die Konfrontation mit dem Bestohlenen bewirkt oft Wunder in Sachen Gewissensbildung. Und damit diese Tat am Selbstwertgefühl nicht kratzt, wird zum Schluss hervorgehoben, dass der Mensch viele Facetten hat und im Kern nichtsdestotrotz liebenswert bleibt.

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Fazit

Eine absolute Bereicherung in der Bilderbuchwelt und eine echte Empfehlung!

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Torben Kuhlmann – Edison: Das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes

Rezension

Nach „Lindbergh“ und „Armstrong“ ist dies nun der dritte Band der Mäuse-Reihe von Martin Kuhlmann. Im gewohnten Handlungsstrang ist eine junge Maus der Protagonist dieses Bilderbuchs. Der junge Mäuserich Pete entdeckt eine vergilbte Tagebuchnotiz seines Urahns und begibt sich auf die Suche nach einem Schatz. Wäre dieser nicht in den Tiefen der Meere verschwunden … So baut er mithilfe seines Professors nach einigen Fehlversuchen einer misslungenen Tauchglocke ein Unterseeboot.

Die Erzählung fokussiert auf den Kreativitätsvorgang, der bei Erfindungen abläuft und zeigt auf, wie Ideen ausprobiert, um anschließend wieder verworfen zu werden. Es bedarf mehrerer Fehlversuche, die alle wertvoll sind, denn sie lehren uns immer etwas Neues. So schauen die beiden Erfinder für den Bau eines Unterseebootes sich die Fische ganz genau an, um wichtige Elemente zu kopieren.

Hier darf man keinen Spannungsbogen im Sinne von Abenteuergeschichten erwarten. Es ist ein ruhiges Bilderbuch mit fabelhaften Illustrationen. Vielleicht bilden die Illustrationen sogar den Mehrwert dieses Bilderbuchs. Es gibt Seiten, da möchte man sich am liebsten darin verlieren oder sie gleich einrahmen. Mit 112 Seiten ist es recht ausführlich und hin und wieder textlastig. Für junge Kinder ist das Vorlesen nach Kapiteln daher sinnvoll. Besonders Kindern mit einer Begeisterung für Erfindungen und Wissenschaften wird dieses Buch beibringen, dass „Frustrationen“ und „Fehler“ zum Fortschritt dazugehören.

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Erfindungen kindgerecht näher bringen

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Oliver Jeffers – Hier sind wir: Anleitung zum Leben auf der Erde

Rezension

Alexander Gerst gelang es mit der Weltraum-Mission ein neues Bewusstsein für den Kosmos zu wecken. Die Faszination der Raumfahrt und damit einhergehend auch das Bewusstsein zur Verletzlichkeit unseres Planeten rückte in den letzten Monaten in den Vordergrund, auch bei vielen Kindern.

Diese Begeisterung kann in diesem wirklich fulminanten Bilderbuch von Oliver Jeffers ihren Ankerpunkt finden. Nach der Darstellung des Sonnensystems, wird die Erde etwas genauer vorgestellt. Der Wasserkreislauf ist eines meiner Lieblingsseiten, weil es viele sachunterrichtliche Aspekte sehr kindgerecht aufgreift. Zunächst geht es um das „Land“, was schon recht gut erforscht ist und die Vielfalt der unterschiedlichen Tiere. Der Mensch wird als eine besondere Spezies vorgestellt, der Körper kurz skizziert und die Andersartigkeit zur Schau gestellt. Auf einer Doppelseite kann man sich von Menschen in allen Formen, Größen und Farben beeindrucken lassen.

Eigentlich hat der Autor dieses Buch für seinen Sohn geschrieben und alles hineingepackt, was ein Neuankömmling auf dieser Welt wissen muss. So überrascht es nicht, dass es viele philosophische Ansätze enthält. Überall schwingt eine gewisse Doppeldeutigkeit mit. Während der Polarstern den Norden als Himmelsrichtung weist, wird der zweideutige Hinweis noch beigefügt: „Wie du den Weg findest, wenn du dich verirrt hast“. Es geht um Lebensweisheiten. Es geht um tiefergehende Wegweiser.

Der wohl rührendste und heutzutage sehr aktuelle Aspekt ist die Verbildlichung der „Zeit“, die sich manchmal dehnend und manchmal fliegend anfühlt. Es geht um Vergänglichkeit. Ein Vater, der seinem Sohn die Sorgfalt im Umgang mit der Erde näher bringen möchte und darauf hinweist, dass es wichtig ist zu fragen. Auch wenn er selbst nicht mehr auf der Erde weilt, so gibt es andere Menschen, die die nächste Generation fragen sollte. Es ist ein Werk als Ausdruck der Liebe an die Menschheit und die Erde. Einfach famos!

Nutze deine Zeit gut, denn sie verrint schnell.

 

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Fazit

Fulminante Bilder – famose Botschaft!

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José Sanabria und María Laura Días Domínguez – Ein Blatt im Wind

Rezension

Schon fast wie eine Liebeserklärung mutet dieses Bilderbuch einer spanischen Autorin an die beinahe nostalgische  Form der Informationsverbreitung an. Die gedruckte Zeitung als Nachrichten-Medium erscheint heutzutage neben dem Internet schon fast eine veraltete Form der Informationsbeschaffung zu sein. Umso rührender ist diese Hommage an eine ehemals revolutionäre Wissensquelle.

Aus der Ich-Perspektive wird die Reise einer Zeitung geschildert. Zunächst genießt es die wohlige Wärme in einer Druckerei und begibt sich anschließend auf einer ganz individuelle Reise. Vom Wind zerstreut landen die einzelnen Blätter an unterschiedlichen Orten. Es dient einem Jungen als gefaltetes Schiffchen, bietet einem verliebten Paar Schutz vor dem Regen, spendet in einem Kamin Wärme oder erfüllt seinen Zweck als Reinigungsutensil.  Ein betrübter Mann erhält das letzte Blatt.

Es war das erste Mal, dass jemand las, was ich zu sagen hatte.

Und hier entdeckt er eine Nachricht, auf die er schon lange wartete. Es war die wunderbarste Nachricht der Welt. Auch wenn wir als Leser nie den Inhalt dieser freudigen Botschaft erfahren, so können wir mit ansehen zu welchem Zweck Zeitungen dienen. Sie informieren, belehren, dokumentieren, unterhalten und manipulieren zuweilen. Man könnte auch hier weiterspinnen und gemeinsam mit den Kindern Pro und Kontra für diese Form der Nachrichtenverbreitung sammeln. Sogar die Illustrationen wirken verstaubt, aus einer anderen Zeit und einfach überholt. Als Gesamtbild fügt sich diese Komponente jedoch wunderbar in das enstsprechende Raster ein.

Dieses Bilderbuch ist ein toller Aufhänger für ein Zeitungsprojekt, das oft im vierten Schuljahr der Grundschule durchgeführt wird. Es lässt sich sehr gut in die Themeneinheit „Medien und Werbung“ einbinden. Durch die vielschichtige Verwendung der zerstreuten Blätter regt es zum fächerübergreifenden Arbeiten an und motiviert dazu Recycling-Projekte zu verwirklichen.

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Fazit

Eine Hommage an die gedruckte Form der Nachrichtenverbreitung.

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