Sheddad Kaid-Salah Ferrón – Professor Albert und das Abenteuer der Relativitätstheorie

Rezension

Physikalische Prozesse des Alltags auf eine verständliche und nachvollziehbare Art und Weise den Kindern nahe zu bringen ist eine Herausforderung. Schließlich ist es ein Feld, auf dem es endlos viel zu entdecken gibt. Am besten gelingt das Verstehen von naturwissenschaftlichen Phänomenen natürlich durch Ausprobieren.

Kinder, die die Welt beginnen zu verstehen, werden ermutigt noch mehr zu hinterfragen. Dieses Kindersachbuch bietet genau das. Die Anstöße sind in ausreichendem Maße gegeben und viele Erklärungen nachvollziehbar. Dennoch werden Kinder auch viele Fragezeichen nach den Lesestunden haben. Das Thema „Raum und Zeit“ ist für viele Erwachsene recht komplex und setzt ein Verständnis von grundlegenden Basiskompetenzen voraus.

Professor Albert erläutert zunächst das Konzept der Zeit und zieht nachvollziehbare Fäden zur Relativität ebendieser. Auch die Begrifflichkeit „Raum“ und das „Messen“ werden Grundschulkinder gut mit ihren Vorerfahrungen verknüpfen können. Geschwindigkeit und Bewegung werden wirklich sehr gelungen mit dem Beispiel eines Zuges erläutert. Jemand der im Zug sitzt, hat den Waggon als Bezugssystem und befindet sich daher im Ruhezustand. Professor Albert jedoch steht am Bahnsteig und hat eine im Vergleich zum Passagier unterschiedlich gemessene Geschwindigkeit, weil sein Bezugspunkt die Gleise sind.

Die darauf aufbauenden Phänomene zur Lichtgeschwindigkeit und der „speziellen Relativitätstheorie“ sind komplex. Die Erläuterungen sind für 10-Jährige teilweise nachvollziehbar, jedoch nicht durch reines Lesen begreifbar. Es gibt Versuche Fachbegriffe wie „Inertialsystem“ oder „Zeitdilatation“ zu erläutern, jedoch bleibt die Materie nebulös, wenn keine Versuche folgen, die die Botschaft zumindest ansatzweise veranschaulichen.

Blick ins Buch
Fazit

Gute Ansätze mit nachvollziehbaren Erläuterungen, die Versuche brauchen, um Verständnis heraus zu kitzeln.

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Bewertung: 4 von 5.

Oliver Jeffers – Hier sind wir: Anleitung zum Leben auf der Erde

Rezension

Alexander Gerst gelang es mit der Weltraum-Mission ein neues Bewusstsein für den Kosmos zu wecken. Die Faszination der Raumfahrt und damit einhergehend auch das Bewusstsein zur Verletzlichkeit unseres Planeten rückte in den letzten Monaten in den Vordergrund, auch bei vielen Kindern.

Diese Begeisterung kann in diesem wirklich fulminanten Bilderbuch von Oliver Jeffers ihren Ankerpunkt finden. Nach der Darstellung des Sonnensystems, wird die Erde etwas genauer vorgestellt. Der Wasserkreislauf ist eines meiner Lieblingsseiten, weil es viele sachunterrichtliche Aspekte sehr kindgerecht aufgreift. Zunächst geht es um das „Land“, was schon recht gut erforscht ist und die Vielfalt der unterschiedlichen Tiere. Der Mensch wird als eine besondere Spezies vorgestellt, der Körper kurz skizziert und die Andersartigkeit zur Schau gestellt. Auf einer Doppelseite kann man sich von Menschen in allen Formen, Größen und Farben beeindrucken lassen.

Eigentlich hat der Autor dieses Buch für seinen Sohn geschrieben und alles hineingepackt, was ein Neuankömmling auf dieser Welt wissen muss. So überrascht es nicht, dass es viele philosophische Ansätze enthält. Überall schwingt eine gewisse Doppeldeutigkeit mit. Während der Polarstern den Norden als Himmelsrichtung weist, wird der zweideutige Hinweis noch beigefügt: „Wie du den Weg findest, wenn du dich verirrt hast“. Es geht um Lebensweisheiten. Es geht um tiefergehende Wegweiser.

Der wohl rührendste und heutzutage sehr aktuelle Aspekt ist die Verbildlichung der „Zeit“, die sich manchmal dehnend und manchmal fliegend anfühlt. Es geht um Vergänglichkeit. Ein Vater, der seinem Sohn die Sorgfalt im Umgang mit der Erde näher bringen möchte und darauf hinweist, dass es wichtig ist zu fragen. Auch wenn er selbst nicht mehr auf der Erde weilt, so gibt es andere Menschen, die die nächste Generation fragen sollte. Es ist ein Werk als Ausdruck der Liebe an die Menschheit und die Erde. Einfach famos!

Nutze deine Zeit gut, denn sie verrint schnell.

 

Blick ins Buch

Fazit

Fulminante Bilder – famose Botschaft!

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Ingo Siegner – Der kleine Drache Kokosnuss in drei spannenden Abenteuern

Drache Kokosnuss

Im Schuber wurden drei Abenteuer rund um den kleinen und äußerst sympathischen Drachen Kokosnuss zusammengefasst. Die jungen Zuhörer gehen mit dem Drachen und seinen Freunden auf Entdeckungsreise in den Weltraum, den Dschungel und besuchen den Zauberer Holunder.

Der kleine Drache Kokosnuss im Weltraum
Am Strand der Dracheninsel entdecken der Fressdrache Oskar, das Stachelschwein Matilda und der kleine Drache Kokosnuss einen Raumgleiter. Als Insassen finden sie einen kleinen Außerirdischen, der sich auf seinem ersten Alleinflug verirrt hat. Zu seinem Pech gesellt sich die Tatsache hinzu, dass der Raumgleiter nicht mehr startet. Kokosnuss und seine Freunde wollen natürlich dem Außerirdischen helfen und ihn nach Hause begleiten. Doch so eine Reise durch das Weltall wäre kein Abenteuer, wenn da nicht hin und wieder einige unerwartete Ereignisse auf die Freunde warten würden.

Der kleine Drache Kokosnuss und der Schatz im Dschungel

Kokosnuss & Co stolpern während eines gemeinsamen Spiels über ein kleines Stückchen Leder, auf dem eine sonderbare Zeichnung hinterlassen wurde. Dies ist eindeutig eine Schatzkarte und führt die Freunde in einen gefährlichen Dschungel mit bedrohlichen Bewohnern, wie einer Würgeschlange, Tigern und Krokodilen. Doch diese risikoreiche Schatzsuche wird letzten Endes doch belohnt …

Der kleine Drache Kokosnuss und der große Zauberer

Gemeinsam mit seinen Freunden trifft der kleine Drache Kokosnuss den gutmütigen Zauberer Holunder. Dieser wurden von dem bösen Zauberer Ziegenbart in eine Ziege verhext. Der garstige Zauberer Ziegenbart hat ihm heimtückisch seinen Zauberstab gestohlen und sich selber zum König ernannt. Die Bewohner leiden seitdem unter der egoistischen Herrschaft und so beschließen die Freunde dem Zauberer Holunder zu helfen sein Land zu befreien.

Auf meiner weiteren Suche nach einem geeigneten Hörbuch für Erstklässler, bin ich über den bekannten Charakter Kokosnuss gestolpert. Viele Kinder kennen ihn bereits aus dem Kindergarten, doch nicht alle Abenteuer sind ihnen bekannt. So konnte ich sehr gut an die Vorkenntnisse anknüpfen und hatte die Motivation gleich auf meiner Seite.

Sehr gelungen sind die beiden Lieder, die jedes Hörbuch einleiten und das Abenteuer mit einem Abschiedgruß beeenden. Die Melodie ist eingängig und lädt zum Mitsingen ein. Ich lasse vor jedem weiteren Hören einige Sekunden das Lied zur Einstimmung einspielen. Die Kinder lieben es!

Der Sprecher Philipp Schepmann gibt sich bei der inszenierten Lesung sehr viel Mühe und variiert die Stimme sehr gut, passt sie den Tieren und den Stimmungen an. Meinem Geschmack nach könnte man noch mehr zusätzliche Instrumenttöne einbinden, um die Lesung noch lebendiger zu gestalten. Manche Kinder neigen, vor allem im Klassenverband, bei Lesungen ohne viel Abwechslung abzuschalten.

Beim Abenteuer rund um den Zauberer Holunder haben die Kinder am meisten mitgefiebert und haben sich sehnlichst gewünscht den verzauberten Holunder wieder aus seiner Ziegengestalt zu erlösen. Die Weltraumreise hat sie am wenigsten mitgerissen, was wohl an der Thematik lag.

Als Nächstes werden wir uns die Hörspiele „Schulfest auf dem Feuerfelsen und Drache Kokusnuss und die Wetterhexe“ anhören. Hier sind auch weibliche Sprecherstimmen zu hören und es ist sehr musikalisch unterlegt, wie in einem echten Musical.

Drache Kokosnuss

Für allen Drachenfreunde ein spannender Hörgenuss!

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