Janie Bynum – Das Plapperküken

Rezension

Das Plapperküken ist eine Quasselstrippe und das Mundwerk steht niemals still. Es piept unentwegt vor sich hin. Das Problem ist nur, dass es keine Zuhörer findet. Die Mutter sammelt Käfer von den Tomaten ein, der Vater muss arbeiten und kräht munter auf einem Holzzaun. Die Schwester ist unter einem Baum sitzend in ein Buch vertieft und hat für das Geplapper des Kükens ebenfalls keinen Nerv.

Das redefreudige Tier muss sich also mit sich selbst begnügen und beschließt im Garten vor sich hin zu buddeln. Dort stößt es auf ein großes und geheimnisvolles Ei, das auf die Plapperei des Kükens nicht reagiert. Der neue Freund, der dann bald nach der richtigen Fürsorge schlüpft, bleibt wenig redselig. Damit bildet es den perfekten Freund für die Quasselstrippe. Die gegensätzlichen Charaktere scheinen sich also gut zu ergänzen und bilden eine harmonische Verbindung.

Die Illustrationen des lebendigen Plapperkükens können kindlich-ehrlicher gar nicht sein. Die Figur verschafft sich schnell ein Freiticket in das Herz der jungen Zuhörer. Sehr bald fühlt man mit dem Küken mit und bedauert den recht authentischen und realitätsnahen Umgang des Umfelds in Bezug auf sehr redselige Mitmenschen. Sie können nun einmal sehr anstrengend und kräftezehrend sein. Viele reagieren daher mit Rückzug, so wie die Familie es vormacht. Die Problematik bleibt für das Plapperküken so lange bestehen, bis es einen Freund findet, der diesen Input und die besondere Zuwendung genießt. Vielleicht braucht es im Leben einfach nur den passenden Gegenpart? Dann ist man bei diesen Personen genau so richtig, wie man ist!

Blick ins Buch
Fazit

Quasselstrippen haben es aber auch nicht leicht!

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