Friederike Steil – Der kleine Gärtner

Es ist Frühling und Oma Riedel zieht es regelrecht in ihren gepflegten Garten, in dem sie Stunden mit Gartenarbeit verbringt. Sie beschneidet die Büsche, bepflanzt Beete und entdeckt dabei voller Schreck einen Erdhügel, der verdächtigt nach einem Maulwurfshügel aussieht. Panisch versucht sie den Maulwurf aus ihrem Garten zu vertreiben. Sie trötet in die Tunnelgänge und gießt Wasser hinein.

Als ihre Enkelin Charlie zu Besuch kommt, erzählt sie ihrer Oma von dem kleinen Gärtnter unter der Erde und seinen erstaunlichen Fähigkeiten. So lässt sich ein Maulwurfsfell in jede Richtung streicheln, weshalb er so gut vor- und rückwärts zwischen den engen Gängen sich bewegen kann.

Am nächsten Morgen harkt Oma Riedel alle Haufen glatt und zeigt sich einsichtig, dass jeder Erdbewohner irgendwo seinen Platz auf dem Fleckchen Erde braucht. Dieses Bilderbuch ist in warmen, erdigen Farben gehalten und vermittelt interessante Fakten rund um die unterirdische Lebensweise. Es lässt sich im Unterricht gut zum Thema „Tiere auf der Wiese“ einsetzen und regt zum Diskutieren an, wenn es darum geht Tieren mit Respekt in der vielfältigen Natur zu begegnen.

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Sara Forster und Bianca Austria – Aus klein wird groß: So wächst ein Schmetterling

Ein wahrhaftig großartig bebildertes Sachbilderbuch führt junge Leserinnen und Leser durch die Entwicklung eines Schmetterlings vom winzigen Ei zum Schlüpfen einer hungrigen Raupe, die sich mehrmals häutet und sich schließlich in einen Kokon zurückzieht. Die Metamorphose beinhaltet spannende Fakten und erstaunliche Wunder der Natur.

Zudem werden Nahrung, Körperbau und Feinde thematisiert, sodass es für den unterrichtlichen Einsatz prädestiniert ist. Auch die cleveren Tricks zur Tarnung vor Fressfeinden sind genauso lesenswert, wie die Übersicht über die unterschiedlichen Schmetterlingsarten. Es ist sachkundig und kindgerecht erklärt und stets von verständniserleichternden Abbildungen begleitet. Am Ende des Buches findet sich eine übersichtliche Kreisdarstellung des Lebenszyklus sowie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen. Ein wunderbares Bilderbuch für den Sachunterricht!

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Madlen Ottenschläger und Ramona Wultschner

Das Krawallkehlchen hat ein ganzes Gefühlsrad im Bauch und lebt seine Gefühle intensiv aus. Heute ist es ganz aufgeregt, denn die Tiere machen einen Waldausflug zum höchsten Baum im Park. Im Bauch fühlt es sich ganz hibbelig vor Vorfreude an. Doch genau an diesem Tag geht einiges schief, sodass die Truppe schon weg ist, wenn er da mit seinem Papa ankommt.

Man kann schon erahnen, dass das ein Grund zum Krawallen ist. Also tobt das kleine Vögelchen und weiß nicht weiter mit all dieser Wut im Bauch. Hinter starken Gefühlen steckt oft ein großes Herz und damit eine Superkraft. Das ist die Botschaft dieses Bilderbuchs, sodass Mikas Hilfsbereitschaft, sein Mut und der Einfallsreichtum den anderen Tieren noch zugute kommen wird.

Besonders positiv ist, wie das Bilderbuch die genauen Zeichen im Körper herausarbeitet. So kann man sich selber viel besser beobachten und wahrnehmen. Die Kinder werden für die körperlichen Anzeichen von Gefühlen sensibilisiert.

Zuerst ist das Zittern in Mika winzig. Dann wird aus dem Zittern ein Beben. Mika wird gelb und immer gelber. Das Brüll-Beben schüttelt Krawallkehlchen so sehr, dass es sich auf den Boden wirft.

Die Illustrationen rahmen die Handlung in herzerwärmenden Bildern ein. Den kleinen Wutball schließt man schnell ins Herz und bekommt ein bisschen Mitleid, dass es ihm schwer fällt, seine Gefühle passend zu regulieren. Zu keinem Zeitpunkt werden seine Gefühle im Buch bestraft und negativ bewertet. Er bekommt Raum zum Ausleben. Andererseits stört und verletzt er auch keinen mit seiner Wut. Die Geschichte ist ein wunderbarer Aufhänger für weitere Diskussionen in pädagogischen Einrichtungen, wie Kindergärten oder Grundschulen.

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Mariajo Ilustrajo – Ich liebe Bücher

In pastelliger Farbgestaltung erleben wir die Protagonistin in der Schule kurz vor den Sommerferien. Ausgerechnet am letzten Schultag gibt es noch eine Hausaufgabe: Die Kinder sollen ein ganzes Buch lesen. Das findet die Hauptfigur skandalös und ungeheuerlich!

Dennoch stattet sie gemeinsam mit ihrer Mutter der Stadtbibliothek einen Besuch ab. Das ganze Bücherangebot erschlägt sie allerdings, sodass ihre Mutter ihr ein Buch in den Hand drückt, welches sie selbst in ihrem Alter verschlungen hat. Nun eröffnet sich Lisa eine ganz neue farbenfrohe Welt, die nun im Farbspiel der Illustrationen auch deutlich wird.

Sie muss ständig an das Weiterlesen denken, badet und putzt sich die Zähne so schnell sie kann, um bloß wieder in die Fantasiewelt abzutauchen. Hier ist die Leseliebe geboren! Verwunschenen Orte, Gefahren und Abenteuer, fantasievolle Figuren sind Bestandteile von Geschichten-Rezepten, denen sie nun verfallen ist. Alle Bücherliebhaber wissen genau, welche Macht und gleichzeitig Aufregung damit einhergeht, sodass man nicht umhin kommt, sich für Lisa zu freuen und mit ihr die Bücherliebe zu feiern.

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Juli Zeh und Dunja Schnabel – Jetzt bestimme ich, ich, ich!

Demokratie beginnt bereits in den kleinen Kreisen, dazu zählt die Familie, der Freundeskreis oder auch die Schulklasse. Wie lernen Kinder Mitbestimmung aber auch Rücksichtnahme und die Bereitschaft Kompromisse zu schließen?

Juli Zeh und Dunja Schnabel führen die jungen Leser in dem Bilderbuch „Jetzt bestimme ich, ich, ich!“ in die demokratischen Denkweisen und lassen die Kinder auf eine humorvolle Art und Weise erkennen, dass Demokratie in der Familie durchaus eine Herausforderung sein kann. Die Protagonistin beschließt an ihrem siebten Geburtstag, dass sie fortan groß ist und bestimmen darf. Doch jedes Familienmitglied möchte etwas zu sagen haben, denn die Interessen und Bedürfnisse sind unterschiedlich. Hier beginnt ein spannendes und nicht minder unterhaltsames Ausprobieren, wie man sich schließlich einigen kann, sodass die Mehrheit zufrieden ist und der Haussegen nicht schief hängt.

Papa sagt, dass er als Regierung jeden Abend kocht. Was gegessen wird, bestimmt grundsätzlich der Koch.

Dieses Bilderbuch eignet sich wunderbar, um sich über Gerechtigkeit, Streit und Vertragen, Bestimmen und Mitbestimmen und schließlich Rücksichtnahme und Kompromisse auszutauschen. Das Buch integriert realitätsnahe Beispiele, die den Perspektivwechsel ermöglichen und die Sichtweise jedes Familienmitglieds aufweisen. Es kommt aber auch mit Absurdem daher, was den Leser dann doch schmunzeln lässt, wenn an einem Tag das Haustier bestimmen darf und alle vom Fußboden essen müssen, so wie es halt Schildkröten eben tun.

Wer bildet bei euch die Regierung im Familienkreis? Familie Wiefels ist sich einig, dass Mama und Papa es meistens doch ganz gut meistern.

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Catherine Rayner – Agathe zählt die Sterne

Die Lieblingsbeschäftigung von der Giraffe Agathe ist das Zählen. Sie zählt die Punkte der Marienkäfer, die Blätter am Baum, die Streifen der Zebras oder auch die Punkte auf dem Gepardenfell. Sie kann damit einfach nicht aufhören. Voller Freude bringt sie auch ihren Freunden das Zählen bei und übt mit ihnen den lieben langen Tag. Doch was kann man zählen, wenn langsam die Dunkelheit einbricht?  Richtig! Die leuchtenden Sterne am Himmelszelt!

Dieses Bilderbuch ist eine reine Liebeserklärung an die Kunst des Zählens. Auch wenn Agathe einigen Widrigkeiten ausgesetzt wird, die das Zählen erschweren, wie z.B. das Verschwinden der Marienkäfer unter Blättern oder die schwindelerregende Geschwindigkeit der Zebras, bleibt ihre Freude an dieser Fertigkeit erhalten. Voller Motivation und Entdeckungslust zählt Agathe alles Mögliche um sie herum. Glücklicherweise halten die Sterne still und erleichtern der geduldigen Giraffe das Zählen. Das dominierende Gestaltungsmittel in den Illustrationen von Catherine Rayner ist die Maltechnik mit Wasserfarben, die so unverfänglich frisch, frei und natürlich daher kommt. Die Flecken der Giraffe mit den in sich verschwimmenden Brauntönen im Einband laden definitiv zum Weiterzählen ein. Die überraschende Aufklappseite mit dem Blick in den funkelnden Sternenhimmel lässt die Kleinen staunen und weckt die Neugierde auch selbst einmal die Sterne zählen zu wollen. Die Tür zur Unendlichkeit der mathematischen Möglichkeiten wurde somit geöffnet!

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Peter Horn und Jessica Meserve – Wozu ist ein Papa da?

Nicht nur zum Vatertag ist dieses Buch ein toller Buchfang. Es feiert die Vater-Kind-Beziehung und stellt heraus, warum Papas so toll sind und was sie alles leisten. Die Schildkröte Sebastian begibt sich mit seinem Papa auf Erkundungstour. Dabei begegnen sie vielen unterschiedlichen Tieren. Sebastian fragt sich stets, was die Kinder von ihren Papas lernen. Ein Froschkind übt mit seinem Vater ein Quarkkonzert ein, während eine Spinne das schönste Spinnennetz webt. Wer serviert wohl seinem Tierkind einen saftigen Apfel auf den Stacheln? Am Ende des Tages kuscheln sich die beiden passend vor Wintereinbruch in einem Laubhaufen eng aneinander und Sebastian ist sich sicher, dass genau DAS sein Papa am besten kann.

Die Botschaft ist zwar simpel, hat dennoch eine große Tragweite. Jeder Papa ist anders, aber alle sind sie toll! Peter Horn liefert eine warmherzige Vater-Sohn-Geschichte rund um eine gelungene und innige Verbindung. Die Illustrationen sind liebevoll umgesetzt und setzen die besondere Beziehung der jeweiligen Tiere wunderbar in Szene. Dabei wird auf jeder Doppelseite ein Hinweis zu den Künsten der Väter gegeben, sodass ein Ratespiel entsteht. So können schon die Jüngsten mitraten, welches Tier gemeint sein könnte.

Dieses Bilderbuch ist so seelenvoll inszeniert, dass es einen innehalten lässt und voller Dankbarkeit erfüllt. Das Kind lernt in einer Umgebung voller Fürsorge und Sicherheit emotional stabil zu navigieren.

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Norman Klaar und Jess Rose – Archibald allein im Wald

Hier in diesem alten Wald
steht die Tanne Archibald.
Die hatte nur den einen Traum:
Sie wär so gern ein Weihnachtsbaum.
Mit bunten Kugeln, vielen Kerzen,
Perlenketten, Knusperherzen
und obendrauf, da hätt sie gern,
einen Weihnachtsfunkelstern!

Archibald hat zwei Tannenspitzen und ist außerdem etwas kleiner gewachsen und insgesamt krummer als die anderen Tannenbäume. Diese lachen ihn aus und sind sich einig, dass ihn keiner als Weihnachtsbaum nehmen würde. Doch in einer eisigen Nacht, geschieht doch noch ein Weihnachtswunder, mit dem auch Archibald nicht gerechnet hat.

Dieses wunderschön illustrierte Bilderbuch nimmt die Thematik der Andersartgikeit auf und zeigt in einer Umgebung voller Glanz, dass es sich lohnt, sich von anderen abzuheben. Es lehrt die eigenen Macken und Besonderheiten zu akzeptieren und gar wertzuschätzen. Die Reime sind leichtgängig und auch für jüngere Kinder einprägsam und verständlich. Dabei stehen die modernen und stilsicheren Illustrationen in einem faszinierend ausgewogenen Verhältnis zur herzerwärmenden Weihnachtszeit voller Besinnlichkeit, die zum Träumen einladen.

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Swapna Haddow – Kleine Dinos, große Gefühle

Im Dinosaurierland leben viele unterschiedliche Dinos, die täglich mit den verschiedensten Problemen kämpfen. Dr. Diplo ist ein beliebter Therapeut und hilft den kleinen Dinos ihre Gefühle einzuschätzen und zu regulieren.

Dieses comicähnlich illustrierte Bilderbuch beinhaltet Geschichten über Emotionen und lädt dazu ein, mit Kindern über Gefühle zu sprechen. Es gibt Hilfestellungen für den Umgang mit unangenehmen Gefühlen wie Scham, Langeweile oder Überforderung. Achtsamkeitsübungen unterstützen beim Erkennen des Gefühls und beim Aushalten bzw. Überwinden.

Jede der 10 Geschichten hat einen Charakter im Fokus und damit einhergehend ein Gefühl, welches mithilfe einer beispielhaften Situation unter die Lupe genommen wird. Der wütende Stegosaurus ärgert sich über die kleinen Pechpannen in seinem Alltag. Er schäumt vor Wut und stampft nach Hause, weil alles schief läuft. In der Praxis führt der Therapeut mit ihm ein paar Atemübungen durch, die die Wut vorbeiziehen lassen. Jede Geschichte ist vom Grundmuster gleich aufgebaut. Es beginnt mit der Darstellung der hautnahen Situation. Daraufhin folgen Beschreibungen, wie sich das Gefühl im Körper anfühlt und welche Signale uns helfen das Gefühl zu identifizieren. Schließlich werden Übungen eingeschlossen, die das Gefühl vorbeiziehen lassen oder Entspannung, Akzeptanz und irgendwo vielleicht auch Sicherheit und Kontrolle über unsere Gefühle herbeiführen.

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Anke Girod und Irina Avgistinovich – Feechen Meier – So ein Durcheinander!

An einem verschneiten Wintertag erscheint an Simons Fenster eine kleine Fee. Simon blickt sich erschrocken um und mutmaßt, dass es sich bei seinem Chaos im Kinderzimmer um eine Aufräumfee handeln muss. Schließlich hat seine Mutter ihn immer gewarnt, dass er bald von einer berühmten Aufräumfee Besuch bekommt, wenn er das Zimmer nicht endlich aufräumt. Blitzschnell macht er sich daran, Ordnung zu schaffen. Etwas verwundert ist er allerdings schon, dass die Fee augenscheinlich etwas ganz anderes im Sinn hat, als mitzuhelfen…

Ein zauberhaftes Bilderbuch, das ganz aus dem Alltag rund um das Aufräumen erzählt. Das Chaos ist Simon selbst ganz unangenehm. Überall liegt Spielzeug herum und sieht ganz und gar nicht gemütlich und übersichtlich aus. Die Illustratorin hat die Szenarien der Unordnung ganz authentisch in Bildsprache übersetzt, während Ordnung warm, ruhig und behaglich daherkommt. Das eigentliche Vorhaben der Fee wird erst zum Schluss aufgedeckt und passt natürlich nicht nur zur Winterzeit, sondern auch optisch zu ihrem Outfit, welches bereits Hinweise zu ihrer Mission erhält.

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