Lesespaziergang „Das Kamel hat schlechte Laune“

Dieses Material begleitet das gleichnamige Bilderbuch in Form eines Lesespaziergangs mit 8 Stationen, an denen das schlecht gelaunte Kamel auf verschiedene Tiere trifft. Jedes Tier erzählt eine kleine Geschichte und macht dem Kamel klar:

  • Jeder hat mal schlechte Laune.
  • Man darf seine schlechte Laune nicht an anderen auslassen.
  • Es gibt viele Möglichkeiten, wie man sich selbst wieder besser fühlen kann.

Die Tiere geben dem Kamel durch konkrete Beispiele Impulse zur Selbstregulation, Empathie und emotionalen Selbstwahrnehmung – auf Augenhöhe mit den Kindern.

Enthaltene Elemente:

  • 8 2-fach differenzierte Lesestationen mit kurzen, verständlichen Texten
  • Passende Aufgaben zu jeder Station (z. B. Bewegung, Reflexion, malen, erzählen)
  • Zusatzblatt für schnelle Spaziergänger

Pädagogischer Nutzen:

  • Fördert soziales Lernen und emotionale Intelligenz
  • Bietet kindgerechte Anlässe zur Selbstreflexion und Gesprächsführung
  • Unterstützt die Klasse beim angemessenen Umgang mit Gefühlen
  • Ideal für den Bewegungsraum, Flur oder Pausenhof – Bewegung und Denken werden verbunden

Einsatzmöglichkeiten:

  • als Unterrichtseinheit im Fach Sachunterricht oder Ethik
  • in Projektwochen zu den Themen Gefühle, Streit, Umgang miteinander
  • in Beratungs- oder Fördersettings, z. B. zur Prävention von Konflikten

Es gibt noch weitere Lesespaziergänge rund um Gefühle, die als Materialpaket vergünstigt erworben werden können.

Rachel Bright und Jim Field – Das Kamel hat schlechte Laune

„Das Kamel hat schlechte Laune“ erzählt mit viel Humor und einem feinen Gespür für kindliche Emotionen die Geschichte von einem schlecht gelaunten Kamel namens Kevin. Alles ist ihm zu viel, nichts läuft so, wie er will – und seine miese Laune lässt er an seiner Umgebung aus. Doch dann trifft Kevin auf einen gut gelaunten Wüstenfuchs, der mit Geduld, Verständnis und einem Lächeln zeigt, dass man auch miese Tage gemeinsam besser übersteht.

Rachel Bright und Jim Field gelingt es, ein für Kinder oft schwer greifbares Thema – schlechte Laune und der Umgang damit – kindgerecht, lustig und gleichzeitig mit nützlicher Botschaft im Alltag darzustellen. Ferner betont das Buch, dass man täglich selbst die Wahl hat, sich zu entscheiden die schlechte Laune zu leben oder bewusst sich Mühe gibt, die negativen Emotionen loszuwerden. Das Buch bietet viele Anknüpfungspunkte für den Unterricht in der Grundschule, insbesondere im Bereich „Soziales Lernen“, „Emotionale Bildung“ und „Klassenklima“.

Im Unterricht kann das Bilderbuch dazu genutzt werden, um mit den Kindern das Thema „Gefühle“ anzuschneiden. Ein Stimmungsbarometer kann als tägliches Ritual Einzug im Klassenraum finden. Auch das Führen eines Tagebuchs führt dazu, dass Kinder ihre Emotionen in Worte fassen und ihrer Gefühlslage bewusst werden. Affirmationskarten oder ein Komplimentenspiel stärken zusätzlich das Sebstvertrauen und tragen zu einer guten Klassengemeinschaft bei.

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Swapna Haddow – Kleine Dinos, große Gefühle

Im Dinosaurierland leben viele unterschiedliche Dinos, die täglich mit den verschiedensten Problemen kämpfen. Dr. Diplo ist ein beliebter Therapeut und hilft den kleinen Dinos ihre Gefühle einzuschätzen und zu regulieren.

Dieses comicähnlich illustrierte Bilderbuch beinhaltet Geschichten über Emotionen und lädt dazu ein, mit Kindern über Gefühle zu sprechen. Es gibt Hilfestellungen für den Umgang mit unangenehmen Gefühlen wie Scham, Langeweile oder Überforderung. Achtsamkeitsübungen unterstützen beim Erkennen des Gefühls und beim Aushalten bzw. Überwinden.

Jede der 10 Geschichten hat einen Charakter im Fokus und damit einhergehend ein Gefühl, welches mithilfe einer beispielhaften Situation unter die Lupe genommen wird. Der wütende Stegosaurus ärgert sich über die kleinen Pechpannen in seinem Alltag. Er schäumt vor Wut und stampft nach Hause, weil alles schief läuft. In der Praxis führt der Therapeut mit ihm ein paar Atemübungen durch, die die Wut vorbeiziehen lassen. Jede Geschichte ist vom Grundmuster gleich aufgebaut. Es beginnt mit der Darstellung der hautnahen Situation. Daraufhin folgen Beschreibungen, wie sich das Gefühl im Körper anfühlt und welche Signale uns helfen das Gefühl zu identifizieren. Schließlich werden Übungen eingeschlossen, die das Gefühl vorbeiziehen lassen oder Entspannung, Akzeptanz und irgendwo vielleicht auch Sicherheit und Kontrolle über unsere Gefühle herbeiführen.

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„Gefühle erkennen“ mit dem Bilderbuch „Das kleine WIR“

Das Lernziel dieser Einheit ist, das eigene Gefühl wahrzunehmen, zu erkennen, auszudrücken und nach angemessenen Reaktionen zu forschen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich zu Beginn mit sich selbst auseinander, vervollständigen einen Steckbrief und werden sich bewusst, was ihnen gute und was schlechte Laune macht. Sie lernen Adjektive kennen, die ihre Gefühle beschreiben und erweitern somit ihren differenzierten Wortzschat. Sie schulen sich darin die Mimik und die darin verborgenen Emotionen zu lesen.

Im weiteren Verlauf lernen sie die Hauptfigur des Bilderbuchs „Das kleine WIR“ von Daniela Kunkel kennen und bekommen so Beispiele an die Hand, was eine einzelne Person, aber auch eine Gemeinschaft benötigt, um ein starkes WIR-Gefühl vorzuweisen. So wird der Blick von der Einzelperson auf die Klassengemeinschaft gerichtet. Die Kinder schreiben alle Namen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler auf und setzen sich mit wohlwollendem Verhalten für einen guten Klassenzusammenhalt auseinander. Es werden nette Worte und Gesten eingeübt, die ein WIR benötigt, wie z.B. „Entschuldigung!“ oder „Ich mag dich.“ Diese konkreten Beispiele in Form von Komplimenten runden die Unterrichtseinheit ab.

„Mission Roboter“ – Lesebegleitheft zur Klassenlektüre | Welttag des Buches 2024

Mila und Baran gründen auf der Dachterrasse in einem Berliner Gewächshaus eine Glücksagentur. Beide Kinder sind außerst hilfsbereit und empathisch. Mila besitzt zudem die Fähigkeit „Foto-Plopps“ mit Problemlösungshinweisen zu erhalten.

Eines Tages landet ein Roboterkind direkt vor ihrem Büro. Er scheint eine Fehlfunktion zu haben. Doch ausgerechnet bei ihm funktioniert Milas besondere Fähigkeit nicht. Wie können sie dem Außerirdischen dennoch helfen?

Der Comicroman verbindet unterschiedliche thematische Stränge, die sehr aktuell sind. Es geht um das emotionale Erbe geflüchteter Kinder und ihre Sorgen und Ängste. Es wird debattiert, inwieweit Gefühle Antreiber und hilfreiche Werkzeuge sein können und wo sie eventuell sogar hinderlich erscheinen mögen. Schließlich wird ein Bogen zur Künstlichen Intelligenz (KI) geschlagen, mit der Überlegung, dass menschliche Emotionen eine Überlegenheit im Vergleich zu Robotern und Maschinen darstellen.

Zur Klassenlektüre wurde eine Arbeitsblätter-Sammlung erstellt, die auch als Lesebegleitheft oder Lesetagebuch genutzt werden kann. Es beinhaltet Aufgabenformate für die Jahrgänge 3 – 5. Die Arbeitsblätter zu den einzelnen Kapiteln sind selbsterklärend, abwechslungsreich und können ohne viel Aufwand mit der Klasse bearbeitet werden. Es wurden zu Differenzierungszwecken drei Zusatzaufgaben ergänzt. Ein Lösungsheft liegt dem Material bei.

Eva Hierteis und Andrea Stegmaier – Roarrr!: Theo Wutlöwe im Gefühle-Dschungel

Theo wird manchmal zum Löwen. Dann brüllt er ganz laut, denn die Wut lässt alles in seinem Bauch brodeln. Es fühlt sich so an, als würde ein Sturm durch seinen Gefühle-Dschungel fegen.

Tatsächlich findet er sich mit Mähne und Krallen im Dschungel wieder und macht seinen unangenehmen Gefühlen Luft. Dort trifft er auf einen Papagei, der ganz nett und ausgelassen klingt. Als Begleittier flattert er über Theo, um ihn sicher nach Hause zu bringen und ihm den Weg zu weisen. Lediglich die kleine, ängstliche Maus verschreckt das Gebrüll des Löwen. Ihr zuliebe brüllt Theo etwas leiser. Der lustige Affe und das traurige Krokodil schaffen es, dass die Wut beim Löwen verschwand.

Dem kleinen Löwen wurde so warm unter seinem Fell, als würde die Sonne in ihm scheinen.

Aus diesem Bilderbuch strömt Akzeptanz allen Gefühlen gegenüber. In jedem von uns steckt ein Dschungeltier und damit Fröhlichkeit, Ängstlichkeit, Trauer und aber auch Löwenmut und Wut. Gefühle sind vergänglich und jede Emotion hat ihre Berechtigung. Keine Emotion ist zu verurteilen und sollte ihren Platz haben. Sobald Theos Wut verflogen ist, findet er sich in seinem Kinderzimmer wieder. Papas Stimme kommt ihm allerdings sehr bekannt vor. Welches Dschungeltier wird er wohl übernommen haben?

Gefühle wahrnehmen, sie mit körperlichen Reaktionen einordnen zu lernen und benennen zu können, erfordert Übung. Gefühlskarten können hierbei eine große Hilfe sein. Dabei ist es möglich, Kinder die Gefühle anhand der Bilder selbst benennen zu lassen. So lernen sie das Lesen der Gesichtsausdrücke und erweitern ihren Wortschatz in Bezug auf Eigenschaftswörter. Der Einsatz der Gefühlskarten ist aber auch als Ritual im häuslichen Rahmen denkbar. Am Ende des Tages darf das Kind eine Gefühlskarte nehmen und ein Ereignis, aus das das Gefühl zutrifft reflektieren und versprachlichen. Als Elternteil macht man es in regelmäßigen Abständen vor, damit es sich besser einspielen kann und zur Selbstverständlichkeit wird. Die Hintergrundfarbe der Emotionskarten soll zudem die Stimmung auch visuell unterstützen.

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Britta Teckentrup – Wütend

Rezension

Die Augen sind fest zusammengekniffen, der Mund aufgerissen, die Hände ausgetreckt, die Haare flattern im Wind. Es ist Bewegung im Bild. Die Protagonistin auf dem Buchcover von Britta Teckentrup scheint innerlich zu beben. Getragen wird die Illustration von dem Text:

Ich bin blind vor Wut,
doch ich sehe ganz klar:
Nichts wird so bleiben,
wie es mal war!

Genau hier wird der Zauber dieses heftigen und manchmal auch wirklichen schweren und anstrengenden Gefühls deutlich. Wut, mit der Steigerung zum Zorn, birgt unwahrscheinliche Kräfte. Es treibt an und dient uns als emotionaler Motor, um Veränderungen zu realisieren. Trennungsaggression verhilft uns zur Befreiung vom seelischen Ballast.

Das namenlose Mädchen sieht rot und braust wie ein wilder Sturm. Sie heult, wirbelt herum und rast. Sie faucht und flucht wie ein wütender Drache. Sie ist ein Wirbelsturm und fühlt sich stark. Sie ist wütend und war zu lange still war, sodass es nun explosionsartig aus ihr ausbricht. Wut ist der Anfang ihrer Reise. Auf einem schwarzen Panther reitend, beruhigt sich nach und nach ihre Gefühlswelt. Sie sieht nun Dinge klarer. Schließlich zeigt ihr Wut die Dinge, die sie vorher nicht sah. Der Hintergrund wandelt sich von starken Rottönen, nimmt erst graue, dann dunkelblaue und schließlich gelbe und hellblaue Farbtöne an. Sie ist gereinigt und befreit. Die Tür ihrer innerlichen Reise ist offen.

Britta Teckentrup zeigt, dass Wut nicht als „negative Emotion“ unterdrückt oder gar verurteilt werden darf. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung und Wut und Zorn sind sinnvolle und hilfreiche Tools, um Veränderungen zu bewirken. Diese Emotionen verleihen einem Kraft und drängen zu Taten. Im Bilderbuch wird viel Platz für das Spüren der Emotion eingeräumt. Sämtliche Verben verdeutlichen, wie es sich im Körper anfühlt: sprühen, fegen, spritzen, jagen, preschen, stürmen, lärmen, schlagen. Verben stehen für Bewegung, Veränderung und schlichtweg Entwicklung!

Man muss eine Wut so umsetzen, dass sie eine Veränderung bewirkt.

Anni Lanz
Blick ins Buch
Fazit

Fantastische illustratorische Umsetzung eines gewaltigen und bedeutsamen Gefühls „Wut“!

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Achtsamkeit und unangenehme Gefühle im Bilderbuch „Der Dachs hat heute schlechte Laune!“

Achtsamkeit sich selbst und auch anderen Menschen gegenüber zu erlernen, ist kein leichtes Unterfangen. Und doch kann man schon sehr früh Kinder dafür sensibilisieren, mehr in sich hinein zu fühlen, zu spüren wie es ihnen geht und auch Wege aufzeigen, wie der Umgang mit „unangenehmen Gefühlen“ erfolgen kann.

Im Bilderbuch „Der Dachs hat heute schlechte Laune“ wird gezeigt, was passiert wenn man seine schlechte Laune an anderen auslässt und sie als „emotionalen Mülleimer“ für seine eigene Unausgeglichenheit missbraucht. Der Dachs faucht und poltert darauf los, sodass letztlich die Tiere des Waldes schlecht gelaunt sind und er merkt, dass es ihm nun wieder ganz gut geht. Glücklicherweise gelangt er zu der Erkenntnis, dass es nicht schlimm ist, schlechte Laune zu haben, sie jedoch zu verbreiten aber sehr wohl. Dieses Beispiel zeigt, wie leicht soziale Unachtsamkeit den Umgang miteinander belasten kann.

Dieses Unterrichtsmaterial zum Bilderbuch wurde für die Jahrgänge 2-4 konzipiert und möchte keineswegs negative Emotionen verurteilen. Auch schlechte Launen haben ihren eigenen Sinn und irgendwo auch eine Funktion inne. Der Lernzuwachs erfolgt in der Hinsicht, dass man seine schlechte Laune nicht an anderen auslässt und Wege findet damit anders umzugehen. Das Material möchte die Kinder darin unterstützen, ihre Launen besser zu verstehen, für Missverständnisse in der Kommunikation sensibilisieren und einen konstruktiven Umgang mit Konflikten aber auch einen einfühlsamen Umgang mit den eigenen Gefühlen fördern.

Aus dem Inhalt:

  • Gefährliche Guten-Morgen Laune
  • Gute und schlechte Tage
  • Schlechte Laune vertreiben
  • Die Tiere sind böse
  • Gefühle ändern sich
  • Wetterstimmungen
  • Alle Gefühle sind normal (Nomen, Verben, Adjektive)
  • Wiedergutmachung
  • Einladung schreiben
  • Nacherzählung schreiben
  • Richtig oder Falsch
  • Buchbewertung

Das Brettspiel fördert die Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen und hat keine eingegrenzte Zeitdauer. Das Ziel ist es, bestimmte Aktivitäten passend zu guter oder schlechter Laune auszuführen. So dürfen die Kinder missmutig durch das Zimmer stapfen oder einem Mitspieler ein Kompliment machen. Damit verdienen sie sich ein Plättchen oder eine ein anderes Spieltoken.

Zur Erweiterung des Wortschatzes und um einen gewissen Wortspeicher aufzubauen, bietet es sich an, Wörter nach Wortarten (Verben und Adjektive) zu sortieren und diese dann guter und schlechter Laune zuzuordnen. Bei dieser Zuordnungsaufgabe mit den Wortkarten dürfen die Wörter natürlich sehr gerne nachgespielt und pantomimisch dargestellt werden. Alternativ basteln die Kinder sich eigene „Wende-Stabfiguren„, die sie entsprechend der Stimmung der Wortkarte drehen. Natürlich können die Stabfiguren auch für unterrichtliche Zwecke in Form einer Nacherzählung genutzt werden.

Zum Material:

Suse Klein – Motzen, trotzen, glücklich sein – Unsere Gefühle

Rezension

Emotionen und Gefühle erkennen und benennen können, fällt vielen Kindern auch in der Grundschule noch schwer. Dabei macht es zusätzlich einen Unterschied, ob es die Eigen- oder Fremdwahrnehmung ist. Die Bestimmung der Befindlichkeit muss zusätzlich auch sprachlich passend ausgedrückt werden. Man kann also nicht früh genug beginnen, ein Bewusstsein für sich selbst zu entwickeln, um darauf aufbauend diese eigene Körpereinschätzung auf seine Mitmenschen übertragen zu lernen.

Dieses Bildkartenset ist für den Einsatz im Kindergarten gedacht und besteht zunächst aus acht Gefühlskarten, bei denen die Gesichtsausdrücke ganz wunderbar von der Illustratorin Jutta Berend eingefangen wurden. Es sind außerdem Hinweise und Spielideen enthalten, die dazu anregen, sich zu Beginn vertieft mit den Grundgefühlen, wie „Freude, Trotz, Wut, Angst, Traurigkeit, Ekel, Neugierde und Liebe“ auseinanderzusetzen. Erfreulicherweise sind hier auch die wichtigsten menschlichen Basisemotionen aus der Psychologie enthalten. Lediglich „Überraschung“ fehlt als primäre Emotion. Anschließend wird empfohlen mit den Gefühlskarten handelnd umzugehen, indem durch Pantomime Gefühle erraten werden sollen oder man durch die Bildkarten mit den Kindern ins Gespräch kommt, in welchen Situationen sie dieses Gefühl erlebt haben.

Es folgt der Vorschlag, Gefühle zu sortieren und sie in angenehme und unangenehme Stapel einzuordnen. Erst danach kommen die Situationen-Karten zum Einsatz, die sehr durchdacht die Tür zum Transferbereich öffnen. Hier findet also Anwendung und hoffentlich Verinnerlichung statt. Auf den 24 Situationen-Karten werden die acht Gefühle in kindgerechten Ereignissen, die aus dem Leben der Kinder entnommen sind, dargestellt: neugierig öffnen zwei Mädchen eine Schatztruhe, eine Mannschaft freut sich über einen Pokal, ein Junge ängstigt sich im Dunkeln, ein Junge ist wütend, weil er im Spiel verloren hat und wirft alles um, jemand trauert um sein verstorbenes Haustier und dann kuschelt ein Kind seelig mit einer Katze. Die illustrierten, sehr alltäglichen und realitätsnahen Szenen machen die Zuordnung einfach und gleichzeitig könnnen Kinder für sich reflektieren, inwiefern sie die Situation bereits erlebt haben. Das Einfühlen wird deutlich vereinfacht, weil es nun greifbarer wird. So sind die Karten auch gut für therapeutische Zwecke geeignet und können auch in Sozialtrainings prima eingesetzt werden.

Blick ins Buch
Fazit

Ein Bildkartenset zur Ausbildung des Einfühlungsvermögens und Stärkung der sozialen Fähigkeiten.

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Nele Winter und Dorothea Ackroyd – Pit und Pu und der große Streit

Rezension

Pit, der Waschbär möchte seinen allerbesten Freund mit einem selbstgebackenen Kuchen überraschen. Mit einem Bollerwagen macht er sich auf den Weg zum Fuchs, als ihn von hinten eine Maus erschreckt, die so schnell vorbeiflitzt, dass Pit über den Karren stolpert und der Kuchen nun Matsch ist. Verärgert trottet er weiter. Am Staudamm angekommen, verfliegt die schlechte Laune schnell, denn Pu ist sein allerbester Freund. Allerdings wird die Stimmung durch die Ankündigung eines weiteren Freundes erneut getrübt. Ausgerechnet die Maus wird Pit als Pus neue Freundin vorgestellt, mit der er Pu nun teilen muss.

Eifersucht unter Freunden ist bei Kindern ein immerwährend aktuelles Thema. Schließlich spielt Freundschaft eine zentrale Rolle in unserem Leben. Mit Freundschaften werden intensive, erlebnisreiche und vertrauensvolle Momente verbunden, an die man sich gerne zurückerinnert und die einem zeigen, dass man nicht alleine ist. Freunde zu teilen, fällt Kindern schwer. Manche lassen sich sogar dazu verleiten zu meinen: „Sie hat mir meine Freundin weggenommen.“ Die Komplexität wird auch in diesem Bilderbuch deutlich. Das Spielen zu dritt ist für viele jüngere Kinder hin und wieder eine Herausforderung. Die intensiven Gefühle rund um die vielfältigen Dynamiken des Konflikts und Streits können die Betrachter durch die Einnahme der Außenperspektive wahrnehmen. Ebenso wird hier sehr gut dargestellt, welche innerpsychischen Reaktionen in Pit vorgehen und welche Ängste er aushalten muss. Die Versöhnung ist nicht weniger bedeutungsvoll, sodass auch dieses Zusammenkommen als nachhaltiges Gefühl der Sicherheit zur Freundschaft dazugehört.

Blick ins Buch

Fazit

Intensive Gefühle rund um Eifersucht, Teilen, Angst und Sicherheit in einer komplexen Wechselwirkung innerhalb von Freundschaften.

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