Nele Winter und Dorothea Ackroyd – Pit und Pu und der große Streit

Rezension

Pit, der Waschbär möchte seinen allerbesten Freund mit einem selbstgebackenen Kuchen überraschen. Mit einem Bollerwagen macht er sich auf den Weg zum Fuchs, als ihn von hinten eine Maus erschreckt, die so schnell vorbeiflitzt, dass Pit über den Karren stolpert und der Kuchen nun Matsch ist. Verärgert trottet er weiter. Am Staudamm angekommen, verfliegt die schlechte Laune schnell, denn Pu ist sein allerbester Freund. Allerdings wird die Stimmung durch die Ankündigung eines weiteren Freundes erneut getrübt. Ausgerechnet die Maus wird Pit als Pus neue Freundin vorgestellt, mit der er Pu nun teilen muss.

Eifersucht unter Freunden ist bei Kindern ein immerwährend aktuelles Thema. Schließlich spielt Freundschaft eine zentrale Rolle in unserem Leben. Mit Freundschaften werden intensive, erlebnisreiche und vertrauensvolle Momente verbunden, an die man sich gerne zurückerinnert und die einem zeigen, dass man nicht alleine ist. Freunde zu teilen, fällt Kindern schwer. Manche lassen sich sogar dazu verleiten zu meinen: „Sie hat mir meine Freundin weggenommen.“ Die Komplexität wird auch in diesem Bilderbuch deutlich. Das Spielen zu dritt ist für viele jüngere Kinder hin und wieder eine Herausforderung. Die intensiven Gefühle rund um die vielfältigen Dynamiken des Konflikts und Streits können die Betrachter durch die Einnahme der Außenperspektive wahrnehmen. Ebenso wird hier sehr gut dargestellt, welche innerpsychischen Reaktionen in Pit vorgehen und welche Ängste er aushalten muss. Die Versöhnung ist nicht weniger bedeutungsvoll, sodass auch dieses Zusammenkommen als nachhaltiges Gefühl der Sicherheit zur Freundschaft dazugehört.

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Fazit

Intensive Gefühle rund um Eifersucht, Teilen, Angst und Sicherheit in einer komplexen Wechselwirkung innerhalb von Freundschaften.

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Katharina Wilhelm – Rica und das Weihnachtsabenteuer: Adventskalender zum Vorlesen

Rezension

Hinter diesem Adventskalender zum Vorlesen verbirgt sich ein DIN-A3 großes stabiles Bild und eine Weihnachtsgeschichte in 24 Kapiteln. Jeden Tag wird ein Türchen geöffnet und ein Tier oder ein Gegenstand aufgedeckt, das besonders prägnant für die entsprechende Tagesgeschichte ist.

Das Kapitel ist innerhalb von 5 Minuten gelesen und eignet sich insbesondere für jüngere Kinder. Inhaltlich geht es vordergründig um das neugierige Schaf Rica. Während ihre Artgenossen am liebsten schlafen und fressen, freut sie sich über den Neuzugang im Stall. Ein Wolf mit einem kuscheligen, weißgrauen Fell taucht eines Tages auf. Gemeinsam beschließen sie Abenteuer zu erleben und treffen unterwegs auf immer mehr Tiere. Nach und nach finden sie heraus, was Weihnachten ist, was es mit dem Adventskranz auf sich hat und was noch so alles zum Fest dazugehört. Schließlich versammeln sie sich mit allen Tieren im Wald und lauschen gebannt der Weihnachtsgeschichte.

Und genau an dieser Stelle schwappt die Besinnlichkeit auf die Zuhörer über. Schließlich wird es behaglich und die Tiere sind sich einig, dass die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest einen ganz eigenen Zauber innehaben. Das Schönste ist schließlich gemeinsam zu feiern und Familie und Freunde um sich zu haben.

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Fazit

Gemächliche, ruhige Weihnachtsgeschichte in kurzen Kapiteln.

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Felix Tolles und Steffen Schneider – Die Weihnachtsgeschichte

Die Weihnachtsgeschichte

In der Stadt Nazareth planen Maria und Josef ihre Hochzeit. Als der Engel Gabriel erscheint und beiden die frohe Botschaft verkündet, dass Gott Maria auserwählt hat, um Gottes Sohn Jesus zu gebähren, ist die Freude groß. Auf Königs Geheiss die ganze Bevölkerung zu zählen, machen sich Josef und die schwangere Maria einige Monate später auf den Weg nach Bethlehem. Nach der langen Reise ist Maria sehr erschöpft, doch leider hat kein Gasthaus mehr ein Zimmer für sie frei. So müssen sie sich in einem Stall ausruhen. In dieser Nacht wird Jesus geboren. Drei Hirten, denen ein Engel verkündete, dass der Neugeborene „Friede auf Erden für alle Menschen“ bringen werde, machen sich auf die Suche nach Gottes Kind. Sie verkünden die frohe Botschaft der ganzen Bevölkerung und auch die drei Könige aus den fernen Ländern möchten das Kind namens Jesus sehen und ihn reich beschenken.

Felix Tolles erzählt in einfachen, kurzen und gut verständlichen Sätzen die traditionelle Weihnachtsgeschichte. Der Autor bleibt nah am biblischen Text und verzichtet komplett auf komplizierte Bandwurmsätze. Formulierungen wie „Maria und Josef mochten sich sehr.“ bringen die Geschehnisse ohne viel Schnörkel direkt auf den Punkt.

Auch die Illustrationen von Steffen Schneider orientieren sich an der gleichen Devise. Dieses Exemplar der bereits oft erzählten Weihnachtsgeschichte besticht durch farbenfrohe, nicht überladene Illustrationen und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche. In allen Bildern ist das frohe Erwarten schon fast spürbar. Lachende Kinder bespritzen sich im Hof mit Wasser, das Spiel mit dem Licht der Lampen und des wegweisenden Sterns, sowie sich stets intensivierende Farben, kündigen das baldige Kommen Gottes Sohns an.

Besonders schön ist, dass die Weihnachtsgeschichte mit einem Gebet schliesst. Auch dieser Fünfzeiler ist kurz, prägnant, lässt sich leicht merken und rundet somit den harmonischen Gesamteindruck dieser gelungenen Weihnachtsgeschichte ab.

Die Weihnachtsgeschichte

Ein guter Einstieg für Kinder bereits ab 3 Jahren zum christlichen Hintergrund des Weihnachtsfestes.

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Katia Simon – Wir feiern den Advent

Wir feiern den Advent

In diesem Adventskalender warten 24 kleine Büchlein auf die Beschenkten. Alle Geschichten sind ungefähr zehn Seiten lang und handeln thematisch von den verschiedenen Bräuchen in der Adventszeit. Was bedeutet Advent überhaupt? Was ist das Klausjagen? Wieso gibt es eigentlich den Adventskalender? Und wer ist der Krampus?

In 24 in sich abgeschlossenen Geschichten werden die schönsten Weihnachtstraditionen im deutschsprachigen Raum beleuchtet. Dabei herrscht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wissensvermittlung und dessen Einbettung in einen kindgerechten Kontext, mit dem sich Grundschulkinder gut identifizieren können.

Aufgrund der Länge der Geschichten und der Größe der Schrift sind die Büchlein zum Selberlesen für Kinder ab der 3. Klasse zu empfehlen. Nach sorgfältiger Vorbereitung können in der Adventszeit die Geschichten auch der ganzen Klasse vorgetragen werden. Ist der Adventskalender nicht für den schulischen Kontext, sondern zum Vorlesen im häuslichen Rahmen gedacht, so empfiehlt sich der Inhalt Kindern ab 6 Jahren.

Das Titelbild der Büchlein ist dem jeweiligen Thema angepasst und so werden z.B. passend zum Brauch „Klausjagen“ die sogenannten Iffeleträger bildlich dargestellt. In jedem Buch werden die verbliebenen Tage bis Weihnachten hervorgehoben, sodass die Vorfreude immer weiter steigen kann.

Mithilfe dieser Geschichten verstehen die Kinder warum bestimmte Bräuche und Traditionen in der Weihnachtszeit Einzug finden und welchen Hintergrund sie haben. Es vervollständigt das ganze Bild rund um Weihnachten und füllt eventuelle Wissenslücken.

Wir feiern den Advent

Ein Adventskalender rund um Bräuche und Traditionen im deutschsprachigen Raum.

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Katharina Mauder und Frauke Weldin – Wenn Waldo Waschbär wütend wird

Wenn Waldo Waschbär wütend wird

Rezension

Waldo, der Waschbär, hat heute keinen guten Tag. Sein Lieblingsessen fällt auf den Boden, er schlägt sich mit einem Hammer auf die Pfote und dann versengt er sich auch noch das Fell. Jedes Mal, wenn Waldo seine Wut aufsteigen spürt, fühlt es sich so an, als ob tausend Knallfrösche in seinem Bauch sind.  Und dann kann er einfach nicht anders,  als ganz laut herumzubrüllen. Das erschreckt jedoch seinen Freund Igel so gewaltig, dass er sich einkugelt und nicht mehr traut herauszukommen. Da Waldo seine Freundschaft durch seine Wutausbrüche nicht gefährden möchte, lässt er sich auf Igels Lösungsvorschläge ein und probiert das tiefe Durchatmen, das Boxen und viele weitere wutlösende Varianten aus…bis… er seine ganz eigene Möglichkeit findet, die Knallfrösche rechtzeitig zu beseitigen!

Sehr einfühlsam und kindgerecht gelingt es Katharina Mauder, bereits jüngeren Kindern die Auswirkungen von unangebrachten Wutausbrüchen zu verdeutlichen. Waldos Freund Igel kann  nämlich seine lauten Schreie nicht ertragen und kugelt sich ein. Dieses Verhalten macht ihm gehörig Angst. Durch die Reaktion des Igels, kommt der Waschbär ins Grübeln und erkennt, dass seine Wutausbrüche andere stören und Freundschaften in Gefahr bringen können. Diese Erkenntnis verleitet ihn dazu gemeinsam mit seinem Freund nach Alternativen zum lauten Brüllen zu suchen. Die Selbsterkenntnis finde ich besonders schön herausgearbeitet, denn sie ist für die Änderung des negativen Verhaltens aüßerst bedeutend. Erst wenn ich weiß, warum ich etwas ändern soll, bin ich bereit die dafür notwendigen Schritte zu gehen.

Die unterschiedlichen Lösungsvorschläge des Igels sind allesamt pädagogisch wertvoll. Auch der Hinweis, dass Änderungen Zeit brauchen und nicht von heute auf morgen zu realisieren sind, ist lebensnah und der Wirklichkeit entsprechend. Ein weiterer Pluspunkt geht an dieses Bilderbuch für die Darbietung der ganz individuellen „Wutmedizin“, die Waldo ganz zufällig für sich entdeckt.

Die meisten Illustrationen sind für meinen Geschmack etwas flach und weisen leider nur wenig Tiefe auf (mit Ausnahme der unten abgebildeten Zeichnung). Insgesamt hätte ich mir eine größere Bandbreite an  unterschiedlichen Gefühlsdarstellungen, mehr Dynamik und Konzentration auf das Wesentliche gewünscht, um den sehr gut herausgearbeiteten Inhalt zu unterstützen.

Das Bilderbuch eignet sich hervorragend als Lektüre für Klassen, die an ihrem Klassenklima arbeiten möchten oder für Familien, die ebenfalls mit Knallfröschen im Bauch der Kinder zu kämpfen haben. Auch bei der Ausbildung zu Mediatoren in Streitschlichter-AGs, bietet sich dieses Buch als Einstieg in die Thematik gut an.

Blick ins Buch

Wenn Waldo Waschbär wütend wird

 

Fazit

Sensibel und sinnvoll herausgearbeitete Thematik über Wutausbrüche, Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

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Rena Sack und Sabine Waldmann-Brun – Ostern in aller Welt

In 15 Geschichten wird den Kindern näher gebracht, wie die Kinder hier bei uns und in fremden Ländern das Osterfest feiern. In der Fränkischen Schweiz werden Osterbrunnen dekoriert, in Schweden das Geweih von einem Osterweiblein mit bunten Eiern geschmückt und in Großbritannien ganz traditionell Hot Cross Buns gebacken. Von Finnland, über Russland, bis hin zu Mexiko: Es sind viele Länder mit ihren typischen Gewohnheiten zur Osterzeit vertreten. Das Wiedererwachen der Natur spielt dabei in vielen Ländern ebenfalls eine Rolle  und wird mit einigen christlichen Bräuchen sogar vermischt dargestellt.

Jede Geschichte wird mit einer kurzen Zusammenfassung eingeleitet und erstreckt sich gewöhnlich über drei Seiten. Das Poster darf dabei täglich durch ein Bild, welches zu der jeweiligen Geschichte passt, ergänzt werden.

Nach dem großen Erfolg von Weihnachten in aller Welt erscheint nun von den gleichen Autoren ein Osterkalender mit 15 Geschichten und einem Poster.

Der Fokus liegt hier ebenfalls auf dem interkulturellen Lernen und zeigt den Kindern in kurzen Geschichten wie andere Kinder auf der ganzen Welt das Osterfest feiern. Viele Bräuche lassen einen in Verwunderung staunen oder belustigen einfach. Die Geschichten bauen nicht aufeinander auf, sondern sind in sich geschlossen.

Da die Geschichten relativ kurz sind, würden sie sich sehr gut zum Vorlesen in der Frühstückspause eignen. Außerdem ist es für die Kinder auch sehr schön zu sehen, wie die Bilder nach dem Ausschneiden und Aufkleben das Poster vervollständigen. Die Illustrationen empfand ich beim Vorgänger etwas gelungener, da hätte ich mir mehr liebevolle Details gewünscht.

Weshalb verteilen die Menschen in Äthiopien zu Ostern frisches Gras in den Häusern? Was ist eine Paska? Wie funktioniert das Ostereier-Spiel in Österreich? Aus welchem Land stammen goldene und silberne Ostereier? Womit werden die Palmen am Palmsonntag in Mexiko geschmückt? Und warum werden in Ungarn die Mädchen an Ostern mit Parfum und Wasser begossen? Ihr wisst es nicht? Alle Antworten sind in diesem Osterkalender zu finden 🙂 Da können auch die Erwachsenen einiges dazu lernen!

Eine wissenserweiternde Begleitung durch die Osterzeit für Kinder ab 8 Jahren!

 

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Renate Schupp und Stefan Horst – Die Rätsel-Bibel

Die Schöpfungsgeschichte, die Sintflut, die Zehn Gebote und viele andere Bibel-Geschichten werden in dieser Rätsel-Bibel thematisiert. Die insgesamt 19 Geschichten werden nach dem Alten und Neuen Testament aufgeteilt dargestellt.  Acht Geschichten beschäftigen sich mit dem Alten Testament und den bedeutendsten Bibelgeschichten.

Nach der jeweiligen Geschichte, die oft nicht länger als zwei Seiten ist, werden dem Leser vier Fragen zu dem entsprechenden Abschnitt gestellt. Es stehen jeweils drei Antwortmöglichkeiten zur Verfügung. Das Ergebnis kann mit Hilfe eines Lösungsfischs (siehe Bild unten) selbstständig von dern Kindern kontrolliert werden.

Für Kinder, die mehr Bibelgeschichten kennen lernen möchten und für diejenigen, die bereits einiges wissen und dieses Wissen testen oder auch festigen möchten, ist diese Rätselbibel eine wundervolle Möglichkeit. Die kurzen Texte sind leicht verständlich und werden durch sehr ansprechende Zeichnungen von Stefan Horst unterstützt. Der natürlichen Entdeckungsfreude von Kindern wird hier Rechnung getragen und die Motivation sich mit Bibelgeschichten zu beschäftigen gesteigert bzw. erst geweckt.

Die verdeckte Spiralbindung erweist sich als sehr praktisch und das spannende Lösungssystem zu den insgesamt 76 Rätselfragen ist animierend und erhält den Ansporn. Der rote Löungsfisch darf in einem kleinen Umschlag auf der Innenseite des Buches „zwischengeparkt“ werden. So verringert man die Wahrscheinlichkeit, dass es verloren geht.

Eine motivierende Beschäftigung mit den Bibelgeschichten.

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Irene Mohr – Mein großes buntes Bildwörterbuch

Eine süße, kleine Maus führt durch das großformatige und bunte Bildwörterbuch. Mal geht sie in der Badewanne tauchen, mal schläft sie gemütlich auf dem Sofa oder bewundert den großen Elefanten. Die Themenbereiche erstrecken sich über ein Doppelseite und behandeln die Thematik „Im Haus“, „Draußen“, „Tiere“, „Beim Einkaufen“, „Im Kinderzimmer“, „In der Küche“ und „Im Badezimmer“. In diesem Pappbilderbuch werden mehr als 200 Wörter bzw. Bilder präsentiert.

Dieses extragroße Bilderwörterbuch fördert die Sprachentwicklung bereits ab einem sehr frühen Alter. Der Grundwortschatz wird durch lebensnahe Themenbereiche erweitert und mit klaren und symphatischen Illustrationen untermalt. Unter dem jeweiligen Bild steht das passende Wort mit dem entsprechenden Begleiter. Damit lässt es sich auch wunderbar für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache einsetzen. Auch für den Sprachförderunterricht in der Schuleingangsphase kann es eine schöne Abwechslung zu tristen Arbeitsblättern sein.  Die Seiten sind sehr stabil und werden einige feste Kindergriffe problemlos aushalten können. Die Maus, die sich überall versteckt und zum Entdecken ermuntert, stellt eine schöne Identifikationsfigur dar, die sich jedoch nicht allzu sehr in den Vordergrund drängt und den eigentlichen Bildern viel Raum lässt.

Robust, eindeutige Illustrationen, lebensnahe Themen.

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Achim Bröger und Wolfgang Slawski – Wunschbriefe an den Weihnachtsmann

In diesem Adventskalender sind 24 Wunschbriefe an den Weihnachtsmann zusammengestellt. Sie wurden von den unterschiedlichsten Kindern geschrieben mit noch unterschiedlicheren Wünschen. Der eine wünscht sich eine Tarnkappe, um verschwinden zu können, wenn er wieder einmal kein Tor geschossen hat. Noah würde sich unheimlich über ein ungewöhnliches Haustier freuen: einen Drachen! Alle Wünsche werden natürlich begründet und der Hintergrund näher beschrieben. Dabei sind es keineswegs nur materielle Wünsche, sondern es wird sich auch Zeit gewünscht, damit in der Familie nicht immer Hektik ausbricht. Ein Zauberstab, um den aufgeregten Lehrer wieder herunterzuholen und das nervtötende Geschrei zu unterbinden, ist ebenfalls dabei.

Jeder einzelne Brief steht  thematisch unabhängig von den anderen. Sie alle sind sehr unterhaltsam, einfallsreich und äußern Sehnsüchte und Wünsche der Kinder. Der ein oder andere Wunsch brachte mich zum Nachdenken, denn es sind auch etwas traurige Wunschbriefe dabei. Die Kinder beschäftigen nun einmal die unterschiedlichsten Sachen. So musste ich über den Zauberstab schmunzeln, der für einen Lehrer gedacht ist, der sich wohl öfter aufregt. Ich denke da werden sich einige Schüler angesprochen fühlen (und manche Lehrer auch!) Ausgerechnet in diesem Brief (19. Dezember), bei dem der Lehrer den Satz („Ihr seit zu laut und zu frech!“) in den Mund gelegen bekommt, hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Ein Fehler, den auch viele Schüler machen. Na, habt ihr ihn gefunden? 😀

Jeder Brief wird mit der Anrede Lieber Weihnachtsmann eingeleitet. Den Abschluss bildet die Formel Dein…. So lernen die Kinder ganz nebenbei den Aufbau von Briefen kennen. Dieser Adventskalender eignet sich daher sehr gut für die Unterrichtseinheiten zum Thema Wunschzettel, Briefe etc.

Zu jeder Geschichte gehört ein Bildausschnitt, der ausgeschnitten auf das beiliegende Adventsposter geklebt werden soll. Die jeweils weißen Felder sind durchnummeriert, sodass am 24. Dezember das Poster dann auch vollständig ist und aufgehängt werden darf.

Die Texte und das Basteln wird für Kinder ab 5 Jahren empfohlen.

Dieser Adventkalender ist eine wundervolle Anregung für das Schreiben von Wunschbriefen. Es ist unterhaltsam, anregend und fantasievoll! Definitiv eine Empfehlung meinerseits.

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Michael Heger und Diana Kohne – Igels schönstes Weihnachtsfest

„Am Morgen des 24. Dezember hat der Igel noch viel zu tun: Seine Höhle muss festlich geschmückt und das Weihnachtsessen zubereitet werden. Plötzlich fällt dem Igel ein, dass er vergessen hat, Geschenke für seine Freunde zu besorgen! Sofort macht er sich auf den Weg. Doch wenn man unterwegs ständig in neue Abenteuer verwickelt wird, ist es gar nicht so einfach, alle Besorgungen zu machen. Wird der Igel es noch rechtzeitig zur Bescherung nach Hause schaffen?“

Der für die meisten Kinder aufregendste Tag, der Heilige Abend, wird hier auf 24 Tage gedehnt aufbereitet. Die Kinder begleiten die Abenteuer des Igels, die sich allesamt am selben Tag abspielen, die ganze Adventszeit hindurch. Auch hier ist eine Doppelseite einem Tag gewidmet. Der Igel bietet einer obdachlosen Maus ein neues Zuhause. Eine andere Maus beschützt er vor dem bösen Fuchs und dann muss auch noch sein Neffe befreit werden. Der kleine Igel hat allerhand zu tun…

Neben der Überschrift ist auch das Bild abgebildet, welches an dem jeweiligen Tag auf das Poster geklebt werden soll und welches eine wichtige Rolle in der jeweiligen Geschichte spielt, mal ist es ein Tier, welchem der Igel begegnet, mal Kinder oder auch Geschenke.  Dieses Mal sind keine leeren Felder, die mit Zahlen versehen sind, vorgegeben. Die Figuren dürfen fast beliebig aufgeklebt werden. Auf der ersten und letzten Seite ist eine Vorgabe abgebildet, wie das Poster letztendlich aussehen soll. Aber da dürfen Kinder wohl ihrer Kreativität freien Lauf laufen und selbst entscheiden, ob sie den Vogel auf einem Baum platzieren oder in der Luft fliegen lassen. Die Sticker kommen fast in einer 3-D-Optiker daher. Auf einer dicken Pappe sind die Bilder aufgedruckt, dahinter verbirgt sich ein relativ dicker viereckiger  Aufkleber, sodass die Bilder vom Poster etwas abstehen. Bei der Entfernung der Folie bedarf es etwas Fingerspitzengefühl, sodass hier manchen Kindern geholfen werden muss.

Diese Weihnachtsgeschichte schildert auch sehr schön die Hektik dieses Tages, sofern man zu den Menschen gehört, die alles auf den letzten Drücker erledigen. Was wäre der Igel ohne seine Freunde, die ihm eine Riesen-Überraschung bereiten! Manchmal lohnt es sich zu helfen, denn die Dankbarkeit zahlt sich manchmal in sehr schönen Taten aus!

Hilfsbereitschaft wird in diesem Buch groß geschrieben! Wer anderen hilft, auch wenn es einen Zeit kostet, wird letztlich doch belohnt.

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