Tom Adams und Sarah Walsh – Held*innen

Sei immer neugierig, furchtlos und ganz du selbst. Schließlich ist niemand zu jung, um anzufangen die Welt zu verändern!

Entsprechend diesem Slogan werden in diesem Sachbuch für Kinder ab 10 Jahren 50 Menschen vorgestellt, die bereits im jungen Alter weltbewegende Dinge geleistet und mithilfe ihrer Erfindungen die Welt zu einem besseren Ort gemacht haben. Auf jeder Doppelseite begegnen wir genialen Erfinder*nnen aus früherer Zeit und aber auch aktuellen Persönlichkeiten, wie z.B. Boyan Slat. Der Jugendliche will die Meere von Plastikmüll befreien und erfand eine Möglichkeit treibendes Plastik einzusammeln und damit einen Beitrag zur Rettung der Meerestiere zu leisten.

Hier sind sämtliche Bereiche aus Soziologie, Biologie, Kunst, Musik, Politik, Sport und Wissenschaft vertreten, sodass jedes Kind sich mit verschiedenen Persönlichkeiten identifizieren kann. Unterteilt ist die Vorstellung der Persönlichkeiten mit ihren beeindruckenden Biografien in die Bereiche Denken & Erfinden, Erschaffen & Träumen, Hoffen & Glauben, Anführen & Siegen, und Verändern & Überwinden. Illustrationen in Form von Porträts begleiten die Darstellung der Jugendlichen, wobei auch glücklicherweise oft Fotos eingefügt wurden. Durch kurze Texte und leicht verständliche Erläuterungen ihrer Ideen und Visionen, werden die Errungenschaften und aber auch notwendige Fehltritte für die Weiterentwicklung deutlich. Ihr Einsatz ist bemerkenswert, ihre Leidenschaft ersichtlich und ihre Hartnäckigkeit ermutigend.

Greta Thunberg gebührt die erste Doppelseite. Sie ist die tagesaktuellste, furchtlose Aktivistin, die durch die „FridaysForFuture“-Bewegung so viel Aufmerksamkeit auf den Klimawandel lenken konnte. Doch viel wichtiger ist, dass sie gezeigt hat, dass jeder Schüler und jede Schülerin etwas bewirken kann, wenn sie oder er für etwas brennt und eine Vision hat. Dieses Sachbuch lässt sich wunderbar zum Ende des vierten Schuljahrs einsetzen. Fächerübergreifende Bezüge zu Berufen und eigenen Zukunftsvorstellungen lassen sich gut einbinden.

Mehr Wagemut für individuelle und zukunftsorientierte Ideen! Ein toller Ansporn!

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Marlies van der Wel – Seesucht

Rezension

Die Dunkelheit des Meeres, die Unbeweglichkeit der Tiefe, das Mysteriöse und Geheimnisvolle zieht den Betrachter magisch an. Es sind in erster Linie die kongenialen Illustrationen von denen das Bilderbuch lebt. Man kann nicht leugnen, dass hier auch eine gewisse Schwere und Last mitschwingt.

Der kleine Jonas erlebt im zarten Alter von zwei Jahren die leichten Wogen des Meeres und fühlt sich seitdem mit dem Meer verbunden. Er wünscht sich nichts sehnlicher als mit dem Meer zu verschmelzen und tüftelt an Erfindungen, die ihm das Tauchen ermöglichen.

In regelmäßigen Zeitabschnitten darf der Leser Jonas bei seinen neuen, teils bizarren und ungewöhnlichen Installationen begleiten. Jeder Versuch und damit auch Misserfolg bringt ihn jedoch ein Stückchen weiter. Das am Strand gesammelte Gut häuft sich schließlich an und kann in einer Notsituation zu dem erwachsen, wofür die jahrelange Mühe letztlich notwendig war und nun auch sinnvoll erscheint. Im Alter von 80 Jahren verwirklicht er seinen Traum. Er wird eins mit dem Meer. Das Ende bleibt offen und lädt den Leser zum Weiterspinnen ein.

Der Animationsfilm „Jonas and the sea“ vermittelt kunstvoll den Visionär, der seinem Traum sein Leben geschenkt hat. Die Sinnhaftigkeit des Seins berührt ganz neue Anhaltspunkte. Die Botschaft braucht nicht viele Worte und so ist auch der Text im Buch auf das Knappste bemessen. Das Gefühl und die Taten stehen im Fokus.

Das Bilderbuch kann dazu anregen, nach den Sommerferien das gesammelte Strandgut dafür zu nutzen, eigene Installationen zu kreieren.

Blick ins Buch
Fazit

Wachstum, Entwicklung und Durchhaltevermögen sind die Kernthemen dieser wundervoll bebilderten Geschichte.

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Suza Kolb – Emil Einstein

Rezension

Beim neugierigen Goldschopf kribbelt es immer wie verrückt, wenn er eine neue Idee hat. So geschieht es auch an seinem sechsten Geburtstag. Von seinen Eltern bekommt das angeblich vom Glück verwöhnte Sonntagskind Holzbretter geschenkt. Nach anfänglicher Enttäuschung, beginnt Emil mit Frau Pfeifendeckels Hilfe ein Auto zu bauen, sein eigenes Erfindermobil.

Die Idee zum Bau einer Tier-Übersetzer-Maschine kündigt sich mit einem dollen Jucken an, das vergleichbar mit einer Armee an Ameisen in den Haaren ist. Unermüdlich nimmt Emil Tierstimmen auf und übersetzt sie. Trotz dem zeitaufwändigen Tüfteln, scheint die Idee nicht umsetzbar, doch wie viele Erfindungen auch, hilft hier ein kleiner Zufall der Entwicklung weiter.

Dieses Buch handelt von Mut, Erfinderreichtum und aber auch Ausdauer. Die Fähigkeit Frustrationen zu erleiden, wenn es nicht so läuft, wie man es sich vorstellt, muss ebenfalls vorhanden sein. Dabei gibt Emil nicht auf, begegnet seiner Umwelt mit einem offenen Blick und dank seiner neugierigen Art entdeckt er immer Neues und Spannendes um ihn herum. Begleitet wird er von seinen Freuden, dem Nachbarskater Leonardo, benannt nach dem Erfinder Leonardo da Vinci und der Mäusedame Bertha, mit der Namensverwandschaft zu Bertha Benz, der ersten Pionierin des Automobils. Nur der Waldkauz braucht noch einen echten Namen, der wahrscheinlich in den Folgebänden erst enthüllt wird. Weitere Abenteuer rund um Emil Einstein und seinen Erfindungen werden erwartet!

Blick ins Buch
Fazit

In Emils Erfinderlabor ist immer etwas los – unterhaltsamer Erfinder und Tierfreund.

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Anita Ganeri und Michael Mullan – Bis ans Ende der Welt

Rezension

Die kindliche Faszination für Entdeckung, Erkundung und Erforschung ist ungebrochen. Schließlich gehört es zu ihrer täglichen Aufgabe von Geburt an, sich die Welt zu erschließen. „Bis ans Ende der Welt“ stellt 22 mutige Entdeckerinnen und Entdecker aus allen Erdteilen und Epochen ausführlich vor und zeigt dass zum Aufbrechen Mut, Neugierde und eine ordentliche Portion wissbegierigen Drangs dazugehört.

Dieses Kindersachbuch stellt auf jeder Doppelseite einen wagemutigen Entdecker vor – beginnend mit Hanno dem Seefahrer aus dem alten Karthago, über Christoph Kolumbus bis hin zu Neil Armstrong, der sogar den Raum außerhalb der Erde erkundete. In der Einleitung wird zunächst auf die Gründe der Entdeckungsreisen eingegangen, neben der Abenteuerlust wurden die berühmten Persönlichkeiten auch von der Suche nach Schätzen getrieben oder reisten im Zeichen der Religion. Erfreulich ist die Einbindung der methodischen Vorgehensweise zum richtigen Lesen von Karten und Legenden. Es folgen Erläuterungen zu den verwendeten Symbolen und weiteren Orientierungshilfen.

In den biografischen Beschreibungen wird auf das Leben jeder Persönlichkeit eingegangen und wichtige Informationen zu den Expeditionen gegeben. Die Texte sind kindgerecht verfasst, gut verständlich und werden von prägnanten, den Infotext unterstützenden Illustrationen, begleitet. Die einzelnen Stationen sind durchnummeriert und mit Pfeilen versehen, sodass man als Leser gefühlt mitreist und nacherlebt, welche Hindernisse sich den Pionieren in den Weg stellten.

Dieses Kindersachbuch trägt enorm zur Erweiterung des Allgemeinwissens bei. Es stößt Gedankenflüsse an, regt zum Hinterfragen und dem Auseinandersetzen mit der Materie an. Der folgende Hinweis brachte einen 8-jährigen Leser dazu, sich eingehender mit den Sternen zu beschäftigen und zu erfahren, wie der Polarstern die Himmelsrichtung verrät.

Die Seefahrer hatten keinen Kompass, für die Navigation waren sie allein auf die Sterne angewiesen (S.8).

Die Autoren lassen unterhaltsame „Fun Facts“ gekonnt einfließen und schrecken nicht davor zurück auch kritisch auf manche der damaligen Begebenheiten zu blicken. So wird z.B. die Umstrittigkeit von Kolumbus erwähnt, da er mitverantwortlich für den furchtbaren Umgang mit den Einheimischen war. Die Infobox „Vermächtnis“ subsummiert die bedeutendsten Fakten, die man mit dem Entdecker und Eroberer in Verbindung bringt und fasst komprimiert das Wichtigste zusammen. Im Verlauf der Entdeckungen und der Zeit, erfährt der Adressat mit jedem Entdecker und Forscher eine Unmenge an spannenden Entwicklungen, die uns bis heute prägen und unser Leben beeinflussen.

Blick ins Buch

Fazit

Eine Wissensquelle für Geschichte, die bedeutende Ereignisse anreißt.

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