Saskia Gwinn und Ana Albero – Wer erforscht die Welt?

Das Sachbilderbuch „Wer erforscht die Welt?“ stellt Menschen vor, die dank ihrer Neugierde das Fragenstellen zu ihrem Beruf gemacht haben. Sie entdecken und erforschen Unbekanntes und zeigen dabei Biss und Ausdauer. Sie sind kreativ und versuchen manchmal auch auf Umwegen Antworten auf ihre Fragen zu finden. Nur wenige Forscher sitzen im Büro. Manche streifen durch Wälder, andere tauchen mit den Tieren oder arbeiten im Labor an Robotern oder besonderen Pflanzen.

Da gibt es sogenannte Paläontolog*innen, die nach Dinosauriern und anderen Tieren suchen und nach Überresten in Gesteinen graben. Hast du schon einmal von Bioakustiker*innen gehört? Sie sammeln Geräusche von Tieren, um so neue Tierarten zu entdecken und diese an Bibliotheken weiterzugeben. Deepal Warakagoda erfand so eine neue Eulenart. Roboter-Ingenieur*innen bauen Roboter und lassen sich dabei von Tieren inspirieren. Was machen Arthropodolog*innen? Es gibt einfach so viel zu entdecken und zu lernen.

Jede Doppelseite widmet sich einem der insgesamt 24 dargestellten Berufe aus dem Bereich „Forschung und Wissenschaft“. Es zeigt in kleinen, comicartigen Bildern die Forscher*innen bei der Arbeit. Die kurzen Texte sind leicht verständlich und verdeutlichen was zu den Tätigkeiten dieser Menschen dazugehört. Die Vielfalt der Aufgaben und die abwechslungsreichen Einsatzorten beeindrucken. Die Aktualität ist ebenfalls gegeben, denn hier findet man bereits die Entdecker eines Impfstoffes zum Schutz vor COVID-19. Auf der letzten Doppelseite werden berühmte Wissenschaftler*innen mit einem kurzen Lebenslauf vorgestellt.

Die jungen Leser*innen bekommen so einen guten Überblick über eher ungewöhnliche Berufe, die sie dazu animieren offen auf die Welt zu schauen und sich alle beruflichen Wege offen zu halten. Positiv anzumerken sei außerdem die Berücksichtigung der gendersensiblen Sprache.

(Amazon-Link)

Anita Ganeri und Michael Mullan – Bis ans Ende der Welt

Rezension

Die kindliche Faszination für Entdeckung, Erkundung und Erforschung ist ungebrochen. Schließlich gehört es zu ihrer täglichen Aufgabe von Geburt an, sich die Welt zu erschließen. „Bis ans Ende der Welt“ stellt 22 mutige Entdeckerinnen und Entdecker aus allen Erdteilen und Epochen ausführlich vor und zeigt dass zum Aufbrechen Mut, Neugierde und eine ordentliche Portion wissbegierigen Drangs dazugehört.

Dieses Kindersachbuch stellt auf jeder Doppelseite einen wagemutigen Entdecker vor – beginnend mit Hanno dem Seefahrer aus dem alten Karthago, über Christoph Kolumbus bis hin zu Neil Armstrong, der sogar den Raum außerhalb der Erde erkundete. In der Einleitung wird zunächst auf die Gründe der Entdeckungsreisen eingegangen, neben der Abenteuerlust wurden die berühmten Persönlichkeiten auch von der Suche nach Schätzen getrieben oder reisten im Zeichen der Religion. Erfreulich ist die Einbindung der methodischen Vorgehensweise zum richtigen Lesen von Karten und Legenden. Es folgen Erläuterungen zu den verwendeten Symbolen und weiteren Orientierungshilfen.

In den biografischen Beschreibungen wird auf das Leben jeder Persönlichkeit eingegangen und wichtige Informationen zu den Expeditionen gegeben. Die Texte sind kindgerecht verfasst, gut verständlich und werden von prägnanten, den Infotext unterstützenden Illustrationen, begleitet. Die einzelnen Stationen sind durchnummeriert und mit Pfeilen versehen, sodass man als Leser gefühlt mitreist und nacherlebt, welche Hindernisse sich den Pionieren in den Weg stellten.

Dieses Kindersachbuch trägt enorm zur Erweiterung des Allgemeinwissens bei. Es stößt Gedankenflüsse an, regt zum Hinterfragen und dem Auseinandersetzen mit der Materie an. Der folgende Hinweis brachte einen 8-jährigen Leser dazu, sich eingehender mit den Sternen zu beschäftigen und zu erfahren, wie der Polarstern die Himmelsrichtung verrät.

Die Seefahrer hatten keinen Kompass, für die Navigation waren sie allein auf die Sterne angewiesen (S.8).

Die Autoren lassen unterhaltsame „Fun Facts“ gekonnt einfließen und schrecken nicht davor zurück auch kritisch auf manche der damaligen Begebenheiten zu blicken. So wird z.B. die Umstrittigkeit von Kolumbus erwähnt, da er mitverantwortlich für den furchtbaren Umgang mit den Einheimischen war. Die Infobox „Vermächtnis“ subsummiert die bedeutendsten Fakten, die man mit dem Entdecker und Eroberer in Verbindung bringt und fasst komprimiert das Wichtigste zusammen. Im Verlauf der Entdeckungen und der Zeit, erfährt der Adressat mit jedem Entdecker und Forscher eine Unmenge an spannenden Entwicklungen, die uns bis heute prägen und unser Leben beeinflussen.

Blick ins Buch

Fazit

Eine Wissensquelle für Geschichte, die bedeutende Ereignisse anreißt.

(Amazon-Link)

Lily Murray und Ana Albero – Ausgezeichnet! 50 Preise für außergewöhnliche Menschen

Rezension

Dieses Sachbuch für Kinder ab 7 Jahren lädt die Leser zu einer feierlichen Preisverleihung ein. Ausgezeichnet werden 50 bedeutende Persönlichkeiten, wie herausragende Wissenschaftler und Künstler, Sportler und Musiker, aber auch mutige Friedenskämpfer und grundsätzlich Menschen, die kein Risiko gescheut haben, um neue Welten und Ideen zu erforschen.

Die Bezeichnungen der Preise haben es in sich. Da gibt es die Kategorien Alleskönner, Wissendurst, Tapferkeit, unbeirrte Malerei, Gib-niemals-auf oder den Kunst-Revoluzzer. Jede Doppelseite widmet sich einer bewegenden, informativen und oftmals lustigen Darstellung der Biografie und intergiert lebendige Illustrationen von Ana Albero, die von einzelnen Lebensszenen der Preisträger erzählen. Der Illustratorin ist es gut gelungen die wesentlichen und markanten Merkmale so einzufangen, dass die Weltveränderer auch auf Fotografien wiedererkannt werden. Gelungen sind außerdem die Begründungen für den Preis, die eine Art pointierte Zusammenfassungen sind. Da heißt es für Marie Curie, dass sie den Preis für strahlende Forschung verdient hat, weil …

sie eine der berühmtesten Wissenschaftlerinnen aller Zeiten war. Oft bekam sie eine Arbeit nicht, weil sie eine Frau war, doch sie ließ sich davon nicht unterkriegen.

sie neue Elemente im Periodensystem entdeckte – Polonium und Radium

sie als erste Frau den Nobelpreis erhielt und als erster Mensch sogar zwei Nobelpreise bekam

sie die Curie-Institute von Paris und Warschau gründete, die bis heute wichtige medizinische Wirkungsstätten sind

Um nur einige hier vorgestellte Persönlichkeiten zu nennen, die ihren Träumen, Überzeugungen und Leidenschaften gefolgt sind: Albert Einstein, Abraham Lincoln, Leonardo da Vinci, Isaac Newton, Marie Curie, Mahatma Gandhi, Pablo Picasso, J. K. Rowling, Nelson Mandela, Hans Christian Andersen, Alfred Nobel, Frida Kahlo, Ludwig van Beethoven, Maria Montessori und viele mehr. Dabei sind es Menschen aus den verschiedensten Bereichen und Epochen, wie z.B. Naturwissenschaften, Literatur, Pädagogik, Politik, Sport, Kunst und Musik. Die Bandbreite, die eine wunderbare Schöpfungsquelle für wichtige Ereignisse aus der Geschichte darstellt, ist groß. Diese Lebensgeschichten regen Kinder an, sich näher mit einer Thematik zu beschäftigen und verknüpfen Vorwissen unterhaltsam und kindgerecht.

Blick ins Buch

Fazit

Kindgerechte Informationen über bedeutende Persönlichkeiten – eine wunderbare Biografien-Sammlung!

(Amazon-Link)

Petra Maria Schmitt und Christian Dreller – Warum ist die Banane krumm?

Rezension

Dieses Vorlesebuch mit Audio-CD umfasst 19 Fragestellungen für neugierige Kinder. Sie drehen sich um naturwissenschaftliche Themen und sind stets in unterhaltsame Geschichten eingebunden. Jedes Kapitel schließt ca. 6-10 Seiten ein und wird mit farbigen Illustrationen gestützt.

Obwohl der Ellermann Verlag eine Altersvorgabe von 5-7 Jahren empfiehlt, würde ich aufgrund von Komplexität mancher Fragen doch eher ab 6-10 Jahren empfehlen. Auf der Audio-CD sind nur die ersten 8 Fragestellungen zu finden, die von den Autoren selbst vorgelesen werden. Die Dauer liegt zwischen 8 und 11 Minuten.

Verblüffende Antworten auf folgende brennende Fragen werden hier zusammengefasst: Wie kommt das Salz ins Meer? Wie kommt der Strom in die Steckdose? Warum verlieren die Bäume im Herbst ihre Blätter? Warum ist der Himmel blau? uvm. Hier werden grundlegende Fragen rund um die Welt angesprochen, die Kinder auch wirklich beschäftigen. Für meinen Geschmack hätte die Einbettung in das Drumherum etwas weniger sein können. So wären die Kapitel auch kürzer, was der Konzentrationsspanne von Kindern mehr entgegen kommt. Auch dass die limitierte Sonderausgabe mit der Audio-CD nur einen Bruchteil der Kapitel einbindet, ist durchaus schade.

Blick ins Buch

Fazit

Neugierige Kinder kommen auf ihre Kosten.

(Amazon-Link)

François Lasserre und Anne de Angelis – Das Museum der Insekten

Rezension

Dieses Sachbuch ist aus der Feder eines Insektenforschers, genau genommen eines Entomologen und ist so gar nicht, entgegen der Erwartung, mit Sachwissen überfrachtet. Ganz im Gegenteil, der Autor begegnet den jungen Lesern auf Augenhöhe und wählt gezielt die „Ich-Form“ bei seinen Erzählungen. In leicht verständlicher Sprache animiert er die Kinder sich in der Natur selbst umzuschauen und auf Entdeckung zu gehen.

Hier und da lässt er Auffälligkeiten einstreuen, verzichtet jedoch gänzlich auf Lexikon-Beiträge. Es handelt sich mehr um „Fun Facts“ rund um Insekten. Beeindruckend ist dieses Liebhaberbuch durch die äußerst gut gewählte Typografie und die ästhetische Ausnutzung der freien Flächen. Die Illustratorin weckt mit ihren Zeichnungen das Interesse und vor allem die Skizzen und die unfertigen Zeichnungen sind beeindruckend. Hier werden noch mehr Details sichtbar als man es in einer farblichen Darstellung festzuhalten vermag. Man findet hier „Feuerwanzen“, „Hirschkäfer“, „Stubenfliegen“ aber auch die „Gottesanbeterin“ und staunt über die ein oder andere Fähigkeit dieser Erdbewohner.

Blick ins Buch

Fazit

Fantastische Illustrationen, mit Witz erzählt.

(Amazon-Link)