

Das Zebra Wisch und Weg ist ein besonderes Zebra. An seinem Schwanz hängt ein großer, löchriger Zauberschwamm. Da es vor vielen Dingen Angst hat, zaubert es sich einfach mi dem Spruch „Schwämmchen, Schwämmchen, hör mir zu, ich will hier weg, dann hab ich Ruh!“ weg und taucht an einem anderen Ort wieder auf.
Der große Elefant macht dem Zebra Angst, genauso wie Dunkelheit, Höhe, Streitigkeiten, seltsame Geräusche und und und. Doch eines Tages ist sein Zauberschwamm einfach verschwunden und das ängstliche Zebra muss sich seinen Ängsten stellen. Bei einer Spinnen-Rettungsaktion merkt das Zebra, dass seine Angst oft unbegründet ist und man sich manchmal nur etwas trauen muss. Sein Mut wird belohnt und er lernt, dass es wichtig ist über seine Ängste und die unangenehmen Dinge zu sprechen.

„Das Zebra Wisch und Weg“ ist eine Angstbewältigungsgeschichte. Der erste Schritt ist immer sich als Kind die eigene Angst einzugestehen. Damit umzugehen ist der nächste Schritt. Das Zebra flüchtet sich zunächst vor scheinbar bedrohlichen Situationen und dichtet sich die schrecklichen Ereignisse zurecht. Irgendwann ist es gezwungen sich der eigenen Angst zu stellen und merkt, dass diese auch überwunden werden kann.
Sehr schön ist der vorgeschlagene Zugang erst über die Angst und die bedrohlichen Situationen zu sprechen. Zur Bewältigung schaut das Zebra daraufhin genauer hin, um zu erkennen ob Flucht sinnvoll ist, wie z.B. bei einer Begegnung mit Löwen oder Hyänen oder ob die Situation durch die eigene Angst verzerrt wurde. So entpuppt sich das dunkle Monster schnell als der eigene Schatten. Diese Differenzierung ist für das Überleben von Mensch und Tier sehr wichtig.
Das Bilderbuch ist mit einem Seitenumfang von 40 Seiten ziemlich umfassend. Die Darstellung der Mimik und Körperhaltung lassen keinen Zweifel an der Gefühlslage des Zebras; allein das traurige Gesicht und die zusammengekrümmte Haltung auf der Titelseite sprechen Bände. Erfreulicherweise widmet sich die Autorin dem befreienden Gefühl, das die Loslösung von der Angst mit sich bringt, sehr ausführlich. So entdeckt das Zebra nach und nach, was es zuvor aufgrund der beherrschenden Angst alles verpasst hat: den funkelnden Sternenhimmel bei Nacht oder den kitzelnden Windhauch hoch oben auf den Bergen. Hier zeigt sich auch, dass es Wirklichkeit als solche nicht gibt, sondern nur die von uns – innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen – konstruierte Wirklichkeit.



„Das Zebra Wisch und Weg“ ist ein aufbauendes Bilderbuch, das dazu einlädt, mit Kindern über ihre Ängste zu sprechen.

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