Die Waldbewohner bereiten sich auf die kalte Jahreszeit vor. Sie sammeln emsig Holz und sehen nach den Vorräten. Als ein Sturm aufzieht und der Wind zu heulen beginnt, tauchen in der Ferne zwei dunkle Gestalten auf. Zwei Eisbären suchen notdürftig eine Unterkunft. Sie bieten Tee zum Teilen an und erhoffen sich am Feuer etwas die Hände zu wärmen.
Misstrauisch schicken die Wildschweine die sonderbaren Neuankömmlinge weiter, denn ihr Feuer ist fast aus. Die Fuchsfamilie mag ihr Essen mit den Unbekannten auch nicht teilen und auch die anderen Tiere drehen ihnen den Rücken zu. Allerdings findet sich mit dem ersten Schnee die Fuchsfamilie als Hilfesuchender wieder und folgt einem hellen Licht. Wird die Eisbärenfamilie ihnen Unterschlupf gewähren?
Céline Claire spricht eine immer wiederkehrende Thematik an, die schon fast biblisch angehaucht ist und doch, wie es scheint, immer aktuell bleibt. In diesem Bilderbuch geht es um Nächstenliebe, Großzügigkeit und Güte. In kurzen Sätzen und einer einfachen Sprache wird hier gezeigt, dass auch kleine Gesten eine große Wirkung haben können. Auch wenn die Fuchsfamilie nicht viel Essen hatte, so gab der kleine Fuchs den Eisbären eine kleine Öllampe mit auf den Weg. Wie es der Zufall so will, war genau dieses Licht der Wegweiser ihrer eigenen Rettung, gleich der Redewendung „Was man sät, das wird man ernten.“
Die Illustratorin Qin Leng setzt zarte Pinselstriche und arbeitet mit ineinander fließenden Wasserfarben. Die Farbtöne sind zurückhaltend und stilsicher reduziert. Das Spiel mit Licht und Schatten ist eine kluge und einfühlsame Weise die Botschaft der Geschichte zu unterstreichen. Es lässt sich ein Bezug zu Flüchtlingen ziehen und Menschen, die neu in eine bereits bestehende Gemeinschaft dazustoßen. Auch im Kindergarten oder Grundschule wird es „Neuankömmlinge“ geben. Hier können auch schon junge Kinder lernen, dass auch kleine Gesten, Blicke und Schritte eine große Wirkung haben können.
Einfühlsam geschrieben – mit einer großen Botschaft zum Thema „Miteinander“
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