Anne Scheller – Abc-Rätsel-Geschichten zur Buchstabeneinführung

Rezension

Dieser Band bietet 38 lehrwerksunabhängige Geschichten und Wimmelbilder nicht nur zu den Buchstaben A bis Z, sondern auch zusätzlich zu Umlauten, Lautverbindungen, wie z.B. „ei“, „sch“ oder „pf“. Die meisten Bände konzentrieren sich auf die Buchstaben des Alphabets, sodass es hier erfreulich ist auch die anderen Lautverbindungen integriert zu sehen.

Die Wimmelbilder sind wohl der spannendere und motivierendere Teil dieses Rätselbands, die zur Visualisierung und Festigung dienen. Ganz nebenbei wird auch der Wortschatz erweitert, sodass nicht nur DAZ-Kinder davon profitieren. Glücklicherweise finden sich hinten im Buch Lösungen, mit den einzukreisenden Gegenständen, die zum jeweiligen Buchstaben passen.

Die Lesegeschichten sind unabhängig voneinander einsetzbar und erfüllen im 1. Schuljahr wohl eher den Zweck des Vorlesens. Vom Verfasser ist das Selbstlesen vorgesehen, doch der Umfang ist für Erstklässler auch zum Ende des Schuljahres noch viel zu groß. Die Silbenstruktur ist zwar hilfreich, doch in der Praxis ist das Erlesen der Sinneinheiten schlichtweg für die meisten Kinder zu schwierig (siehe „Blick ins Buch“). Auf den 24 Auftragskarten sind Aufgaben zu finden, die Kinder dazu einleiten im Lesetext entsprechende Buchstaben einzukreisen oder die ausschließlich mit zusätzlichem Material zu bewältigen sind, wie z.B. Schreiben im Sand oder Buchstaben aus Knetmasse formen und haben mit den Kopiervorlagen an sich nicht viel zu tun.

Blick ins Buch

Fazit

Als Wimmelbildsammlung eine Bereicherung, da auch Lautverbindungen einbezogen wurden.

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Horst Klein – Haltet den Dieb!: Das verrückte ABC der geklauten Buchstaben

Haltet den Dieb ABC-Rätsel

Ein Buchstabendieb treibt sein Unwesen und raubt Wörtern Buchstabe für Buchstabe in der Reihenfolge des Alphabets, um gleich darauf eine Wortspielerei zu zaubern. Es sorgt nicht nur für Chaos, sondern auch für jede Menge Spaß und Lacher.

Ohne das B von Ball schaun Fußballer blöd ins …

In der Einbauküche ohne C gäb’s immer Milch für den Kaffee.

Jede Doppelseite trumpft mit einem witzigen Rätselreim auf. Auf der rechten Seite illustriert Horst Klein die zum Reim passende Gegebenheit und trifft mit seinen Witzen exakt den Humor der 6-Jährigen.So wird aus einer Bauchtänzerin eine Buchtänzerin oder aus einer Weihnacht eine Wehnacht.

Dieses Bilderbuch diente uns am Ende der 1. Klasse als Grundlage für eine sehr erfrischende und zugegeben äußerst lustige Wiederholungsstunde zu allen erlernten Buchstaben. Das Bild hielt ich zuerst verdeckt und ließ ein Kind den Text vorlesen. Wir schrieben gemeinsam das fett gedruckte Wort an die Tafel und strichen die entsprechenden Buchstaben weg. Die Auflösung in Form der Illustration brachte kein Halten mehr und alle kugelten sich vor Lachen.

Natürlich animierte es uns selbst ein ABC-Buch mit geklauten Buchstaben zu erstellen. Je nach Niveaustufe dichteten Kinder selbst Reime oder erfanden Wörter, bei denen Buchstaben weggestrichen werden können. Als Hilfe für lernschwächere Kinder stellte ich passende Wörter als kleine Kärtchen parat. Manche nutzten auch die im Buch bereitgestellten Wörter und strichen einfach andere Buchstaben weg, so wurde schnell aus Bauchtänzerin eine Bachtänzerin statt einer Buchtänzerin. Das Illustrieren hat den Kindern nicht weniger Spaß bereitet.

Dieses Buch eignet sich auch wunderbar zu Beginn des 2. Schuljahres, um das ABC zu wiederholen. Denkbar ist es auch als Geschenkbuch für die Einschulung, für eine liebe Kollegin oder einfach für alle Sprachliebhaber dieser Welt!

Das verrückte ABC der geklauten Buchstaben: Haltet den Dieb!

Was wäre die Welt ohne Buchstaben? Also haltet den Dieb bloß nicht!

 

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William Joyce und Christina Ellis – Wie die Farben in die Welt kamen

Wie die Farben in die Welt kamen

 

Es war einmal eine Zeit, in der Zahlen die Welt bevölkerten und für Ordnung sorgten. Alles war formatiert, sortiert und gegliedert. Und doch war die Welt grau und langweilig. Eines Tages machten sich fünf Freunde daran, etwas zu erschaffen das anders war. Sie werkelten, tüftelten, grübelten  und erschuffen etwas, das zu Beginn noch etwas seltsam aussah. Es war ein Gemisch aus Zahlen und Buchstaben. Ihr Wille trieb sie immer weiter voran, bis die ersten Buchstaben entstanden und mit sich Farben in die graue Welt der Zahlen brachten. Die Welt füllte sich mit Freude. Ab diesem Zeitpunkt bekamen die Zahlen Namen, die Gebäude hatten keine langweiligen Nummern, sondern richtige Bezeichnungen. Alles ergab nun einen Sinn, dank der Buchstaben.

In diesem Bilderbuch geht es vordergründig nicht um Farben, wie der Titel es vielleicht suggeriert, sondern um die Vorteile von Erfindung der Schrift. Erst die Buchstaben bringen Farben in unsere Welt und verleihen dem Drumherum Sinnhaftigkeit.

Besonders gelungen ist in diesem Buch der Prozess der Erschaffung von etwas Neuem. Dazu gehört viel Mut, die Bereitschaft sich von der Norm, dem Gewohnten zu entfernen, etwas zu wagen und viel Zeit und Arbeit zu investieren. Diese Entwicklung verdeutlicht die wissenschaftliche Herangehensweise auf kindgerechte Art und Weise. Auch da gilt es die ersten Ergebnisse zu überarbeiten, zu reflektieren, dran zu bleiben und schließlich zu vollenden.

Die außergewöhnliche Gestaltung wird den Kindern sofort ins Auge springen. Der Illustrator spiegelt die Wendung der Erfindung in der Einbindung der Farben wider und bringt bei der Geburt der Buchstaben die mit Leben erfüllte Farbenpracht ins Spiel. Gleichzeitig spielt er mit den Formaten und springt vom Hoch- zum Querformat, um die damit einhergehende Unruhe zu symbolisieren und aber auch die große Bedeutung zu veranschlaulichen. Sogar das Buchcover kann sich dank des Umschlags von grau und trist zu bunt und lebendig verwandeln.

Die Geschichte von William Joyce regt Kinder dazu an sich Gedanken über eine Welt ohne Buchstaben zu machen. Gleich dem Prinzip „Was wäre wenn …“, wird uns klar wie wertvoll diese Erfindung für uns Menschen ist. Hier lässt sich sicherlich auch der Bogen zur tatsächlichen Erfindung beginnend in der Steinzeit schlagen. Wer hat die Schrift erfunden? Mit welcher Absicht? Wie unterscheidet sich die lateinische Schrift von der arabischen, kyrillischen oder chinesischen Schrift? Eine spannende Unterhaltung kann folgen, die zu vielen weiteren Fragen anregen darf …

Wie die Farben in die Welt kamen

Die Schrift und ihre Bedeutung auf kindgerechte Weise angestupst.

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Andrea Weller-Essers – A, B, C Entdecke die Buchstaben! und 1, 2, 3 Entdecke die Zahlen!

A, B, C Entdecke die Buchstaben!

Viele Eltern fragen mich wie sie ihr Kind auf die Schule vorbereiten können. Besonders wichtig ist die gut ausgebildete Feinmotorik, die richtige Haltung eines Stiftes, der Umgang mit einer Schere und aber auch eine gezielte Schulung der Konzentration und Wahrnehmung. Meistens bringen Kinder im Vorschulalter ein großes Interesse an Buchstaben und Zahlen mit. Der Buchstaben- und Zahlenspaß kann auf unterschiedliche Weise vorangetrieben werden, u.a. mit einem Selbstlernheft.

Der Duden Kinderbuch Verlag bietet zwei Hefte für Kindergarten- und Vorschulkinder an, in denen die kindliche Neugier auf spielerische Weise aufgegriffen wird.
Im Buchstaben-Heft regen Schwungübungen dazu an sich näher mit Buchstaben und der Schrift zu beschäftigen. Die Seiten sind bunt gestaltet, jedoch nicht überladen. Hier wird die visuelle Wahrnehmung trainiert, indem bestimmte Buchstaben in einem Buchstabensalat gefunden werden müssen. Kinder zeichnen die Zacken eines Drachen nach und lernen so den Buchstaben M kennen. Auch der Anlaut wird thematisiert und so muss nach dem Prinzip „odd one out“ das Bild mit dem falschen Anlaut gestrichen werden. Leider sind manche Bilder nicht eindeutig, sodass die „Nudel“ eher wie eine Schleife aussieht und wäre der Pudel nicht daneben, wäre für mich als Erwachsener die Aufgabe auch nicht lösbar gewesen. Den Aufgabenstellungen fehlen Symbole, um den Kindern das Verständnis zu erleichtern. Hier muss ein Erwachsener stets die Aufgabe erst vorlesen. Die Aufgabenformate sind jedoch abwechslungsreich und beinhalten Rätselspaß und wecken die Entdeckerfreude. Es werden allerdings nicht alle Buchstaben des Alphabets abgearbeitet, nur wenige rücken in den Fokus.
A, B, C, Entdecke die Buchstaben
Das Zahlen-Heft thematisiert nicht nur die Zahlen von 1 bis 10, sondern geht auch auf das Mengenverständnis ein. Es wird geschaut wo „mehr“ und wo „weniger“ Luftballons zu finden sind oder welcher Turm der „höchste“ in der ganzen Reihe ist. Hin und wieder müssen Zahlen nachgespurt werden. Auch die Aufforderung in einem Wimmelbild vier gleiche Gegenstände zu finden, um diese anschließend anzumalen, findet öfter Gebrauch. Sehr schön, finde ich persönlich die Einbindung der Würfelaugen als Zahlangabe. Die übereinanderlappenden Tiere stellen für manche Kinder sicherlich eine Herausforderung dar, bei der sie sich sehr gut konzentrieren müssen, um die Lösung zu finden. Das Punktezählen von Marienkäfern ist sogar identisch mit einer Aufgabe aus unserem Schuleingangstest. Das Heft ist keinesfalls eintönig. Es beeindruckt durch eine klare Strukturierung und regt zum Entdecken ein.
1, 2, 3 Entdecke die Zahlen!
Eine kindgerechtes Herantasten an die Buchstaben- und Zahlenwelt. Hier werden einige Aufgabenformate aufgegriffen, die ebenfalls in der Schuleingangsphase genau so auftauchen.

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