Wanja Olten und Manuela Olten – Kein bisschen dreckig

Rezension

Hände waschen muss man sich doch nur, wenn sie richtig dreckig sind. Und das ist total selten!

Die Heldin dieses Bilderbuchs, fragt sich, weshalb sie sich die Hände waschen soll. Wenn sie im Matsch spielt reicht es vollkommen sich die Hände an der Kleidung abzuwischen, auch nachdem die Hasen gestreichelt wurden, versteht sie nicht wieso die Hände gewaschen werden sollen, ebensowenig wie vor dem Essen, denn sie isst ja eh mit Besteck. Die Mutter erklärt dann, dass an den Händen sich furchtbar viele Bakterien befinden, die einen krank machen. Infolgedessen wird ein Horrorszenarium präsentiert, in dem das kleine Mädchen Fieber bekommt und schließlich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden muss. Die Geschichte endet mit der frechen Überlegung, ob sie sich nun gleich die Hände waschen soll oder vielleicht doch später.

Aktueller kann die Thematik gar nicht sein. Wanja und Manuale Olten greifen ein sehr wichtiges Thema auf und betonen mit netten, minimalistischen Illustrationen die Wichtigkeit des Händewaschens. Die tägliche körperliche Hygiene ist ein bedeutender Aspekt im Kinderalltag, doch viele Kinder tun das überhaupt nicht gerne und können oft auch nicht verstehen, wozu sie sich noch öfter die Hände waschen sollen.

Dieses Buch kann hier ansetzen und die Hygiene zum Thema machen, allerdings bin ich von der Darstellung des Krankenhausbesuchs und der damit verbundenen „Angstmach-Absicht“ nicht 100%ig überzeugt. Lieber wäre es mir, wenn die „echten“ Folgen der Infektion dargestellt werden würden, mit einer daran anschließenden Erklärung, weshalb Händewaschen so wichtig ist. Auch der Schluss ist zwar amüsant, doch pädagogisch gesehen nicht unbedingt das, was man als „Lehre“ den Kindern mitgeben möchte. Je nach Zielsetzung des Einsatzes kann die letzte Szene auch auszulassen oder von den Kindern ergänzt werden.

Blick ins Buch

Inspiriert von einem Post auf Instagram wurden heute Hände ausgeschnitten, mit Seife versehen und die Seifenblasen mit einem Korken und mit Wasser verdünnter Acrylfabe gedruckt. Das Erinnerungsplakat ziert nun sämtliche Wände in den Wohnungen der Kinder.

Fazit

Hygiene und Hände waschen in den Mittelpunkt stellen.


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Meike Teichmann – Passt das?

Der kleine Pinguin Anton begibt sich mit seinem Koffer auf Wanderschaft. Dabei trifft er auf unterschiedlichste Tiere. Stets sucht er eine Art, zu der er passt. Bei den Giraffen angekommen, stellt er sich auf aus dem Koffer heraus gezauberte Stelzen auf und hängt sich einen orange gepunkteten Umhang um, nur um ein wenig später zu erkennen, dass es doch nicht passt. Eine lange Socke auf die Nase zu hängen, hilft auch nicht, um als Elefant anerkannt zu werden. Wird Anton seine Artgenossen jemals finden?

Der äußerst naive und doch auch sehr liebenswürdige kleine Pinguin Anton erobert bereits von ersten Seite an alle Leserherzen! Er ist auf der Suche nach Freundschaft, Gleichgesinnten und damit verbunden Akzeptanz. Mit etlichen Hilfsmitteln versucht er sich anzupassen und muss dann letztlich doch feststellen, dass diese Verkleidungen ihm nicht das erwünschte Zugehörigkeitsgefühl bescherren. Die Suche nach der eigenen Identität ist ein Prozess und bedarf daher einiger Stationen, die es zunächst zu durchlaufen gilt. Antons Ideenreichtum sich den unterschiedlichen Tieren anzupassen, treibt einem beim Betrachten die Tränen in die Augen, und zwar vor Lachen! Die Herausarbeitung der besonderen Eigenschaften der Tiere ist einfach wundervoll gelungen und auch die Hilfsmittel sind sehr schön gewählt.

Dieses Bilderbuch eignet sich besonders gut für den unterrichtlichen Einsatz. Die SuS könnten eigene Tiere wählen, die Anton auf seiner Wanderschaft trifft und sich überlegen mit welchen Hilfsmitteln er sich anpassen könnte. Ein selbst einstudiertes Theaterstück wäre die perfekte Präsentationsmethode.

Der warme Hintergrund der Illustrationen unterstreicht die kraftvollen Begegnungen und lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die jeweiligen Akteure. Eigentlich benötigt dieses Bilderbuch keine Worte, denn die Bilder sprechen eine eindeutige Sprache. Die Erkenntnis, dass man sich bei den „richtigen“ Freunden oder der Familie nicht zu verkleiden bzw. verstellen braucht, ist auf der letzten Seite sehr rührend eingefangen und bildet den krönenden Abschluss dieser tollen Geschichte.

Dieses Bilderbuch über Selbstfindung und Akzeptanz zaubert jedem Leser, nicht zuletzt wegen der wundervollen Illustrationen, ein glückliches Lächeln ins Gesicht!
Dies ist mein „Buch des Monats“!

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Heinz Janisch und Isabel Pin – Du Gruselgorilla!- Du Schmusegorilla!

Inhalt:

Das  Buch ist ein Liebes- und Schimpfwörterbuch, welches von beiden Seiten gelesen werden kann. Sowohl die Liebeswörter, als auch die Schimpfwörter sind in folgenende Kategorien unterteilt: Tiere (Schlummerbär vs. Kaktusigel ), Gemüse und Obst (Erbsenprinz vs. Zwergradieschen), Speisen (Zimtschnecke vs. Schaumrollenkriecher), Dinge und Objekte (Funkelstein vs. Stachelstein ), Natur (Glitzerschnee vs. Staubwolke ), Körper (Goldjunge vs. Furzrakete) und  Blumen, Pflanzen und Bäume (Salbeiblatt vs. Schlingspflanze). In der Mitte ist jeweils Platz gelassen worden, um eigene Wortkreationen zu verewigen.

Meinung:

Ein sehr außergewöhnliches Buch, welches sicherlich jedem Kind Spaß bereiten wird. Das kreative Schimpfen  bzw. die Liebesbekundungen sollen von den Kinder fortgeführt werden und regt dadurch die Kinder an, selbst Wortkreationen zu erfinden, über die Sprache nachzudenken, der eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen. Die Bilder überladen nicht die originellen Wortvorschläge, sodass die Wörter an sich, die auch im Mittelpunkt des Buches stehen, gut zur Geltung kommen.

Ich habe das Buch  in einem Deutsch-Förderkurs vorgelesen und die Kinder haben sich vor Lachen auf dem Boden gekugelt. Bei den darauffolgenden eigenen Wortkreationen ist dann Folgendes entstanden: Spitzhuhn, Marmorohrläppchen, Elfenbeindelfin, Sanddornfuchs etc. Sie hatten sichtlich Spaß sich eigene Schimpf- aber auch Liebeswörter auszudenken.

Fazit:

Ein originelles Kinderbuch, welches zum Nachdenken über die Sprache anregt und darüberhinaus auch ein tolles Geschenk ergibt.

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Barbara Steinitz – Schnurzpiepegal

Buchrückentext:

„Geht man durch die Straßen und Parks einer Stadt, sieht man, dass alle Hunde wie ihre Herrchen und Frauchen aussehen. Aber es gibt Ausnahmen. Leonoras Hund Fidelio zum Beispiel sieht seinem Frauchen überhaupt nicht ähnlich. Genau so geht es Joschka mit seiner Pistazia. In der Stadt rümpfen die Leute die Nase und lachen über Leonora und Joschka, die so gar nicht zu ihren Hunden passen. Aber das ist beiden egal. Na, fast egal…“

Inhalt:

Leonora ist blau, kugelrund und liebt Opern, ihr Hund Fidelio dagegen orange, dürr und kariert. Auch er hat eine Leidenschaft für Opern. Auf der Straße werden die beiden jedoch ausgelacht, weil sie sich nun überhaupt nicht ähnlich sehen. Genauso geht es Joschka, er ist schlank, orange-kariert, doch sein Hund kugelrund und blau. Eines Tages begegnen sich die vier und es ist offensichtlich welcher Hund zu wem gehört, kurzerhand entschließen sie sich zu tauschen, damit die Leute draußen nicht mehr über sie spotten. Allerdings sind alle vier mit dieser Entscheidung unzufrieden, die Hunde vermissen ihre Herrchen und fühlen sich gar nicht wohl. Eines Tages begenen sich die vier wieder und „plötzlich war das traurige, unerklärliche Gefühl wie weggepustet. Sie brauchten nichts zu sagen. Es war klar“  Ab diese Zeitpunkt war es den vieren schnurzpiepegal was die Leute über sie sagten…

Meinung:

Dieser Gedanke ist mir ebenfalls in den Sinn gekommen: Manche Hunde sehen ihren Herrchen einfach unglaublich ähnlich! Und Barbara Ssteinitz hat diese Erkenntnis unglaublich gut in ihren wundervollen Zeichnungen festgehalten. Auf dieser Doppelseite musste ich für 5 Minuten verweilen, um jede Kleinigkeit genauer zu betrachten und schmunzelnd ihr Können anzuerkennen. Die Zeichnungen sind einfach wunderbar, auch wie sie die Traurigkeit dargestellt hat (betrachtet man doch den Mond und das Bild an der Wand in Leonoras Wohnraum). Es gibt auf den Bildern so viel zu entdecken!
Auch die Thematik finde ich sehr gut: Die Liebe hat nichts mit Äußerlichkeiten zu tun! Auch wenn die Leute spotten, sollte man nicht so viel Wert auf das Geschwätz legen und auf das eigene Herz vertrauen. Diese Message ist doch wunderbar!

Fazit:

Ein zauberhaft illustriertes Bilderbuch, mit einer wundervollen Farbenpracht, eine Geschichte sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene!

Vielen Dank an den Bajazzo Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung:

Wanja Olten und Manuela Olten – Kein bisschen dreckig

Buchrückentext:

„Hände waschen muss man sich doch nur, wenn sie richtig dreckig sind. Und das ist total selten!“

Inhalt:

Die Heldin dieses Buches, von der wir den Namen nicht erfahren, fragt sich weshalb sie sich die Hände waschen soll. Wenn sie im Matsch spielt reicht es vollkommen sich die Hände an der Kleidung abzuwischen, auch nachdem die Hasen gestreichelt wurden, versteht sie nicht wieso die Hände gewaschen werden sollen, ebensowenig wie vor dem Essen, denn sie isst ja eh mit Besteck. Die Mutter erklärt dann, dass an den Händen sich furchtbar viele Bakterien befinden, die einen krank machen. Infolgedessen wird ein Horrorszenarium präsentiert, in dem das kleine Mädchen Fieber bekommt und schließlich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden muss. Die Geschichte endet mit der Überlegung, ob sie sich nun die Hände waschen soll…

Meinung:

Erst eimal vorweg: Das Cover finde ich bezaubernd: die Farbauswahl, die Darstellung der Bakterien als kleine Kartoffeln, sowie den Fokus auf die Hand. Toll!
Die tägliche körperliche Hygiene ist  ein wichtiges Thema, doch viele Kinder tun das überhaupt nicht gerne und können oft auch nicht verstehen, wozu sie sich 2 Mal täglich die Zähne putzen sollen und noch öfter die Hände waschen. Dieses Buch kann hier ansetzen und die Hygiene zum Thema machen, allerdings bin ich von der Darstellung des Krankenhausbesuchs und der damit verbundenen „Angstmach-Absicht“ nicht überzeugt. Lieber wäre es mir, wenn die „echten“ Folgen der Infektion dargestellt werden würden mit einer daran anschließenden Erklärung weshalb Händewaschen so wichtig ist. Auch der Schluss ist zwar amüsant, doch pädagogisch gesehen nicht unbedingt das was man als „Lehre“ den Kindern mitgeben möchte.
Ich kann mir sehr gut vorstellen das Buch auch in der ersten Klasse einzusetzen, dafür aber die letzte Szene auszulassen. Daraufhin die Kinder bitten, sich ein eigenes Ende zu der Geschichte auszudenken und gespannt sein, was dabei herumkommt 🙂

Fazit:

Wanja und Manuale Olten greifen ein sehr wichtiges Thema auf und betonen mit netten, minimalistischen  Illustrationen die Wichtigkeit des Händewaschens. Lediglich den Ausgang der Geschichte würde ich mir anders wünschen.

Herzlichen Dank an den Bajazzo Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung:

Lila Prap – Warum?

Buchrückentext:

14 Warum (s) zu 14 Tieren.
56 falsche Antworten und 14 richtige.
Ein Spaß- und Sachbuch.

Das Buch hat den Deutschen Jugendliteraturpreis 2005 in der Kategorie Sachbuch gewonnen und zeigt auf 14 Doppelseiten jeweils ein exotisches Tier anhand eines Bildes und einer Frage (z.B. „Warum spucken die Wale Wasser?“). Bei den Fragen bezieht sich die Autorin auf die Besonderheiten des jeweiligen Tieres. Rings um das Bild des Tieres sind witzige und phantasievolle Antworten zu der Frage zu finden (z.B. „wenn sie frieren, laufen ihre Nasen“ oder „um die Wolken zu waschen“) Die Auflösung befindet sich auf der rechten Seite, in einem kurzen Text wird die Frage beantwortet und es werden außerdem noch zusätzliche Informationen zu dem Tier gegeben.

Meinung:

Dieses Kinderbuch gehört zu meinen Lieblingsbüchern, denn neben dem Lesespaß regt es Kinder zum Nachdenken an: Was sind die Besonderheiten eines Tieres? (Hörner, Höcker, lange Hälse etc.) Auch die Bilder empfinde ich als sehr ansprechend, dafür wurden erdige Farben benutzt und die Zeichnungen sind einfach gehalten, mit einer gelungenen Ausarbeitung der jeweiligen Besonderheit.

Am Anfang des Buches werden die Leser aufgefordert, selbst Antworten auf die jeweiligen Fragen zu finden und der kindlichen  Phantasie freien Lauf zu lassen. Dieses Buch kann wunderbar auch im Unterricht eingesetzt werden, mit z.B. dem folgenden didaktischen Vorschlag:

„Ein Bilderbuch nach Art des vorliegenden Buches in Gruppenarbeit gestalten: Tiere auswählen, in Sachbüchern nach mehr Informaitonen suchen, interessante Fragen und witzige Antworten überlegen, Bilder malen“

Fazit: Ein witziges und zugleich lehrreiches Bilderbuch.

Bewertung: