Mariona Tolosa Sisteré – Das geheime Leben der Popel

Die nun kühler werdenden Monate bringen nicht nur in der Natur sichtbare Veränderungen mit sich, auch unser Körper und das Immunsystem hat mit neuen Herausforderungen zu kämpfen. Nasenschleim, Schnodder, Glibber, Rotz aus der Nase haben ihren ganz eigenen Zweck und Sinn. Dieses wahnsinnig witzig aufgemachte Sachbuch informiert über die Faszination Körper. Dabei sind die Erläuterungen nicht allzu umschweifend, verständlich und kindgerecht dargestellt. Die vielen Illustrationen im modernen Druckstil unterstützen das Verständnis und zaubern den Lesern ein Schmunzeln ins Gesicht.

Die erste Doppelseite wird sicherlich jedes Kind packen. Wer kennt es nicht? Der Leser sieht Kinder in einer Schulklasse, die damit beschäftigt sind ihre Popel zu kneten, unter den Tisch zu kleben, aufzuessen oder in ein Taschentuch zu schnäuzen. Es gibt viele Dinge, die man mit Popeln anstellen kann.

Dabei sind sie wahre Superhelden. Sie sind unser Abwehrmechanismus und große Helfer, wenn es darum geht, Viren und Bakterien in eine klebrige Falle zu locken und nicht in den Körper zu lassen. Man könnte auch Türsteher zu ihnen sagen. Glücklicherweise gibt die Autorin Hinweise, welche Methoden es noch gibt, um Popel loszuwerden, auch in vorbeugender Manier. Die Leser lernen die Farbe der Popel zu deuten, erfahren, wie Tiere ihre Nase säubern und dürfen schließlich ihr erworbenes Wissen in einem Quiz festigen. So macht das Dazulernen Spaß!

Lehrreich, witzig und kindgerecht aufbereitet!

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Wanja Olten und Manuela Olten – Kein bisschen dreckig

Rezension

Hände waschen muss man sich doch nur, wenn sie richtig dreckig sind. Und das ist total selten!

Die Heldin dieses Bilderbuchs, fragt sich, weshalb sie sich die Hände waschen soll. Wenn sie im Matsch spielt reicht es vollkommen sich die Hände an der Kleidung abzuwischen, auch nachdem die Hasen gestreichelt wurden, versteht sie nicht wieso die Hände gewaschen werden sollen, ebensowenig wie vor dem Essen, denn sie isst ja eh mit Besteck. Die Mutter erklärt dann, dass an den Händen sich furchtbar viele Bakterien befinden, die einen krank machen. Infolgedessen wird ein Horrorszenarium präsentiert, in dem das kleine Mädchen Fieber bekommt und schließlich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden muss. Die Geschichte endet mit der frechen Überlegung, ob sie sich nun gleich die Hände waschen soll oder vielleicht doch später.

Aktueller kann die Thematik gar nicht sein. Wanja und Manuale Olten greifen ein sehr wichtiges Thema auf und betonen mit netten, minimalistischen Illustrationen die Wichtigkeit des Händewaschens. Die tägliche körperliche Hygiene ist ein bedeutender Aspekt im Kinderalltag, doch viele Kinder tun das überhaupt nicht gerne und können oft auch nicht verstehen, wozu sie sich noch öfter die Hände waschen sollen.

Dieses Buch kann hier ansetzen und die Hygiene zum Thema machen, allerdings bin ich von der Darstellung des Krankenhausbesuchs und der damit verbundenen „Angstmach-Absicht“ nicht 100%ig überzeugt. Lieber wäre es mir, wenn die „echten“ Folgen der Infektion dargestellt werden würden, mit einer daran anschließenden Erklärung, weshalb Händewaschen so wichtig ist. Auch der Schluss ist zwar amüsant, doch pädagogisch gesehen nicht unbedingt das, was man als „Lehre“ den Kindern mitgeben möchte. Je nach Zielsetzung des Einsatzes kann die letzte Szene auch auszulassen oder von den Kindern ergänzt werden.

Blick ins Buch

Inspiriert von einem Post auf Instagram wurden heute Hände ausgeschnitten, mit Seife versehen und die Seifenblasen mit einem Korken und mit Wasser verdünnter Acrylfabe gedruckt. Das Erinnerungsplakat ziert nun sämtliche Wände in den Wohnungen der Kinder.

Fazit

Hygiene und Hände waschen in den Mittelpunkt stellen.


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