

„Der Baum ist ein Anfang“ fordert zum Aktivismus und raus aus der Passivität heraus. In zarten, lückenhaften Ölkreidestrichen skizziert, sitzt die Protagonistin zusammengekauert auf dem Boden. Vor ihr liegen fünf grüne Eicheln. Sie machen den Anfang.
In einer urbanen Umgebung, voll mit Hochhäusern und Fabriken, durch die die Sonnenstrahlen den Boden kaum berühren, spaziert ein grauer Schatten durch die Straßen. Das Stadtbild und die Menschen erscheinen trostlos, erkaltet, desolat. Doch nicht nur die Schale ist verdorrt, auch das Innere leidet. Das Mädchen lebt davon, dass sie andere bestiehlt. Eine ältere Dame, deren Tascheninhalt sie sich aneignen möchte, lockt aus ihr das Versprechen, dass sie alles, was sich darin befindet, anpflanzt.
Den Wald in den Händen haltend, erfüllt diese hoffnungsvolle Mission die Protagonistin mit so viel Lebensglück und Sinnhaftigkeit, dass sie schon bald grüne Triebe als Lohn ihrer Arbeit erntet. Den Zauber, den die Natur ausströmt, darf man nicht unterschätzen. Sämtliche Studien weisen nach, welche gesundheitlichen Auswirkungen es auf den Menschen hat, Zeit in der Natur zu verbringen.
Sie hat den Anfang gemacht und zog weiter durch die Städte, um mehr Eicheln zu pflanzen, bis sie selbst eines Tages beraubt wurde. Doch dabei lächelte sie nur wohlwissend, dass das Pflanzen weitergehen wird …



„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, formulierte bereits der Pädagoge Erich Kästner. Einer muss den ersten Schritt gehen, den Anfang machen…der Rest wird folgen.