Vincent Bal – Shadowology

Rezension

Dieses besondere Buch steckt voller kreativer Einfälle, denn Vicent Bal präsentiert hier Schattenkunst mit Alltagsgegenständen. Es ist eine Sammlung von Bals besten Arbeiten und eine Quelle der Inspiration. Mit viel Einfallsreichtum rückt er Schatten ins rechte Licht und dank einiger gut gesetzter Striche entstehen unterhaltsame Szenen. Aus einfachen Alltagsgegenständen werden wahrhaftige Kunstwerke. Er verwandelt den Schatten einer Tasse zu einem Elefanten, bei dem der Henkel entsprechend als Rüssel dargestellt ist. Mit raschen Strichen werden aus einer Sonnenbrille die Höcker eines Kamels. Und auch die Qualle ist als solche dank des Schattens einer Frühlingszwiebel gut zu erkennen.

Es versteht sich von selbst, dass dieses Kunstbuch zur Nachahmung animiert. Begleitet werden die Fotografien stets von einem kurzen englischen Text, aus dem die Intention der Abbildung hervorgeht, wobei die Hashtags teils auch auf Deutsch sind. Es erinnert stark an die früheren Schattenspiele, die man mithilfe von eigenen Händen und einer ordentlichen Portion Fantasie an die Wand geworfen hat. Hier ist der Unterschied noch, dass man nun den Schatten noch weiter ergänzen darf. Letztendlich können aus einem Schatten auch ganz unterschiedliche Kreationen entstehen. Genau das macht es so spannend!

Blick ins Buch

Fazit

Hier ist Kreativität gefragt – Schattenspiele mal anders!

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Sarah Neumann und Renate Habinger – Ich male mir ein seltsames Tier

Die kleine Protagonistin langweilt sich zu Hause. Draußen regnet es und sie ist im Alltagstrott gefangen. Der Tag kommt ihr unglaublich lang vor, bis sie sich entschließt ein „seltsames Tier“ zu erfinden. Sie schnappt sich schnell einen Stift und beginnt mit zwei Augen und einem Mund.

Schon bald ist das Tier geboren! Mit ein paar Pinselstrichen verleiht sie dem Tier noch einige zusätzliche Farbtupfer und klebt aus einer Landkarte ausgeschnittene Beine hinzu. Stolz stellt sie letztendlich fest:

Ich sage danke zu ihm,
und sage danke zu mir,
denn ohne mich
wäre das Tier ja nicht hier.

Dieses Bilderbuch lässt die kindliche, unbefangene Kreativität hoch leben. Langeweile ist die perfekte Voraussetzung selbst kreativ werden zu können. Und so kombiniert das Mädchen jegliche Techniken und gestaltet mit Buntstiften, Jaxonkreide und Wasserfarben. Sie ergänzt Collageelemente und man könnte gar meinen, dass das Gesicht mit einem Schwämmchen getupft ist.

Der Text ist reduziert und besteht aus Reimen, was die fantasievolle Stimmung noch weiter trägt. Die Reime hüpfen vor sich hin genauso wie ihre Malutensilien. Und mit jeder Ergänzung vervollständigt sich das Gesamtkunstwerk.

weiterarbeit

Die Doppelseiten haben das „seltsame Tier“ stets im Vordergrund und doch sind die Seiten mit vielen Einzelheiten umgeben. Zur Betrachtung im häuslichen Rahmen ist es toll. Im Klassenverband könnte das Drumherum evtl. vom Wesentlichen ablenken. Hier könnte die Geschichte mit einer vergrößerten Figur des Mädchens erzählt werden.

Je nach Aufgabenstellung wäre es denkbar das fertige Tier erst nach der eigentlichen Arbeitsphase zu präsentieren. Zu Differenzierungszwecken und um einigen Kindern die Ideenfindung zu vereinfachen, könnte man nur mit vereinzelten Kindern das „seltsame Tier“ betrachten und die Herangehensweise oder auch die möglichen Techniken erarbeiten.

Dem Bilderbuch liegt eine Malvorlage bei, sodass diese auf hochwertigem Papier kopiert den Kindern zur Verfügung gestellt werden kann, um das eigene seltsame Tier zu verewigen. Der Einsatz wäre bereits im 1. Schuljahr, nach der Einführung in die Arbeit mit den Wasserfarben, denkbar.

Kreatives Bilderbuch für den Einsatz im Kunstunterricht!

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