Isabel Munoz – Total genial! Leonardo da Vinci

Rezension

Die „Total genial“-Reihe widmet sich berühmten Persönlichkeiten und stellt ihren Lebenslauf anschaulich und kindgerecht dar. In einfacher Sprache folgen junge Leserinnen und Leser den Spuren Leonardo da Vincis von seiner Kindheit bei seinem Vater, der seine künstlerische Ader schon früh entdeckte und förderte, bis hin zu seinen zahlreichen Entdeckungen und dem lebenslangen Durst nach neuen Erkenntnissen.

Die Geschichte seines Lebens ist durchaus beeindruckend. Leonardo da Vinci war eben nicht nur Künstler, sondern auch Forscher in anatomischen Studien, aber auch in Geologie und Architektur bewandert. Er hat zahlreiche Erfindungen hinterlassen. Seinen Werdegang in diesem 40-seitigen Bilderbuch zu begleiten, macht Freude. Die großflächigen Illustrationen konzentrieren sich auf das Wesentliche und führen gekonnt durch die bedeutenden Lebensstationen. Das weltberühmte Wandbild „Das letzte Abendmahl“, „Mona Lisa“, die Fluggeräte und natürlich „Der vitruvianische Mensch“ – es fehlt nichts! Sogar eine Zeitleiste wurde am Ende des Buches zur besseren Übersicht abgebildet. Zuletzt wird mithilfe von 10 Quizfragen das erworbene Wissen gefestigt.

Dieses komprimierte Bilderbuch aus der Ich-Perspektive erzählt, eignet sich wunderbar für Kunstprojekte in der Grundschule, kann aber auch als Nachschlagewerk bei den Themen „Erfindungen“ oder „Berühmte Persönlichkeiten“ im Sachunterricht dienen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ebenfalls unschlagbar.

Blick ins Buch

Eine vertiefende Möglichkeit sich mit einem Künstler auseinander zu setzen, bieten „Künstler-Falthefte„. Nach einer kurzen Darstellung des Lebenslaufs folgen kreative Arbeitsanregungen für den Kunstunterricht, die von den Schülerinnen und Schülern selbstständig bearbeitet werden können. Neben Leonardo da Vinci sind noch zahlreiche andere Künstler, wie Gustav Klimt, Frida Kahlo, Pablo Picasso oder Vincent van Gogh zu finden.

Fazit

In einfacher Sprache – auf wesentliche Punkte beschränkt – schön bebildert

(Amazon-Link)

Bewertung: 4.5 von 5.

Die Shutter Sisters – Fotografiere was du fühlst

Ein Porträt ist nicht einfach nur ein Bild, sondern ein dynamisches Zusammenspiel zwischen Fotograf und Modell. Auf dem Foto mag zwar nur die abgebildete Person zu sehen sein, doch ein gelungenes Bild reflektiert sowohl das Talent und das Können des Fotografen als auch seine Beziehung zum Modell (S. 30).

Ein einziger Klick – geplant oder nicht – macht einen Augenblick zu einer immer wiederkehrenden Erinnerung an das Vergangene (S.7).

Die Shutter Sisters sind zehn Frauen, die alle mit Leidenschaft fotografieren und auf der Internetplattform www.shuttersisters.com  ihre Bilder mit der breiten Öffentlichkeit teilen. Dieses Buch, so die Sutter Sisters, will dazu einladen, sich in Bilder zu vertiefen, interessante Geschichten zu erfahren und mehr über das Wie und Warum der emotionalen Fotografie zu lernen.

In zehn thematisch gegliederten Kapiteln stellt je eine Shutter Sister ihre Fotografien dar und erkärt in kurzen Texten den Kontext des Schnappschusses, die Bedeutsamkeit des Winkels, der Farben oder auch einfach nur die Wahl des passenden Hintergrunds. Das Buch ist in folgende Kapitel aufgeteilt: Horizonte, Porträts, Natur, Räume, Kindheit, Stille, Dokumentation, Tiere, Tafeln, Zusammengehörigkeit. Jedes Kapitel wird nach den Schritten: Annährung, Blickwinkel, Komposition, Licht, Details und Bearbeitung analysiert. Im Glossar werden die wichtigsten Begrifflichkeiten wie Blende, ISO-Wert, Schärfentiefe etc. verständlich erläutert.

Die Fotografie, das Festhalten eines bestimmten Moments für die Ewigkeit, ist für mich immer noch wie ein Wunder. Ich bin jedes Mal erstaunt, dass man Augenblicke des Lebens auf diese Weise auffangen kann. Und da man als Fotograf in einer ganz anderen Emotion steckt und wie im Zitat oben so schön hervorgehoben zum „Modell“ auch eine ganz besondere Beziehung hat,  als es ein Außenstehender wahrzunehmen vermag, sind Bilder etwas Persönliches und geben immer etwas vom Fotografen, auch wenn er hinter der Kamera bleibt, preis. Mit jedem Bild beleuchtet man, was für einen selbst von Bedeutung ist. Diesen Fokus hat sich dieses Buch zu eigen gemacht und präsentiert äußerst utnerschiedliche Bilder, die die Betrachter inspirieren sollen die Kamera wie ein Maler ein Pinsel zu betrachten und damit farbenfrohe und emotionale Bilder zu erschaffen.

Die Shutter Sisters blenden jedoch die Technik des Fotografierens komplett aus. Dieses Gebiet ist so breitgefächert und eine Wissenschaft für sich, unabhängig vom Bildgegenstand. Nichtsdestotrotz hätte ich mir bei allen Bildern die Angabe vom ISO-Wert, Belichtung, Blende und Brennweite gewünscht. Bei einigen wenigen sind diese Werte vorhanden, doch die Neugierde war bei einigen Bildern doch vorhanden und diese Ergänzung für mich persönlich wünschenswert gewesen.

Mich persönlich haben insbesondere die Kapitel Zusammengehörigkeit von Jen Lemen und Kindheit von Maile Wilson beeindruckt. Es sind Fotografien in denen man sich verlieren möchte. Sie stellen das Leben so ungezwungen, frei, alltäglich und doch inspirierend dar, dass man oft das Gefühl hat, mitten im Raum bei der kleinen Familie oder auf der Couch beim Feiern und Essen zu sein. Einige Ideen und Blickwinkel möchte man sofort übernehmen und behält sie daher für den richtigen Augenblick im Hinterkopf. Denn bekanntlich verbindet man gestellte und künstlich konstruierte Situationen mit dem jeweiligen Foto und so bleibt das beim Betrachten des Fotos auch immer als fahler Beigeschmack erhalten. Echte Emotionen im richtigen Moment einzufangen ist eine Kunst und diese zu entwickeln braucht Zeit, Hingabe, Übung, Beharrlichkeit und Leidenschaft.

Inspirierende Fotografien, die die Emotionalität in den Vordergrund stellen und Bilder als Dokumente von Ereignissen betrachten.

bei amazon.de