Anja KIel und Angela Glökler – Spannende Detektivgeschichten zum Mitraten

In drei ineinander abgeschlossenen Detektivgeschichten werden spannende Kriminalfälle gelöst. Den Autorinnen ist es gelungen, die wesentlichen Aspekte einer Detektivgeschichte kurz und bündig zusammen zu fassen. Hier wird zunächst der Fall mitsamt der Spuren geschildert. Nachdem das Problem benannt wurde, geht es an das Aufdecken anhand von Hinweisen, die hier und da gekonnt gestreut wurden.

Hier gilt es genau zu lesen und die Puzzlestücke richtig zusammen zu setzen. Die Größe der Schrift ist für Leseanfänger genau passend. Die Illustrationen tragen zum Verständnis bei und lenken den Fokus nicht auf das Erlesen, sondern dem Ausbau des Leseverständnisses. Zudem werden hier die Kriterien der besonderen Textform gut ersichtlich.

Sehr schön ist es auch, dass der Fall nicht aufgelöst wird, sondern die Kinder zum Mitraten animiert werden. Wer gut gelesen hat, wird auf die Lösung kommen. Lediglich die letzte Detektivgeschichte bedarf etwas mehr Knobelbereitschaft. Auf der letzten Seite werden die Lösungen transprent gemacht und spätestens hier stellt sich ein „Aha-Effekt“ ein.

Inhaltlich geht es in der ersten Detektivgeschichte um eine verschwundene Katze. Durch eine Befragung der Nachbarn, kommt die Spürnase dem Täter auf die Schliche. Beim zweiten Fall verschwinden Lesebücher im Klassenraum. Eine Notiz des Täters und der darin enthaltene Schreibfehler entlarvt schließlich den Übeltäter. Bei der dritten Detektivgeschichte entwendet ein Dieb wertvolle Gegenstände und versteckt sie gekonnt. Hier muss kombiniert werden, wo diese sein könnten.

Lesespaß durch entdeckendes Mitraten!

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Rachel Ip und Laura Hughes – Das vergesse ich nie

Rezension

Momente voller Glück, die aus ihrem Kopf verschwunden waren.“

Das Gedächtnis hat eine bewahrende und schützende Funktion. Dazu gehört auch, dass manche Erlebnisse, die vor allem schmerzhaften Charakter haben, mit einer schwindenden Intensität einhergehen. Demenz als Krankheit ist der Verlust des Zugangs zu „Erinnerungstüren“ im Gehirn, mit Informationen die für den Alltag wichtig und überlebensnotwendig sind.

„Dich vergesse ich nie“ malt einen kindlichen Zugang zu der Thematik und lässt alles in lebendigen Farben und Pinselstrichen erstrahlen. Im Laufe des Lebens ist die Existenz von tausenden Eindrücken geprägt und so macht sich die Enkelin mit ihrer Großmutter auf den Weg in das „Zuhause der Erinnerungen“. Dies ist ein Ort, an dem man alles wiederfinden kann, was irgendwann verlegt wurde. Und so blickt die Großmutter auf ihr Leben zurück und genießt in einfarbigen Flashbacks die schönsten Momente ihres Lebens. Wie zarte Schmetterlinge flattern diese wertvollen Lebensabschnitte umher. Diese Doppelseite erfüllt einen mit einer gewissen Trauer, da man sich der Endlichkeit seiner Existenz bewusst wird und gleichzeitig aber auch mit Dankbarkeit, dass bestimmte Momente erlebt werden durften … auch wenn man sich nicht immer und dauernd daran erinnert.

Das Bilderbuch endet mit einigen Ratschlägen, was man beim Umgang mit Menschen, die unter Demenz leiden, beachten sollte und motiviert dazu ein Erinnerungsbuch zu führen. Gemeinsame, wertvolle Momente schaffen, sollten alle Menschen beherzigen, unabhängig vom Alter oder Krankheit. Eine schöne Botschaft!

Blick ins Buch
Fazit

Erinnerungswürdige Momente schaffen – immer und immer wieder!

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Astrid Henn und Stephanie Schneider – Elefanten im Haus

Elefanten im Haus

In Fines Haus sind neue Nachbarn eingezogen. Alle anderen Bewohner des Hauses warnen das Kind vor den „Neuen“ und behaupten, dass sie  wie Elefanten ständig trampeln würden. Überhaupt sollte man sich vor ihnen in Acht nehmen.

Fines hofft, dass es in der Familie mehrere „Elefantenkinder“ gibt, mit denen sie spielen könnte und klingelt gleich an der Tür. Etwas verlegen bittet die dicke Elefantenfrau Fine herein und sie nimmt auch schon gleich einen etwas anderen Geruch wahr: „Irgendwie interessant“, stellt sie fest. Schnell freunden sich die Kinder an und ignorieren alle Vorurteile der Erwachsenen. Diese Toleranz schwappt schnell über:

… und so trotten alle Nachbarn brav hinter Papa her, um den Neuen zu sagen, wie gut es ist, dass sie da sind.

Dieses Bilderbuch hat eine fabelhafte Aufmachung und kommt inhaltlich sehr verschmitzt und schon fast frech daher. Stephanie Schneider spielt gekonnt in ihren Illustrationen mit Licht und  Schatten und verdeutlicht damit die Wechselwirkung zwischen Angst, Vorbehalten, Unsicherheit und aber auch Neugierde, Nächstenliebe, Offenheit.

Das kleine Mädchen verkörpert das Licht, während viele ihrer Nachbarn stets das Negative sehen und aufgrund ihrer Angst vor dem Neuen und Unbekannten einfach nur geblendet werden. Astrid Henn zeigt ganz kindlich auch die Wahrnehmung der Andersartigkeit der neuen Bewohner und lässt ihre Protagonisten sehr realistisch den fremdartigen Geruch wahrnehmen oder dem Umzug anzulastende Unordnung. Und doch sind die natürlich übertrieben dargestellten „Elefanten“ den Bewohnern gegenüber offen und zuvorkommend. Sie bitten das Mädchen herein und zeigen sich herzensgut.

Die Autorin hat das Kinderlied „Was müssen das für Bäume sein“ sehr passend abgewandelt und fasst somit die Kernaussage des Bilderbuchs sehr humorvoll zusammen:

Was müssen das für Räume sein,
wo die großen
Elefanten zur Miete wohnen,
ohne sich zu stoßen.

Elefanten im Haus

In der heutigen Flüchtlingskrise kann das Buch nicht oft genug vorgelesen werden. Hier können sogar viele Erwachsene sich etwas abschauen.

 

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Karen McGhee – Das große Ravensburger Buch der Tiere

„Dieses umfassende und mit über 3000 farbigen Bildern reich illustrierte Standardwerk zeigt und erklärt die Vielfalt und den Artenreichtum der Tierwelt unserer Erde. Der übersichtliche Aufbau nach Tiergruppen, die fundierten Informationen und die erstklassigen Illustrationen machen das große Buch der Tiere zu einem einzigartigen Nachschlagewerk.“

Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis stellt die sieben großen Unterteilungen in Die Welt der Tiere, Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische und wirbellose Tiere dar. Das Tierlexikon ist reich bebildert und verdeutlicht anhand von Zeichnungen und Fotos das Jagdverhalten, die unterschiedlichen Gattungen, bedrohte Tierarten, wissenswerte Eigenheiten und einige weitere Informationen dar. Ein kurzer einleitender Text beschreibt die Tiergruppe und was eben diese kennzeichnet. Neben dem deutschen Namen werden die Tiere auch mit dem wissenschaftlichen Namen vorgestellt.  Bei vielen Arten folgen noch einige Sätze mit interessanten Fakten. Eine Vebreitungskarte zeigt, wo wichtige Tiergruppen natürlicherweise leben.Im Anhang wird auf die Tiergrößen eingegangen. In einem tabellarischen Verlauf, welches alphabetisch angeordnet ist, findet der Leser den höchsten Wert, den ein normales Tier erreichen kann. Im Register können noch einmal die im Buch vorgestellten Tiere nachgeschlagen werden.

Der Hauptzweck dieses Buches ist, die Vielfalt an unterschiedlichen Tieren, die auf der Erde leben, dem Leser vorzustellen. Daher bekommt man durch die vielen Zeichnungen einen guten Überblick, wie sich die jeweiligen Tiere in einer Tiergruppe voneinander unterscheiden und was die besonderen Merkmale sind. Die Informationen zu den jeweiligen Tieren sind relativ kurz gehalten und bedürfen weiterer Nachforschungen.

 Das große Ravensburger Buch der Tiere bietet einen guten Überblick über die Vielfalt an Tieren auf unserer Erde.

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Angelika Glitz und Carola Holland – Am liebsten bin ich Gustav

Buchrückentext:

„Bisher war sich Gustav ganz sicher: Er ist ein kleiner Hund! Aber dann kommt der Morgen, als Berta, die kurzsichtige Kuh, ihn mit einem Kälbchen verwechselt. Und Gustav sich fragt: „Bin ich jetzt eine Kuh, oder was?“ „Kann schon sein“, sagt sein Freund Quaker, der Großmaulfrosch. Denn schließlich hat Gustav auf seinem weißen Fell tolle schwarze Flecken. Kuhflecken sozusagen. Von da an trabt Gustav jeden Morgen zur Weide hinüber und frisst Gräser und Dotterblumen. Doch dann taucht eines Tages der Wolf auf und behauptet, dass Gustav ein Wolf sei. Ein Wolf wie er, der die Kühe zum Fressen gern hat.“

Inhalt:

Gustav erlebt das ein oder andere Abenteuer, auf der Suche nach dem eigenen Ich. Er beginnt an seinem Hundedasein zu zweifeln, als eine Kuh behauptet, er wäre ebenfalls eine Kuh aufgrund seiner Flecken, die der Kühe  sehr ähneln. Auch sein bester Freund, der Großmaulfrosch, bestätigt diese Vermutung. Er sagt er kennt keinen Hund, der so aussieht wie Gustav. Ab diesem Zeitpunkt lebt Gustav wie eine Kuh, weidet auf einer Wiese, frisst Gras und verscheucht die Fliegen mit seinem Schwanz. Doch dann trifft er auf einen Wolf und dieser schlägt ihm vor, gemeinsam eine Jagd auf die Kühe zu machen.

Meinung:

Bei diesem Buch trifft der Leser auf sehr schöne farbenprächtige Illustrationen, die die Stimmung des Buches eindrucksvoll widerspiegeln. Die Geschichte wirkt dadurch sehr lebendig und auf keinen Fall langweilig. Diese ist durchaus amüsant und mit einigem Witz gewürzt, sodass mein Cousin sich an einigen Stellen vor Lachen den Bauch halten musste. Ganz nebenbei erfahren die Kinder mehr über die Eigenheiten von Kühen und Wölfen (z.B. Euter, Reißzähne, feuchte Nase etc.). Diese Tatsache hat beim Lesen zu einem sehr interessanten Gespräch geführt, bei dem das Kind durchaus einiges lernen kann. Auch das Thema Freundschaft kommt nicht zu kurz, sowohl die mit dem Frosch, als auch die mit den Kühen. Daran anschließend könnte man sich darüber unterhalten, was das Kind am liebsten wäre oder ist und somit auf das Thema Identität näher eingehen.

Fazit:

Abenteuerlust und Witz stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte mit ihren wunderbaren Illustrationen.

Bewertung: