Sabine Lemire – Mira #kinder #gegen #erwachsene

Haben eigentlich plötzlich alle Erwachsenen den Verstand verloren? Die Lehrer brummen Miras Klasse eine komplette Woche mit Tests und Klassenarbeiten auf, die Eltern von Miras Freundin Liva sind nur noch am Streiten und Miras Mama hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie mit Kind, Kegel und Hausboot nach Bornholm ziehen will.

Die Zeit der Vorpubertät ist davon geprägt, dass Kinder ihre eigenen, persönlichen Grenzen setzen. Sie boykottieren, sich den Entscheidungen der Erwachsenen zu fügen und hinterfragen es, wenn über ihre Köpfe hinweg Entschlüsse gefasst werden. Vielmehr streben sie es an, gefragt und in ihren Bedürfnissen gesehen zu werden.

Genau davon handelt dieser Comic-Roman, der mit sehr amüsanten Illustrationen daher kommt. Auch die Geschichten dahinter sind recht lebensnah. Sehr authentisch ist auch die Situation, dass beim Elternsprechtag die Lehrer im Gespräch nachvollziehen können, dass die Klassenarbeiten vielleicht doch sehr kompirimiert hinter einander weg geschrieben wurden. Das wirkt sympathisch, offen und zeugt von Selbstreflexion. Der initiierte Protest ist von kreativer Natur und keineswegs mit der Fridays for Future Bewegung zu vergleichen. Mira und ihre Freunde treten für ihre Rechte ein und verschaffen sich Gehör in einer friedlichen Demo, ganz ohne Gewalt. Die Überleitung zu den Kinderrechten liegt hier auf der Hand.

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Rafik Schami – Fatima und der Traumdieb

Nach der Erkrankung seiner Mutter und der damit verbundenen Armut, begibt sich Hassan auf die Suche nach einer Arbeit. Bei einem Schlossherren wird er fündig, jedoch wird Hassan erst seinen Lohn erhalten, wenn er sich innerhalb einer Woche auf keinen Fall ärgert. Der Schlossherr tut sein Bestes, um Hassan auf jede erdenkliche Art und Weise zu demütigen. Und irgendwann reißt bei Hassan tatsächlich der Geduldsfaden und so muss er nach einer Woche mühvoller Arbeit ohne ein einziges Goldstück und ohne seine Träume zurück nach Hause kehren. Als seine Schwester Fatima diese Geschichte hört, macht sie sich auf den Weg zum Schlossherren, überzeugt davon dass sie sich von ihm nicht verärgern lässt und Hassans Träume zurückholen kann…

Rafik Schami präsentiert uns ein Märchen aus dem Orient und zeigt wie viel Tiefe in einem Bilderbuch schon bereits für sehr junge Kinder stecken kann. In sehr reduzierten Bildern wird die hoffnungslose Situation der Witwe dargestellt und damit verbunden die Armut im Leben der Kinder. Das Problem der Kinderarbeit wird so in den Vordergrund gerückt und aufgezeigt, welche Schwierigkeiten und Herausforderungen damit verknüpft sind.

Besonders die damit verbundene Bedeutsamkeit der Träume sticht eindeutig hervor. Vielen Kindern werden schon sehr früh ihre Träume gestohlen, die Hoffnung etwas im Leben zu leisten und das Vertrauen auf eine bessere Zukunft. Wer diese Träume stiehlt, ist somit nicht einfach nur ein Dieb, sondern ein Verbrecher.

Auf den letzten Seiten im Buch wird auf die Rechte der Kinder eingegangen und die Tragweite des Aufwachsens in Frieden erläutert. Die Erklärungen sind in einfacher, an die Kinder gerichteter Sprache gehalten und stellen die UNO-Kinderrechtskonventionen vor. Denn schließlich wird mit dem Kauf dieses Buches auch die Arbeit von UNICEF mit 1,50 Euro unterstützt.

Ein beeindruckender Appell, die Kinderrechte zu wahren und den Kindern ihre Kindheit und Träume lassen!

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