Haben eigentlich plötzlich alle Erwachsenen den Verstand verloren? Die Lehrer brummen Miras Klasse eine komplette Woche mit Tests und Klassenarbeiten auf, die Eltern von Miras Freundin Liva sind nur noch am Streiten und Miras Mama hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie mit Kind, Kegel und Hausboot nach Bornholm ziehen will.
Die Zeit der Vorpubertät ist davon geprägt, dass Kinder ihre eigenen, persönlichen Grenzen setzen. Sie boykottieren, sich den Entscheidungen der Erwachsenen zu fügen und hinterfragen es, wenn über ihre Köpfe hinweg Entschlüsse gefasst werden. Vielmehr streben sie es an, gefragt und in ihren Bedürfnissen gesehen zu werden.
Genau davon handelt dieser Comic-Roman, der mit sehr amüsanten Illustrationen daher kommt. Auch die Geschichten dahinter sind recht lebensnah. Sehr authentisch ist auch die Situation, dass beim Elternsprechtag die Lehrer im Gespräch nachvollziehen können, dass die Klassenarbeiten vielleicht doch sehr kompirimiert hinter einander weg geschrieben wurden. Das wirkt sympathisch, offen und zeugt von Selbstreflexion. Der initiierte Protest ist von kreativer Natur und keineswegs mit der Fridays for Future Bewegung zu vergleichen. Mira und ihre Freunde treten für ihre Rechte ein und verschaffen sich Gehör in einer friedlichen Demo, ganz ohne Gewalt. Die Überleitung zu den Kinderrechten liegt hier auf der Hand.