Raman K. Prinja und Chris Wormell – Das Planetarium: Eintritt frei!

Rezension

In goldener, majestätischer Schrift präsentiert sich das überdimensional große Sachbuch zum Thema „Sonnensystem und Planeten“. Die geschwollene Brust hat sich diese Sammlung unglaublich gehaltvoller astronomischer Fakten auch verdient.

Das Planetarium in Buchform lädt zum Eintritt ein und verspricht Entdeckungen unfassbarer Wunder des Universums. Auch hier wird man keinesfalls vom groß angekündigten Versprechen enttäuscht. Mir ist kein anderes Buch zum Thema bekannt, dass so viele Wissenslücken zu schließen vermag – und zwar für Besucher jeden Alters!

Wenn man bedenkt, dass viele Details des Weltalls bisher noch selbst Forschern des Gebiets unbekannt sind, so ist man nicht weniger erstaunt, was Menschen u.a. mithilfe der Entsendung von neuen Sonden und dem Bau riesiger Teleskopen bereits zur Wissenserweiterung gelungen ist. Manche Einzelheiten entziehen sich schon was der Vorstellungskraft und genau hier setzt die Faszination an.

Zunächst wird ein Blick in den Weltraum geworfen, woraufhin das Sonnensystem und die einzelnen Planeten genauer unter die Lupe genommen werden. Neben der Sonne, wird der Nachthimmel als Ganzes und die Sterne mitsamt der schwarzen Löcher bei der intergalaktischen Reise erkundet. Die entlegensten Galaxien werden vorgestellt, wobei die Ausdehnung des Universums schließlich den Museumsgang abrundet.

Man braucht hierbei schon einiges an Vorwissen und eine gehörige Portion an Vorstellungskraft. Den Kindern muss die Idee eines winzigen „Atoms“ zunächst näher gebracht werden, damit sie den Darstellungen folgen können. Somit ist dieses Sachbuch eine Erweiterung für Wissbegierige. Hier ist eine sinnvolle Portionierung wichtig, bestenfalls begleitet von Experimenten, die jegliche Phänomene handlungsorientiert verdeutlichen können. So ist Licht und Strahlung als Vorstufe wichtig, um Streuung zu veranschaulichen, die nicht nur bei Sternen, sondern auch bei der Teleskopie zu Tage tritt.

Was ist ein Virgo-Superhaufen? Schon einmal von der „Laniakea“ gehört? Welche Planeten gehören zu Gestein- und welche zu Gasplaneten? War Ihnen bekannt, dass es auf dem Neptun Diamanten gehagelt hat? Nein? Dann treten sie ruhig ein!

Blick ins Buch

Fazit

Geballtes Wissen!

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Dr. Dominic Walliman und Ben Newman – Professor Astrokatz: Universum ohne Grenzen

Professor Astrokatz

Das Universum hält viele spannende Geheimnisse bereit. Vieles haben die Wissenschaftler bereits erforschen können. Wie alt ist das Universum? Warum werden Entfernungen im Weltall in Lichtjahren gemessen? Was ist das Sonnensystem? Wie funktionieren Raumfahrten? Was gehört alles zum Apollo-Mondanzug? Welche Funktionen haben Satelliten im All? Was passiert wenn Sterne sterben? Gibt es Leben im All?

Professor Astrokatz erklärt die komplexen Geheimnisse des Universums ohne Grenzen sehr anschaulich und kindgerecht. Das Verständnis wird durch die vielen, fast comicartigen Abbildungen unterstützt. Trotzdem wird hier einiges an Vorwissen in Bezug auf Chemie und Physik vorausgesetzt. Das Grundwissen rundum Teilchen und Atome sowie Energie und Magnetismus ist vonnöten, um den Erklärungen folgen zu können. Daher ist das Buch eher für Kinder ab 9 Jahren geeignet.

Positiv ist, dass das Buch es schafft trotz der recht komplexen Thematik viele lebensnahe Vergleiche zu ziehen, um den Kindern einen Zugang zum Universum zu ermöglichen. Wenn es um die Darstellung der Größe der Planeten geht, werden z.B. die Größenverhältnisse auf Obstsorten übertragen. So erscheint die Erde als eine Kirsche, während der Planet Jupiter eine Wassermelone ist.

Die dargestellten Fakten sind sehr fundiert, aktuell und haben einen hohen Bezug zu wissenschaftlichen Ansichten. So wird hier die ehemals geglaubte Ansicht, dass Pluto zum Sonnensystem gehört nach neueren Forschungen revidiert. Dr. Dominic Walliman ist Physiker und Informatiker und traut Kindern einiges zu, so dass im Buch auch auf die Relativitätstheorie von Albert Einstein eingegangen wird. Er weiß sicherlich Kinder für die Thematik zu begeistern und endet seine Entdeckungstour durch das Universum mit den Worten „Hilfe von tapferen Astronauten und Wissenschaftlern kann ich (…) immer gebrauchen – behalte den Himmel im Auge.“

Wenn da nicht mal viele Kinder ihren Berufswunsch überdenken.

Professor Astrokatz
Fundiertes und zum Teil komplexes Wissen kindgerecht aufbereitet.
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