ARbeitsheft zum Buch „Steinsuppe“

Zum Bilderbuch „Steinsuppe“ von Anais Vaugelade wurde eine Zusammenstellung an Arbeitsblättern konzipiert, die sich für den Einsatz in den Jahrgängen 3 bis 4 eignet. Einige Kopiervorlagen können aber auch schon im 2. Schuljahr der Grundschule genutzt werden. Neben der Thematisierung von Vorurteilen, wurden hier stets Denkanstöße unterbreitet, die textanalytische Denkprozesse herauskitzeln. Es gilt stets zwischen den Zeilen zu lesen und manche Szenen und Äußerungen deuten zu lernen. Der Einsatz des Materials ist sowohl im Deutsch- als auch im Ethikunterricht denkbar. Die Lehrkraft ist entsprechend frei, die für ihre Lerngruppe passenden Arbeitsblätter zusammen zu stellen. Lösungsblätter für den Zweck der Selbstkontrolle liegen dem Material bei.

Aus dem Inhalt:

  • Rezept schreiben mit abwechslungsreichen Satzanfängen
  • Geschehnisse in die richtige Reihenfolge bringen
  • Lückentext ausfüllen
  • schreckliche Wolfsgeschichte sammeln
  • Suchsel zum Buch
  • Fehlersuche im Brief des Wolfes
  • Antizipieren und Dialog mit dem Auerhahn aufschreiben

Anais Vaugelade – Steinsuppe

Das Bilderbuch Steinsuppe“ von Anais Vaugelade thematisiert Vorurteile und zeigt, mit welcher Bürde es einhergehen kann. Der Wolf wird als Stereotyp von allen zwar allgemein als ein gefährliches Raubtier gesehen, doch ist dieses Rollenklischee wirklich auf alle übertragbar und derart zu verallgemeinern? Mit dieser Idee spielt diese Geschichte, bei der die Auflösung am Ende gänzlich fehlt und der Interpretation überlassen wird.

Der Wolf klopft an die Tür einer Henne und bittet um Einlass, um sich aufwärmen und eine Steinsuppe kochen zu dürfen. Die Henne zögert anfangs, denn schließlich sind sie natürliche Feinde und der Wolf ein Raubtier. Der Wolf beteuert allerdings, dass er schon alt und lediglich einen Zahn habe, sodass er für sie gänzlich ungefährlich ist. Mit Skepsis gesellen sich nun auch die anderen Tiere aus dem Dorf. Aus Fürsorge oder vielleicht auch nur Neugierde möchten sie schauen, ob es der Henne gut geht. Jedes Tier bringt für die Steinsuppe eine andere Zutat in Form einer Gemüsesorte mit. Sie verbringen letztlich einen angenehmen Abend, ohne das Misstrauen jedoch vollständig zu verlieren. Beim Einpacken seines Steins, prüft der Wolf schließlich, ob sein Stein weich geworden ist. Dafür zückt er sein Messer, sodass die Messerspitze in die Richtung der Tiere zeigt. Ein spannungsvoller Moment, der viele Deutungsmöglichkeiten herauskitzelt. Nach dem gemeinsamen Schmaus verabschiedet sich der Wolf höflich und geht. Am Ende sehen wir den Wolf lediglich an die Tür eines Auerhahns klopfen, sodass sich die Geschichte zu wiederholen scheint.

Diese lebensnahe Geschichte nimmt die Themen „Andersartigkeit“ und „Vorurteile“ auf und spielt gekonnt mit Stereotypen. Der Wolf ist in den Mantel des gewohnt Bösen gehüllt. Als Leser ist man sich dennoch nicht sicher, ob es ihm gelingt diesen Schein abzuschütteln. Wie viel Wahrheit, Schein und Schwindel verträgt eine Gemeinschaft? Ein Buch mit viel Tiefe und Potenzial für spannende Diskussionen! Unterrichtsmaterial zum Buch ist bei Bedarf hier zu finden.

(Amazon-Link)