Gefühlsbarometer – Heute bin ich

Der Zugang zu den eigenen Gefühlen ist ein wichtiger Lernprozess in der Persönlichkeitsentwicklung. Sie wahrzunehmen, einzuordnen, zu reflektieren und manchmal auch zu akzeptieren sind bedeutende Kompetenzen. Auch für die Emotionen anderer empfänglich zu sein und zu erkennen, dass Gefühle nicht statisch sind, sondern sich auch im Laufe des Tages verändern können, sind hilfreiche Erkenntnisse.

Ein Gefühlsbarometer ist eine Methode, um Schülerinnen und Schülern vor allem in der Schuleingangsphase die Möglichkeit zu bieten, ihre Stimmung zu signalisieren. So kann die Lehrkraft eine bessere Ansprechbarkeit gewährleisten und auch die Mitschüler können etwas behutsamer miteinander umgehen, was die Sozialkompetenz im Klassenverband stärkt.

Jedes Kind kann zu Beginn des Tages seine Wäscheklammer mit dem Namen auf das Feld heften, welches sein momentanes Gefühl am besten beschreibt. Das Nutzen der Gefühlsampel ist freiwillig. Sollte jemand sein Gefühl nicht preisgeben wollen, bleibt die Klammer auf dem obigen Feld. Die Klammer kann natürlich im Laufe des Tages verschoben werden, was verdeutlicht, dass Stimmungen sich ändern können. Hier kann am Ende des Tages reflektiert werden, was genau dazu beigetragen hat, dass sich das Gefühl verändert hat. Das schult Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit.

Burkhard Günther – Schwierigen Schülern souverän begegnen: 25 hilfreiche Profi-Tipps für den Lehreralltag in der Grundschule

Rezension

Das kleine DIN-A5-Büchlein stammt aus der Reihe der „Profi-Tipps für den Lehreralltag in der Grundschule“ und bietet 25 Denkanstöße zum Umgang mit schwierigen Schülern.

Doch eigentlich geht es weniger um die Schülerinnen und Schüler an sich, die ja nur bedingt geformt und verändert werden können, sondern vielmehr um die eigene Einstellung zu Möglichkeiten und Grenzen einer Lehrkraft. Das Buch ist grob in drei Bereiche unterteilt. Es geht um die Rolle, die Aufgaben und Kompetenzen als Lehrkraft, um den Herausforderungen, wenn es um Konflikte und Regelverletzungen kommt, zu begegnen. Das Kompetenzspektrum der Lehrer ist sehr weit gefächert und bleibt ein lebenslanger Prozess. Dabei ist eine elastische Denkstruktur und flexible Handlungsalternativen von Vorteil.

Wenn auch vieles aus diesem Buch bekannt zu sein scheint, ist eine Wiederholung oftmals nicht verkehrt, um sich einiges doch wieder bewusst zu werden. Dafür sind die prägnanten Tipps ganz hilfreich. Die pädagogischen Tools werden aufgefrischt, die zur professionellen Einstellung und einer achtsamen Haltung beitragen. Außerdem wird der Handwerkskoffer erweitert, da oftmals spontane und schnelle Reaktionen im Unterrichtsalltag nötig sind.

Blick ins Buch

Die Prämisse pädagogischer Arbeit sollte lauten: Konflikte sind herzlich willkommen, denn sie bieten die wunderbare Möglichkeit, dass alle daran lernen dürfen. Ein Konflikt ist nicht mehr und nicht weniger als ein Interessenausgleich. Und die Interessen von Menschen sind nun mal sehr verschieden. Es geht also nur darum, auf welche Weise und in welcher Art man Konflikte löst.

Fazit

Steigerung der Souveränität im Lehreralltag und im Umgang mit schwierigen Kindern

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Beleduc – Right or wrong?

Beleduc Right or wrong

Das von der Peter Maffays Tabaluga-Stiftung unterstützte Produkt „Right or wrong“ bietet eine Sammlung an 32 stabilen Karten, die die Sozialkompetenz von jungen Kindern fördern sollen. Auf jeweils zwei Karten wird eine Situation abgebildet, die ein richtiges und ein falsches Verhalten zeigt. Die jeweilige Kategorie wird in der ensprechenden Farbe eingerahmt.

Die unterschiedlichen Situationen sind sehr lebensnah und zeigen Kinder beim Spielen, zu Hause oder im Kindergarten. Das deutliche Aufzeigen von Möglichkeiten hilft Kindern Verhaltensweisen und Werte für sich zu durchleuchten. Es geht um wichtige und hin und wieder leider auch von Erwachsenen vernachlässigte Sozialkompetenzen. So wird beispielhaft eine Szene gezeigt, in der zwei Erwachsene miteinander sprechen. Auf der Karte mit der grünen Rahmenfarbe wartet das Kind geduldig ab bis die Erwachsenen zu Ende gesprochen haben und wendet sich dann seiner Mutter mit seinem Anliegen zu. Auf der roten Karte zur selbigen Situation quasselt das Kind rein und zieht zusätzlich am Ärmel der Mutter, um die nötige Aufmerksamkeit zu erlangen. Die Sozialkompetenz „Geduld“ wird hierbei aufgezeigt. Weitere Themen sind „Helfen“, „Höflichkeit“, „Respekt“, „Inklusion“, „Einhalten von Regeln“, „Kooperation“, „Teilen“, „Rücksicht“ und „Empathie“.

Beim Helfen geht es aber nicht nur um Situationen mit Gleichaltrigen. Ein Kind hilft z.B. seiner Mutter beim Aufhängen der Wäsche, statt daneben mit einem Ball zu spielen. Die Besprechung der Motive ist eine wunderbare Spielvorbereitung. Neben der weitverbreiteten Spielvariante „Memory“, können die roten Karten auf dem Boden verteilt werden, während ein Kind eine grüne Karte vom Stapel nimmt und die abgebildete Situation schildert. Die Aufgabe der anderen Kinder ist die entsprechende rote Karte zu finden. Hierbei wird  zusätzlich die mündliche Sprachkompetenz trainiert.

Ich bin von dem Spiel begeistert und finde, dass es in keinem Kindergarten fehlen darf. Auch für Grundschulklassen ist es geeignet und verdeutlicht ohne den erhobenen Zeigefinger, dass jeder die Wahl hat sich entweder so oder so zu verhalten. Hier werden ganz deutlich die Alternativen aufgezeigt und der richtige Weg vor Augen geführt. Grandios!

Beleduc Right or wrong

Sozialkompetenz fördern – sehr nah am Kind und äußerst effektiv!

beleduc Artikelnummer: 19002

bei beleduc.de