Dieses Buch konzentriert sich auf die handlungsorientierte bzw. ganzheitliche Umsetzung philosophischer Fragen im Rahmen kindlichen Lernens. Ein Geschichtenkonzept, ausgearbeitet zu den Themen „Freundschaft“, „Gut und Böse“, „Arm und reich“, „Religion“, „Wettbewerb, Erfolg, Misserfolg“, „Krankheit, Tod und Abschied“, „Ausgrenzung, Anderssein“ und „Glück“, leitet die Thematik stets mit einer Geschichte rund um die Protagonisten Lutz und Leonie ein. Aus den Erfahrungen und Ereignissen der beiden Kinder, werden Fragestellungen entwickelt, die sich nicht mit „ja“ oder „nein“ beantworten lassen, sondern zum Philosophieren einladen.
Zu jeder Thematik werden Spiele, Zitate, Gedichte, Lieder, Bauanleitungen und einiges mehr angeboten, um die Kreativität der Kinder zu wecken und sie zum Weiterdenken anzuregen.
Das Ziel dieses Buches soll sein, verschiedenste Fragen von Kindern aufzugreifen, ins Licht gemeinsamer Betrachtung und Diskussionen zu stellen und an diesen spannenden Auseinandersetzungen zu wachsen.
Ich muss zugeben ich bin ein großer Fan von „Philosophieren mit Kindern“. Die Planung einer AG zu diesem Thema nimmt immer mehr Gestalt an. Die Herausforderung des Moderators ist hierbei stets die passenden „Impulsfragen“ parat zu haben, um die Diskussion in Gang zu halten. Deshalb finde ich die „Forscherfragen“ in diesem Band besonders hilfreich und sinnvoll. Zu jeder Thematik werden, anschließend an die Geschichte, drei Forscherfragen formuliert, die von drei unterschiedlichen Experten (Kinderärzten, Pädagogen, Autoren, Medizinern etc.) ausführlich beantwortet werden. Durch diese Bandbreite an Beispielantworten zu philosophischen Fragen, entwickeln Kinder ein Gefühl dafür, dass viele Situationen individuell bewertet werden müssen und es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt. Auch die Vielzahl der Zitate lädt zum intensiven Interpretieren und Nachdenken ein und sensibilisiert Kinder für spezifische Problemstellungen.
Der ganzheitliche Ansatz ist besonders positiv hervorzuheben. Die Spiel- und Bastelideen ermöglichen den Kindern handelnd mit der Thematik umzugehen und die gewonnen Erkenntnisse und das neuerworbene Wissen anzuwenden. Sehr gelungen sind auch die Experimentvorschläge zum Thema „Arm und reich“ oder die Spielvorschläge rund um „Anderssein“ und „Ausgrenzung“.
Die Geschichten sind zum Teil doch recht lang und gehen über fünf Seiten hinaus. Hier müsste man, abhnägig von der Gruppe und dem Alter der Kinder, eventuell Kürzungen vornehmen, um die Konzentrationsspanne der Kinder nicht zu überstrapazieren. Auch hätte ich mir zu den Liedern eine CD gewünscht. Die Anzahl an beispielhaften Forscherfragen und weiterführenden Impulsfragen hätte erhöht werden können.
Das Konzept an sich ist jedoch sehr gut durchdacht, kindgerecht und eignet sich sehr gut als Grundlage für eine Umsetzung in einer Arbeitsgemeinschaft.
Ganzheitliche Konzeption, Beachtung des entdeckenden Lernens, hilfreiche Forscherfragen und Zitate als weiterführende Anregungen zum Philosophieren.