Monika Kerntke – 101 Rezepte für produktives Arbeitsverhalten

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Monika Kerntke gibt in ihrem Buch „101 Rezepte für produktives Arbeitsverhalten“ Tipps und Anregungen zur Modifizierung des Arbeitsverhaltens von SuS. Das oberste Ziel ist dabei die Kinder zur Übernahme von Verantwortung für das eigene Vorankommen zu erziehen und jegliche individuelle Defizite im Arbeitsverhalten auszugleichen. Mit konkreten Handlungsschritten und vorgefertigten Vorlagen und Materialien für die Hand der Kinder, sollen die SuS zuerst auf ihr Arbeitsverhalten aufmerksam gemacht werden, um anschließend gemeinsam zu überlegen, wie man dieses Problem angehen kann. Dem Reflexionsprozess wird stets eine große Bedeutung zugemessen und versucht mithilfe von Lernverträgen und Selbstbeobachtungsbögen die Kinder in ihrer Selbstverantwortung zu stärken.

Folgende inhaltliche Struktur liegt diesem Buch zugrunde:

  • Arbeiten mit der ganzen Klasse oder mit einzelnen Schülern?
  • Leistungsbereitschaft – Konzentration und Ausdauer
  • Zuverlässigkeit und Sorgfalt
  • Selbstständigkeit
  • Superstar am Schulhimmel

Das letzte Kapitel stellt eine umfassende Lerntipp-Kartei (22 Seiten) vor, die die SuS dazu anleiten soll das Beste aus sich zu machen. Hier können sie selbstständig nach Tipps für einen bestimmten Bereich des Arbeitsverhaltens suchen, an dem sie arbeiten wollen. Das komplette Büchlein sollte jedoch aufgrund der hohen Anforderung der Reflexionsfähigkeit ab der vierten Klasse eingesetzt werden.

Besonders hilfreich finde ich in diesem Buch die Denkanstöße, die in den Rubriken „Erläuterung der Hintergründe“ zu finden sind. Warum sind manche Kinder im Unterricht so unkonzentriert und lassen sich von dem leisesten Geräusch von ihrer Arbeit ablenken? Oft sind sie aber auch von sich selbst so abgelenkt, dass sie kaum zum Arbeiten kommen. Der Impuls der Autorin hierbei war, dass Fokussierung auf einen Unterrichtsgegenstand leichter zu erbringen ist, wenn alle Lerntypen angesprochen werden.  Ausschließlich mündlich gegebene Aufgabenstellungen erfordern von visuellen Lerntypen so viel Anstrengung der Übersetzungsleistung, dass sie schon alsbald abschalten. Die ständige Übersetzung  des auditiven Inputs in visuelle Inhalte ist für visuelle Lerntypen in der Tat so kräfteraubend, dass sie sich auf lange Sicht nicht mehr auf den Unterrichtsgegenstand konzentrieren können. Eine Erkenntnis für Lehrer, die viel bewirken kann: Um die Unterschiedlichkeit der Zugangsweisen zu Informationen zu berücksichtigen, empfiehlt die Autorin daher verstärkt Signalkarten im Unterricht einzusetzen.

Die Autorin hat die gängigsten Probleme in der Organisation des Arbeitsverhaltens herausgegriffen und stellt gut im Schulalltag umsetzbare Handlungsanregungen vor. Auf der mitgelieferten CD-ROM finden sich alle Kopiervorlagen in editierbarer Form wieder. Ich hätte mir gewünscht die Gestaltung der Arbeitsblätter etwas ansprechender und kindgerechter (größere Schrift, größerer Zeilenabstand) vorzufinden. Aber dafür ist die CD mit den bearbeitbaren Materialien hervorragend und die Vorlagen können den eigenen Bedürfnissen und der Lerngruppe entsprechend angepasst werden!

101 Rezepte

Wertvolle Denkanstöße und gut im Alltag umsetzbare Handlungsanregungen zur Verbesserung des Arbeitsverhaltens.

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