John Boyne – Der Junge mit dem Herz aus Holz

Noah, ein achtjähriger Junge, beschließt eines Morgens von zu Hause wegzulaufen. Von einem Dorf zum nächsten ziehend, entdeckt er einen Spielzeugladen, der voller Magie und Zauber steckt. Der Ladenbesitzer ist ein Spielzeugmacher, der eine interessante Lebensgeschichte zu erzählen hat. Es geht um Mut, Abenteuer, Schuldgefühle und gebrochene Versprechen. In seinem Spielzeugladen voll von Marionetten bekommt Noah einen Einblick in eine lang vergangene glorreiche, spannende und aber auch traurige Zeit. Er tritt in eine Welt voller Wunder ein und gewährt nach und nach dem Spielzeugmacher auch Zugang zu seinen eigenen Gefühlen, die ihn veranlasst haben, sein Zuhause zu verlassen.

Dieses Buch ist wie ein langsam und gemächlich dahin plätschernder Fluss voll von Lebensweisheiten. Es ist kein reißender und spannungsgeladener Fluss. Das Buch kann auch über mehrere Tage zur Seite gelegt werden, um die Geschehnisse und neue Erkenntnisse zu verarbeiten.

Es nimmt einen mit auf eine Reise der Vergänglichkeit des Lebens. Es geht um Reue, falsche Entscheidungen, daraus resultierende Konsequenzen und dem Erwachsenwerden. Nach und nach eröffnen sich weitere Abzweigungen und man erkennt den tieferen Sinn der Geschichte. Das Ende stimmte mich nachdenklich und machte mich traurig. Es ist ein rührendes Märchen mit vielen philosophischen Einsprengseln. Ein fast vergangenes Leben wird einem jungen Leben gegenübergestellt und durch den Trost des Erzählens und Zuhörens wird dem jungen Leben eine positive Wendung verabreicht, symbolisiert durch die endgültige Erschaffung Pinocchios. John Boyne, dem Autor des Bestsellers „Der Junge im gestreiften Pyjama“ gelingt es den Lauf der Zeit, auch verdeutlicht durch die Laufschuhe des Spielzeugmachers (siehe Bild oben), in den Fokus zu rücken und die damit verbundenen Entscheidungen rückblickend zu reflektieren bzw. im Falle Noahs rechtzeitig zu überdenken.

Das Buch stimmt einen nachdenklich, ist lehrreich und gnadenlos ehrlich!

bei amazon.de