Marjaleena Lembcke – Als die Steine noch Vögel waren

Als die Steine noch Vögel waren

Pekka ist anders und besonders. Das Laufen und Sprechen entwickelte sich bei ihm nur langsam. Kleine Verwachsungen an Händen und Füßen, sein schief auf den Schultern sitzender Kopf machen ihn zum „Sonderling“. Er schielt, hat einen verlorenen Blick und schaut gerne an Menschen vorbei. Dennoch liebt er alles um sich herum. Er liebt Teppiche, Düfte, Bärte, Wälder, Eichhörnchen, Birken. Doch am meisten liebt er die Steine, weil sie früher Vögel waren.

Die Schulzeit ist für ihn mit neuen Herausforderungen verbunden. Der „Weltmeister im Liebhaben“ zweifelt, dass seine Mitschüler ihn mögen und seine Andersartigkeit akzeptieren. Stets stellt er sich merkwürdige Fragen: „Warum ist man manchmal glücklich und manchmal traurig?“, „Woher kommt die Liebe?“, „Warum muss man sterben?“. Es sind Fragen, auf die kaum ein Mensch eine Antwort weiß. Fragen, die ihn zum Außenseiter machen.

Die Geschichte wird von Pekkas Schwester, Leena,  erzählt. Sie schildert als eine ihm nahestehende Person welchen Schwierigkeiten sich Pekka ausgesetzt fühlt und wie liebenswürdig und mutig er sich ihnen stellt. Er sucht sich sein Plätzchen im Leben, sieht die Welt aus einer ganz anderen Perspektive und umarmt sie und seine Mitmenschen mit voller Inbrunst! Diese Liebenswürdigkeit ist ansteckend!

Mit langsamen und ganz leichten Gitarrenklängen, wird diese rührende Geschichte um den kleinen Pekka erzählt. Gefühlvoll und doch unbeschönigt wird uns eine Welt rund um Behinderung, Angst und Ausgrenzung geschildert. Die Sorge um Komplikationen bei anstehenden Operationen, kummervolle Rückmeldungen weiterer Befunde und mögliche gesundheitliche Rückschläge begleiten die Familie unentwegt. Hier hilft Pekka der Zusammenhalt, die Familie, die Liebe in seinem durch Andersartigkeit geprägtem Leben. Er ist stark, er ist mutig und verzeiht seiner Umwelt für ihre Unsicherheit und Angst im Umgang mit seinem Wesen. Beim Hören bleibt einem hier und da ein Kloß im Halse stecken. Diese Ungerechtigkeit und Arroganz, die auf ihn immer und immer trifft und sein fröhliches und liebenswürdiges Gemüt als eine ganz persönliche Antwort, sind bezaubernd und ergreifend zugleich.

Die Sprache ist einfach, lebensnah, äußerst treffend und gemischt mit philosophischen Einflüssen. Das Cover symbolisiert sehr griffig die Hoffnung, die Liebe, die Sehnsüchte eines kleinen Jungen, der täglich kämpft und zwar nicht nur mit seiner Andersartigkeit, sondern auch noch mit seiner Umwelt.

Dieses Hörbuch lässt seine Zuhörer in die Gefühlswelt eines behinderten Jungen eintauchen, um ihn besser zu verstehen und seine eigenen Handlungen und Einstellungen zu hinterfragen. Ein besonderer Schatz für inklusive Klassen!

Material

Zum Nachdenken:

Behinderung

Einfühlsam, sensibel, poetisch.

Friedrich Rückert – Die Heinzelmännchen und andere Geschichten aus Opas altem Buch

„Während der „Ab-ins-Bett!“ Zeremonie findet Fannys Papa ein Buch vom Opa. Als Fanny im Bett liegt, beginnt er daraus vorzulesen: Die Heinzelmännchen zu Köln … Es bleibt an diesem Abend aber nicht bei einer Geschichte!
Das Vorlesen und Zuhören bereitet dann der ganzen Familie soviel Freude, dass abwechselnd Papa, Opa, Mama und Oma vorlesen und gar nicht mehr aufhören möchten. So erzählen sie vom Bäumlein, das andere Blätter haben wollte und von den Büsumern, die sich immer wieder verzählt haben. Das alte Buch verwandelt sich beim Vorlesen in eine Schatztruhe, in der nach und nach kleine Perlen zum Vorschein kommen:

  • Die Heinzelmännchen
  • Vom Büblein, das überall hat mitgenommen sein wollen
  • Die Büsumer
  • Vom Bäumlein, das andere Blätter hat gewollt
  • Der Spielmann
  • Das Mäuslein
  • Vom Büblein auf dem Eis“

Bei diesem Hörspiel hat man als Zuhörer das Gefühl, dass man eine Familie heimlich beobachtet und sie bei ihrem abendlichen Ritual begleitet. Das alte Buch von Opa wird herausgegraben und die alten wunderbaren Geschichten neu entdeckt. Jedes Familienmitglied liest abwechselnd aus dieser Sammlung an alten Gedichten vor und vergisst allmählich die Schlafenszeit. Auch für den Zuhörer verfliegen die 31 Minuten im Nu und dann ist schon die Spielzeit vorbei. Die Sprecher setzten gekonnt ihre Rolle um und unterhalten den Zuhörer ganz wunderbar. Die Reime und die eingespielte Musik laden zum Mitmachen ein. Was funktioniert besser, als das Hörspiel von 5 Kindern testen zu lassen? Nach weniger als 5 verflogenen  Minuten fangen sie an mitzusummen, mitzuschnipsen und können kaum auf ihren Stühlen sitzenbleiben. Auf den Gesichtern ist ein Lächeln und sie geniessen sichtbar die Geschichte, die in eine sehr unterhaltsame Rahmenhandlung eingebettet wurde.

In dem beigelegten Booklet sind freundlicherweise alle Texte abgedruckt, sodass Zuhören und Mitlesen ebenfalls ermöglicht wird.

Ein Hörgenuss für die ganze Familie!

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Adventskalender zum Hören und Staunen

„24 akustische Überraschungen – für jeden Tag der Vorweihnachtszeit gibt es eine geschichte, eine Legende oder ein Lied!
Johannes Steck, Rosemarie Fendel, Erwin Grosche und viele andere erzählen

  • Geschichten über Weihnachtsträume und Weihnachtsbäume
  • Legenden über den hl. Nikolaus, die hl. Barbara und St. Lucia
  • Märchen von Frau Holle und Sterntaler

Neue Lieder und bekannte Gedichte ergänzen die Sammlung. So wird dieser ganz besondere Adventskalender zum Hörvergnügen für alle, die auf Weihnachten warten!“

Eine ganz bunte Mischung auf 24 Tracks (82 Minuten) verteilt: von Liedern, über Erzählungen, Märchen und Gedichten. Es ist alles dabei, was das Herz begehrt. Für Kinder, die sich statt eines Buches lieber Hörbüchern widmen, ist dieser Adventskalender ideal. Aber auch für manche Eltern, die vielleicht Lesemuffel sind oder beruflich abends verhindert sind, ist dieser Adventkalender eine schöne Alternative.
Die Optik mag ebenfalls beeindrucken. In kühlen Farben wird die wundervolle Winterlandschaft dargestellt. Im Inneren erwartet einen eine weitere kleine Überraschung: Ein Adventskalender aus Pappe. Hinter jedem Türchen verbirgt sich ein Wort und aus der Vielzahl der Wörter entsteht am Ende der Weihnachtszeit ein schönes Gedicht. Johannes Steck als Sprecher kann mich auch hier überzeugen und fesselt mit seiner lebendigen Erzählart. Mit Rosemarie Fendel konnte ich dagegen nichts anfangen, mich hat das Lispeln sehr gestört, da konnte ich mich auf das Inhaltliche kaum konzentrieren.

Ein zahnfreundlicher Adventskalender zum Verschenken oder auch Sich-Selbst-Beschenken!


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Sabine Kammerl – Geschichten vom Professor Grau

„Professor Grau, die sprechende Maus mit der Brille auf der Nase, ist in die Backstube Ringlbeck eingezogen! Wie gut, dass gleich nebenan die beiden Konditorenkinder wohnen: Toni und Lissi retten den Professor vor der Mausefalle und sorgen damit gleichzeitig für den Umzug der Mausefreundin „Pfiffi“ zum schon so lang ersehnten Wunschdomizil …

Schnell entwickelt sich eine heimliche Freundschaft zwischen den Kindern und dem Professor. (Die Eltern dürfen natürlich nicht erfahren, dass in ihrer Backstube eine Maus wohnt!) Der gewitzte Professor Grau entpuppt sich immer wieder als Retter in der Not. Er zeigt, dass man mit pfiffigen Ideen viel bewältigen kann und dass es auch für das schwierigste Problem eine Lösung gibt –  der Professor Grau ist eben schlau!“

Eine Backstube, wie aus dem Bilderbuch. Es riecht nach allerlei Leckerei und ausgerechnet hier entdecken die Eltern tatsächlich eine Maus. Die ist den Eltern ein Dorn im Auge und so wird kurzerhand eine Mausefalle gekauft. Doch vergebens, die Maus ist nicht zu kriegen. Die Kinder sind der Tatsache gegenüber positiv eingestellt. Die graue Maus in dem blauen Kittel hat es ihnen angetan, denn sie ist ziemlich schlau und fällt auf eine Mausefalle nicht rein. Hier beginnt eine wahre Freundschaft zwischen den zwei  Kindern und dem schlauen Professor. Und da dürfen auch schon die gemeinsamen Abenteuer beginnen …

Aufgenommen wurde das Hörbuch von Johannes Steck, der seine Stimme gut beherrscht. Eingeleitet werden die Geschichten mit einem Professor Grau Lied, welches instrumental dargestellt wird. Die Gesamtspieldauer beträgt 70 Minuten. Ich persönlich kann mich über eine längere Zeitspanne schlecht auf ein Hörbuch konzentrieren, ich bräuchte zwischendurch einige Vertonungen, die meine Aufmerksamkeit zurückholen, sonst schweifen meine Gedanken ab. Ich musste mich ab und an daran erinnern, mich gedanklich doch bitte dem Hörbuch zu widmen.

Leider konnte mich die Geschichte inhaltlich auch nicht fesseln. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass thematisch Immobilienmakler etwas für Kinder sind.

Inhaltlich etwas schleppend und bietet wenig Identifikationsbasis.

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