Jan De Kinder – Tomatenrot oder Mobben macht traurig

Tomatenrot oder Mobben macht traurig

Tom wird rot. Seine Wangen verfärben sich von Tomatenrot über Paprikarot bis hin zu Kirschrot. Die anderen Kinder kichern. Seine Wangen blinken noch mehr: An. Aus. An. Aus. Tom wird immer stiller. Sein Feind Paul dafür umso lauter. Die Ich-Erzählerin möchte, dass Paul aufhört. Denn eigentlich ist Tom ganz nett. Aber sie hat Angst. Sie traut sich nicht. Wird sie all ihren Mut zusammen nehmen und sich für Tom einsetzen? Oder muss Tom sich alleine behaupten? Und wie reagiert die Lehrerin auf das Mobbing?
Das Rotwerden ist ein äußerst sensibles Thema. Manche Kinder und auch Erwachsene werden schnell rot. Sei es ein peinliches Ereignis oder eine freudige Erregung, schon wechselt die Gesichtsfarbe und nimmt einen Rotton an. Es ist jedoch nichts wofür man sich schämen sollte. Es kann sogar ganz liebenswürdig und reizend erscheinen. Das sollte Kindern ganz früh vermittelt werden.

Das Rotwerden kann bei Kindern aber auch  als Angriffsfläche genutzt werden. In diesem Bilderbuch schildert der Autor De Kinder wie ein Junge aufgrund seiner Röte verspottet wird. Die Angriffe gehen soweit, dass man sogar von Mobbing sprechen kann. Paul schubst und macht sich über Tom lustig. Tom beißt sich auf die Lippen, schweigt und sagt nichts.

Es ist ein äußerst rührendes Bilderbuch. Gedeckte Farben dominieren, lediglich das Rot leuchtet durchgehend. Pauls scharfe Zunge wird mit einem Messer verglichen und als Sinnbild erscheint ein rot-leuchtender Wolf mit scharfen Zähnen. Der Leser spürt die ausgehende Bedrohung hautnah. Tom wird dafür immer kleiner und kleiner dargestellt. Es braucht Mut, um sich gegen diese Ungerechtigkeit zu stellen. Und es ist schön zu sehen, dass manche diese Portion Mut aufbringen können und sich für Schwächere einsetzen. Kinder, die sich in der Gemeinschaft wohl und sicher fühlen, die Anerkennung erfahren, werden zu selbstbewussten Individuen. Daran knüpft dieses lehrreiche Bilderbuch an und zeigt wie wichtig gegenseitige Hilfe und ein fairer Umgang miteinander ist.

Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die subtile Anspielung auf Pauls veränderte Stellung in der Gemeinschaft. Paul wechselt schlussendlich auch die Gesichtsfarbe:
Er wird ganz grün.
Grün, das ist auch eine Farbe.
Der Verlag stellt in Kürze für Lehrpersonen ein Download mit Begleitmaterialien bereit, passend zum Buch rund um das Thema Mobbing.
Tomatenrot oder Mobben macht traurig

Material

Innerhalb von Gruppen gelten bestimmte Normen, die angeben, ob jemand dazugehört oder ausgegrenzt wird. Das dient der Sicherung der Gruppenidentität. Kinder, die nicht akzeptiert werden, werden im schlimmsten Fall mutwillig geärgert oder aktiv gemobbt. Durch dieses Arbeitsblatt sollen Kinder ein ärgerndes Verhalten erkennen und über Möglichkeiten nachdenken, für sich selbst und für andere einzutreten. Sehr gerne dürfen die Spielszenen in der Kleingruppe auch nachgespielt werden.

Für sich und für andere eintreten

zum Download bitte auf das Bild klicken

Ein Bilderbuch über Mobbing, Angst, Gemeinschaft, gegenseitige Untersützung und Vertrauen.

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