Verena Manhart und Pascal Frank – Herr Tukan! Herr Tukan!

Herr Tukan ist stets zur Stelle, wenn es mal bei den Tieren im Urwald brennt. Er hilft dem Affen und entknotet seine Pfote. Für das Zebra hat er tröstende Worte parat, während er ihre Streifen sortiert. Auch den Fledermaus-Geschwistern zeigt er geduldig den Weg nach Hause. Doch eines Tages kann Herr Tukan selbst nicht mehr. Und so machen sich die Tiere auf den Weg den hilfsbereiten Herrn Tukan zu suchen. Ob er jetzt wohl ihre Hilfe braucht?

Verena Manhart greift eine ernste Angelegenheit auf und verpackt sie in kindgerechte Situationen. Es gibt Menschen, die ständig und immerwährend geben und andere, die es für selbstverständlich nehmen und weiter fordern. Herr Tukan gehört zur ersten Kategorie „Mensch“. Er hilft gerne. Die Kräfte des gutmütigen Herrn Tukan lassen jedoch nach und er fühlt sich schon bald einfach nur erschöpft. Er brennt aus.

Als die Tiere die nötige Hilfe nicht bekommen, merken sie dass sie sich eigentlich auch selbst helfen können.

Wenn Affe Albert sich das nächste Mal seine Pfote verknotet … dann (versucht er sein) Glück erst mal alleine.

Diese Botschaft ist eine bedeutende. Als Eltern muss man die Kinder auch einmal alleine versuchen lassen ein Problem zu lösen. Es ist ein wichtiger Lernprozess, bei dem man sich zurücknehmen und die evtl. Misserfolge auch aushalten muss. Kinder, denen immer gleich alles abgenommen wird, lernen nicht selbstständig zu denken und zu handeln. Auch Lehrer sind oft die Verkörperung von „Herrn Tukan“. Hier heißt es ebenfalls „Versuche es erst einmal alleine!“. Nur wenn das Problem wirklich unüberwindbar ist, kommen sie geflogen und helfen gerne.

Die farbenfrohen Illustrationen  von Pascal Frank verleihen in der Drucktechnik der Thematik die nötige Wichtigkeit und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Hier ist die Hilfsbereitschaft von einer ganz anderen Seite beleuchtet und die Folgen für beide Seiten verherrend.

Hilfsbereitschaft von einer ganz anderen Seite beleuchtet!

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Anne Desmet und Jim Anderson – Drucken ohne Presse

Drucken ohne Presse

„Drucken ohne Presse“ konzentriert sich auf die Darstellung von Druckverfahren, die ohne viel Aufwand und ohne teures Zubehör umgesetzt werden können und somit wenig kosten. Dieses Buch stellt eine Vielzahl von Drucktechniken vor und gibt wertvolle Tipps für die Umsetzung, nicht nur für die Grundschule. Sie reichen vom einfachen Stempel- (z.B. aus Plastilin), Kartoffel- oder Schablonendruck über mehrfarbigen Linoldruck, Siebdruck oder Collagentechniken mit verschiedenen Materialien.

Hier werden Tipps zur Ausrüstung und zum Material gegeben, die zum großen Teil schon im Haushalt vorhanden sind. Wichtige Hintergrundinformationen zur Druckfarbe und vor allem zum richtigen Papier runden die Einführung ab. Die Druckgrafik als Kunstform war bereits auf Felswänden vor vielen tausend Jahren zu finden und so bieten die Autoren als erste Drucktechnik das Drucken mit den Körperteilen an. Die Angebote werden stets von zum Teil farbigen Fotografien begleitet. Oft sind es Werke von Schulkindern oder auch hilfreiche Zeichnungen zum Vorgang ds Druckverfahrens oder als Hinweis auf die Beachtung von Besonderheiten.

Dieses Buch diente mir als Vorbereitung auf eine Projektwoche zum Workshop „Druckwerkstatt“ anlässlich unseres Schuljubiläums. Hier finden sich wertvolle Informationen für Neulinge, die man sonst in anderen Büchern kaum findet. Besonders hilfreich fand ich die Hinweise zum Papier, die einen großen Unterschied in Bezug auf die Druckqualität ausmachen. Auch die Darstellung der Materialien zur Herstellung eines Druckstocks waren für mich als fachfremde Lehrkraft in Kunst Gold wert. So fand ich sprachlich verständlich formulierte Ratschläge zum Umgang mit Polystyrol. Behälter zum Mitnehmen aus den Imbissbuden eignen sich z.B. wunderbar als preiswerte Alternative, jedoch nicht das Verpackungsmaterial von Elektrogeräten. Die Trittschalldämmplatten aus dem Baumarkt sind zwar geringfügig schlechter in der Qualität, jedoch für experimentelles Drucken auch gut zu gebrauchen. Da das Schulbudget oft recht gering ist, sind solche Hinweise sehr hilfreich.

Praktisch empfand ich auch die Darstellungen von vielseitigen Drucktechniken anderer Künstler, vor allem die jeweiligen Hinweise zum Material und zur Technik sind lesenswert. Viele Bilder sind großformatig abgedruckt und eignen sich somit auch zum Zeigen in einer Kleingruppe.

Als Vorbereitung auf die Druckwerkstatt war dieses Buch für mich ein kleiner Schatz, aus dem ich viele nutzbare Informationen für die Praxis ziehen konnte.

Drucken ohne Presse

weiterarbeit

Hier sind einige Ergebnisse des Schulgebäudes aus der Druckwerkstatt, die wir als Jubiläumspostkarten am Festtag verschenkt haben.

Druckwerkstatt Schulgebäude

Druckwerkstatt Schule Jubiläum

 

 

 

 

 

Ein praxisnahes Buch mit sehr hilfreichen Hintergrundinformationen zu Techniken und zu beachtenden Tücken im Arbeitsprozess.

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