Britta Sabbag und Igor Lange – Welcher Weg ist meiner?

Hallo Menschenkind.

Ja, ich meine dich. Genau dich! Wie schön, dich zu sehen!
Ich bin es, dein Weg. Aber sag, warum bleibst du stehen?
Zögerst du meinetwegen?

Dieses poetische Bilderbuch macht dem Bestseller „Vielleicht“ von Kobi Yamada eindeutig Konkurrenz. Der Lebensweg ist nicht immer einfach. Man stockt, verharrt, hinterfragt oder nimmt hin und wieder auch einmal eine falsche Abzweigung. Entscheidungen in ihrer kleinen oder großen Form begleiten uns täglich.

Einfühlsam nimmt die Autorin der Leserschaft den Druck jederzeit die perfekten und richtigen Entscheidungen treffen zu müssen. Es ist eine Botschaft für alle, die vielleicht das Gefühl haben, etwas orientierungslos an ihren Lebenspfaden zu stehen oder gar zu verharren. Und doch finden sich wertvolle Begleiter im Leben, die uns leiten, den richtigen Anstupser geben oder uns einfach Mut machen.

Das Menschenkind lernt auf sich zu vertrauen und macht Gebrauch von Werkzeugen, die es unterstützen. Da ist das Fernrohr, als Symbol für das Herz, welches eine weitere Sicht verspricht als unsere Augen es vermögen. Der Kompass ist das Bauchgefühl, welches intuitiv den richtigen Weg weist und da ist das Seil, ein mutiger Held, der selten pünktlich erscheint.

Bezaubernd ist auch die Bildsprache. Der Protagonist ist gewappnet mit seinen Utensilien und stellt sich dem Leben mit all seinen Hindernissen. Die vielen weißen Flächen lassen Raum für die Ungewissheit, die Entscheidungen mit sich bringen.

Grundschulkinder und ihre Eltern orientieren sich zum Ende des vierten Schuljahres ebenfalls neu. Was kommt nach der Grundschulzeit? Ist die Wahl der weiterführenden Schule die richtige? Damit kommen Ängste, Sorgen und vielleicht auch Unsicherheiten einher. Dieses Bilderbuch baut durch zuversichtlichen und liebevollen Zuspruch auf. Es animiert zum Tun statt zum ewigen Abwarten, denn sonst schwimmen einem sogar die Eisschollen davon. Unterrichtsideen und Umsetzungsvorschläge sind in hier zu finden.

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Kobi Yamada und Charles Santoso – Das Glück in dir

Rezension

Es ist dein Leben. Es ist deine Zeit.

Warte nicht darauf, dass die Dinge einfacher, leichter
oder besser werden. Das Leben wird immer kompliziert sein.
Lerne, jetzt glücklich zu sein. Und sei dir bewusst,
egal welche Zeit oder welcher Tag es gerade ist, jetzt ist immer.

Kobi Yamada schafft es als Schöpfer von lebensnahen Lektionen, genau die richtigen Worte und Beispiele zu finden, um zuversichtlich im Jetzt zu leben. Das Bedürfnis nach Glück wohnt jedem Menschen inne. Es ist die Hoffnung, die uns antreibt, das Vertrauen, das sich alles wieder passend fügt, das Empfinden von Reichtum im Dasein. Auch in schwierigen Momenten, die von Zweifel belegt sind, sei dir bewusst, dass du selbst deine Gedanken fütterst.

Kommen Zweifel auf, liebe mehr.

Das kleine, zarte Entlein stellt sich mutig und offen den Herausforderungen des Lebens. Die expressiven Szenen evozieren ein Gefühl für unsere manchmal schwankende Welt. Der Protagonist schafft es trotzdem auf lustvolle Weise im Chaos zu navigieren. Bemühen ist ein Weg etwas zu erreichen und Fortschritte zu machen. Die großen Hürden sind oft wir selbst. Mach den größtmöglichen Schritt und dann von dort, geh einen weiteren Schritt. Der Kreis des Lebens wird sich schließen. Idealerweise fügst du etwas zum Wunder Welt hinzu.

Du kannst schaffen, wofür du bereit bist.

Dieses Bilderbuch mit hauchzarten und pointierten Illustrationen in der Schlüsselfarbe Grau, mit einzelnen Akzenten vom lichtspendenden Gelb zeigt, dass die Welt eben nicht Schwarz oder Weiß ist. Dazwischen ist noch so viel mehr. Das Glück steckt in den kleinen Dingen. Mit unseren Gedanken haben wir einen großen Einfluss darauf, was wir fühlen und wie wir die Umstände wahrnehmen und bewerten. Die Lebensweisheiten sollte man sich daher viel öfter in Erinnerung rufen.

Blick ins Buch
Fazit

Inspirierendes und hoffnungspendendes Bilderbuch zum Verschenken zum Neuen Jahr, in einschneidenden Lebensphasen, zum Schulabschluss, zum Ruhestand oder einfach mal so…ganz ohne besonderen Anlass!

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Kobi Yamada und Elise Hurt – Versuchen

Rezension

Die Angst vor dem Scheitern ist bei alledem der furchteinflößendste Teil. Sie hält die meisten Menschen davon ab, etwas zu beginnen. Der einzige Weg, um dorthin zu gelangen, wo man hin möchte, beginnt mit dem ersten Schritt in diese Richtung.

„Wie macht man das?“

So beginnt dieses Bilderbuch vom Autor Kobi Yamada, der uns alle bereits mit dem preisgekrönnten Bilderbuch „Vielleicht“ verzaubern konnte. Wertvolle und ausdrucksstarke Lebensweisheiten finden sich auch in dieser Geschichte, die das lebenslange Lernen im Fokus hat.

Die Anfangsfrage setzt eine gewisse Neugierde voraus und die Bereitschaft zu lernen. Der Protagonist betritt das Atelier eines Bildhauers und ist mehr als beeindruckt von seiner Kunst. Für ihn steht fest, dass er so etwas Beeindruckendes niemals erschaffen könnte. Der Bildhauer widerspricht ihm und behauptet, dass der beste Weg, seinen Talenten eine Chance zu geben, im Versuch alleine liegt.

So beginnt der Junge mit einem Meißel das Hauen einer Skulptur aus einem Steinblock. Der Weg ist steinig und von Frustration, Selbstzweifel, Enttäuschung und Versagensangst geprägt. Er kann seiner eigenen Erwartungshaltung nicht gerecht werden. Regelmäßig sucht er den Lehrmeister auf, um sich Rat zu holen. Dieser bestärkt ihn darin, Fehler als Lernchance zu sehen. Fehler bedeuten, dass man Fortschritte macht und Risiken eingeht, Mut zeigt und sich traut, nicht stehen zu bleiben. Hingabe und Ausdauer bringen einen dahin, es wieder und wieder zu versuchen.

Die Wahrheit ist, wir alle scheitern.

Schließlich öffnet der Bildhauer dem Jungen das Tor zu seinen „Fehlern“ und beide bestaunen in einem abgelegenen Garten die unterschiedlichsten Statuen, die alle in ihrer ganz eigenen Schönheit glänzen. Und so strahlt diese Doppelseite ein wahrhaftiges Selbstvertrauen und Selbstakzeptanz aus. Erstmals erblickt der Leser feine Farbnuancen in den sonst sehr graudominierten Illustrationen, die auf Bewegung, Flexibilität und Wachstum hindeuten. Man muss sich erlauben, eben nicht perfekt sein zu müssen, sondern Fehlversuche und Entwicklungsschritte als Etappen auf einem Lebensweg zu betrachten.

Elise Hurst spielt gekonnt mit Licht und Schatten in ihren Bleistiftzeichnungen, die wie Radierungen wirken. Ihre Zeichensprache zeugt von Tiefe und Schwere und fängt das Leben in seinen Schwingungen sehr gut ein. Das Bildmotiv der roten Katze begleitet den Jungen von Anfang an und ist nicht nur sein Motiv, sondern auch der Hoffnungsträger. Man meint, dass die Katze anspornt, motiviert und antreibt. Hier steckt Seele in den Bildern. Die Charaktere erscheinen eher schemenhaft und genau dieser Schleier ist die Übertragung auf den Leser und seine Lebensgeschichte, so wie es die letzte Seite andeutet.

Blick ins Buch
Fazit

Versuchen heißt, mutig genug zu sein, anzufangen und sich das Lernen auf dem Weg zu erlauben.

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