Jenny Bicho – Die Hobby-Horsing-Kids: Ein STeckenpferd für Lotta

Lotta und ihre Freundinnen lieben das Hobby Horsing – also das Reiten und Springen mit ihren Steckenpferden. Gemeinsam träumen sie davon, bei einem großen Wettkampf zu starten und vielleicht sogar den Hauptgewinn der Turniertombola zu ergattern. Doch der Weg ist nicht einfach: Lottas Steckenpferd gilt als weniger schick und sie spürt den Druck, mithalten zu wollen. Gleichzeitig lernen die Mädchen, dass Mut, Zusammenhalt und Freundschaft wichtiger sind als Perfektion oder Konkurrenzdenken. Am Ende wächst Lotta über sich selbst hinaus – und erkennt, dass es vor allem um Freude, Gemeinschaft und Vertrauen geht.

Als Grundschullehrerin schätze ich dieses Buch sehr, weil es eine realitätsnahe, positive Geschichte erzählt, in der Kinder Mut finden, ihren eigenen Interessen zu folgen – auch wenn diese nicht dem Mainstream entsprechen. Es regt Gespräche über Selbstvertrauen, gegenseitige Akzeptanz und Durchhaltevermögen an. Besonders der spielerische Zugang zu Bewegung und Kreativität macht das Buch zu einer wertvollen Lektüre. Zudem regt es Kinder an, neue Hobbies auszuprobieren. Die Lektüre bietet viele Anknüpfungspunkte für Gespräche über Freundschaft und Fairness. Auch das Thema Umgang mit Vorurteilen wird sensibel behandelt, wenn die Kinder lernen, zu ihrem außergewöhnlichen Hobby zu stehen. „Die Hobby Horsing Kids“ eignet sich hervorragend zum Vorlesen – ein Buch, das Mut macht, Gemeinschaft stärkt und zeigt, dass man mit Herz und Fantasie über sich hinauswachsen kann.

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Petra Eimer – Und dann kam Juli

Rezension

Paul führt ein, seiner Aussage nach, ganz gewöhnliches Leben. Zumindest war es bis zu dem Tag so, an dem Juli ihm zugelaufen kam. Das Pferd macht es sich im heimischen Garten bequem und verwüstet nicht nur Papas Gemüsegarten, sondern macht sich auch an Mamas Blumen zu schaffen. Im Gegensatz zu Paul, haben weder seine Eltern noch seine Freunde etwas gegen Juli.

Der Versuch den eigentlichen Besitzer mithilfe von Flugblättern und Anzeigen ausfindig zu machen, wird vorerst nicht von Erfolg gekrönt. Paul muss sich wohl oder übel mit Juli abfinden. Mit Hunden und Katzen hätte Paul noch etwas als Haustier anfangen können, aber Pferde? Jegliche Vorhaben Juli das Sprechen beizubringen oder es zu dressieren, misslingen. Wird Pauls Herz sich doch noch für Juli erwärmen?

Das Buch begeistert mit einer ganz reichhaltigen und wunderbar modernen und farbigen Bebilderung, die sich konsequent durch das Buch für Kinder ab 8 Jahren zieht. Petra Eimer spielt auch mit der Darstellung der Schrift, die sich an den inhaltlichen Aussagen orientiert. Das Lesen wird dadurch auch für Lesemuffel abwechslungsreich gestaltet und beinhaltet somit schon fast einen Hauch an comicähnlicher Erscheinung.

Getragen wird die Geschichte durch alltägliche Familiensitutationen, die wohl jedes Kind zwischen 8 und 10 Jahren kennt. Viele Dinge werden einem nun peinlich. Das Interesse und die Scham dem anderen Geschlecht gegenüber steigen. Der Kernessenz ist jedoch das Vertrauenfassen Neuem gegenüber und das Ablegen der vorerst negativen Anmutungen und Vorhersagen. Es geht darum, Offenheit zu entwickeln und mutig genug zu sein, um Unbekanntes näher zu erfahren.

Ein großes Schmunzeln ist bei allen Lesern auf Seite 79 zu erwarten. Hier wird im Sinne der „Buch im Buch-Darstellung“ der Verkaufsschlager „Die Schule der magischen Tiere“ erwähnt, aus der Paul die Idee schöpft, dass das Pferd vielleicht sein magisches Tier ist, mit Talenten die ihm noch nicht offenbart wurden.

Blick ins Buch
Fazit

Eine unterhaltsame Lektüre zum Vorlesen oder Selberlesen – für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet!

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