Marcus Pfister – So oder so: Einfach Pinguin sein

Man meint, dass alle Pinguine doch gleich sind, doch beim genauen Betrachten fällt auf, dass jeder Pinguin anders ist. Marc Pfister setzt in eine kühle Eislandschaft vielschichtige, farbenfrohe Figuren und haucht damit der Szenerie Leben ein. Bereits der Schriftzug des Titels integriert die Regenbogenfarben und verdeutlicht unser buntes Bild der Gesellschaft, in der Andersartigkeit als Bereicherung empfunden wird.

In der Pinguin-Kolonie ist jeder willkommen. Sie bilden in der Antarktis eine Gemeinschaft trotz all der Verschiedenheit, die dort schlummert. Da ist z.B. Luca, der mit seinem roten Schnabel aus einer anderen Kolonie zu ihnen gestoßen ist. Mit seiner fröhlichen Art bezaubert er viele Pinguine. Dann sind dort drei beste Freundinnen, die sich immer unterstützen, egal was kommen mag. Sie sind eine eingeschweißte Eisblock-Gemeinschaft. Ida dagegen ist sehr gerne für sich und verbringt viel Zeit alleine. In ihr steckt etwas, das höher und weiter und freier sein will. Und dann ist da auch Leon, der auf manche Plump und schwerfällig wirken kann, ja manchmal sogar faul. Doch eigentlich ist er hellwach und ein außergewöhnlich guter Beobachter.

Auf jeder Doppelseite werden die unterschiedlichen Charaktere vorgestellt. Hier werden Eigenschaften skizziert, die auch in einen Steckbrief hätten übertragen werden können. Es strotz nur vor Diversität und Vielfalt. Die Geschlechterrollen werden über Bord geworfen. Das Individuum steht im Fokus, genauso wie das Titelbild es bereits suggeriert.

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Steve Parker – Mein Leben als Pinguin

Mein Leben als Pinguin

Der kleine Pinguin erzählt aus der Ich-Perspektive ganz lebendig und hautnah von seinem Leben in der Antarktis. Mit lautmalerischen Ausdrücken gespickt, begleiten wir den Kaiserpinguin zur Essenszeit in den Ozean und lernen auch die Feinde von ihm kennen. Besonders spannend ist nach dem großen Marsch in der Kolonie die Paarungszeit. Die Balzrituale werden Schritt-für-Schritt in Form einer kleinen Bleistiftzeichnung verbildlicht. Jede Doppelseite ist durch eine Überschrift thematisch strukturiert und bietet dem Leser einen guten Einstieg in das Wissensgebiet dieser besonderen Vögel.
 

Als eine Art Tagebuch werden die Ereignisse dementsprechend aus einer ganz persönlichen Sichtweise geschildert. Um der Einseitigkeit entgegen zu wirken, werden die Gedanken der anderen Tiere über den Kaiserpinguin angeschlossen. Auch hier bleibt der Autor seinem im ganzen Buch vorherrschenden Stil der Vermenschlichung der Tiere treu. So ist dieses Bilderbuch kein ausschließliches Sachbuch, sondern in erster Linie eine Geschichte über einen Pinguin. Das Sachwissen aus den Erzählungen herauszufiltern, bleibt die Aufgabe der Kinder. Hilfreich hierbei ist das Verzeichnis der „schwierigen Wörter“ mit kindgerechten und gut zu verstehenden Erläuterungen von Bezeichnungen wie z.B. „Balzen“, „Krill“ oder „Tentakel“.

Mein Leben als Pinguin

Material

Um den Kindern das Herausfiltern der sachlichen Informationen zu erleichtern, eignet sich hierbei die Textform „Steckbrief“ sehr gut.

Steckbrief_Pinguin

 

Sachliche Informationen, verpackt in eine Geschichte.

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