Madlen Ottenschläger und STefanie Reich – Metti Meerschwein

Große, neugierige Kulleraugen schauen die Leserinnen und Leser liebevoll an und schon ist der Zauber geschehen. Metti hat sich in die Herzen eingebrannt. Stefanie Reich gebührt hier eine ordentliche Portion Anerkennung ihres visuellen Fingerspitzengefühls und der handwerklich so en pointe umgesetzten Illustrationskunst.

Metti lebt auf dem Bauernhof und erachtet sich selbst als ein Hasenmädchen. Um sie herum, wimmelt es schließlich von Hasen. Beim Hasentanz wackeln sie mit ihren Pummelschwänzchen und erfreuen sich an Wettrennen. Metti hat ihre eigenen Talente und schlägt jeden im Verstecken und Erschrecken. Das Hasenleben ist einfach toll.
Eines Tages gesellt sich Oskar zu ihnen und öffnet Metti die Augen rund um ihre Andersartigkeit. Er offenbart ihr, dass sie ein Meerschweinchen ist und wohl in einer Blase lebte. Es beginnt eine bewegende Identitätssuche. Metti ist verunsichert und Wahrheit kann weh tun, vor allem wenn sie in verletzende Worte gepackt wird.

Bestimmt warst du schon einmal traurig und weißt, dass das ein blödes Gefühl ist. Der Bauch tut weh, und die Brust fühlt sich an, als läge darauf ein Stein so groß wie ein Felsbrocken, sodass man kaum noch atmen kann.

Zur Traurigkeit gesellt sich Wut. Metti brüllt und schäumt. Sie ärgert sich, dass ihre Hasenfreunde sie im Irrglauben gelassen haben, ein Hase zu sein. Dieser Gefühlsausbruch ist authentisch und äußerst rührend. Diese Gefühle haben ihre Berechtigung und so boxt Metti in das Moos, bis das Gefühl in ihrer Brust schwindend klein wird.

Und Oskar? Glücklicherweise kann er aus seinen Fehlern lernen:

Er wusste jetzt, dass er Blödsinn gedacht und gesagt hatte. Du weißt bestimmt, dass das jedem passieren kann, und was dann zu tun ist. Und das tat Oskar auch. Denn er war gut im Entschuldigen. Und Metti war gut im Verzeihen.

Hoffentlich ist dies das erste Abeneteuer der herzlichen Metti von noch vielen anderen…

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