Stefanie Gerstenberger und Susanne Göhlich – Ärgere niemals einen Elefanten

An einem Sonntagnachmittag macht Paul gemeinsam mit seiner Mutter einen Ausflug in den Zoo. Im sauberen Matrosenanzug und glänzenden Lackschuhen, geht es für Paul von Gehege zu Gehege und stets bläut die Mutter ihm ein:

Nun sei brav und mach dich nicht schmutzig, Paul!

Allerdings macht das Bravsein nicht so viel Spaß wie Tiere zu ärgern. Also schnappt Paul dem Elefanten das Brötchen aus dem Rüssel weg und wird im Nu nassgespritzt. Der Giraffe piekst Paul ins Bein, woraufhin seine Matrosenmütze durchgekaut wird und die Lamas verleitet er zum Spucken, indem er sie mit Steinen bewirft. Seine Mutter holt dauernd ihr Stofftaschentuch hervor und putzt den Jungen sauber.

Auf dem Nachhauseweg sieht Paul die anderen Kinder, wie sie Tiere streicheln, am Rücken kratzen und füttern. Dafür vollführen die Tiere für sie die tollsten Kunststücke, nur für Paul nicht. Wie gut, dass Paul am Straßenrand ein Kätzchen im Karton findet, sodass er den Umgang mit Tieren in seinen vier Wänden üben darf.

Rezension

Dieses amüsante Bilderbuch ist natürlich überzogen in der Darstellung. Hier wird nicht nur das Fehlverhalten des Kindes aufgezeigt, sondern auch ganz eindeutig die Kurzsichtigkeit der Mutter. Paul mag sich nicht an die Regeln im Zoo halten und testet seine Grenzen gezielt aus. Da die Mutter ausschließlich auf die Sauberkeit ihres Sprösslings bedacht ist, kommt er damit auch ganz gut durch, bis ihm schließlich die Tiere den Spiegel vors Gesicht halten und zurückschlagen.

Die Geschichte ist ein wunderbarer Anlass, um über das Regelverhalten im Zoo ins Gespräch zu kommen. Vor lauter Aufregung oder aus Langeweile kann es tatsächlich passieren, dass Kinder z.B. gegen Scheiben klopfen, laut rufen oder versuchen, ins Gehege zu greifen. Hier hilft die Erklärung, dass die Tiere sich dadurch erschrecken oder sich gestört fühlen, was sie erheblich unter Stress setzt. Es ist ratsam Kindern so früh wie möglich beizubringen, die Tiere nur aus der Ferne zu beobachten und sie sonst in Ruhe zu lassen.

Auch zum Thema „Tierefüttern“ sollte man sich vorab informieren, wo es erlaubt und wo grundsätzlich verboten ist. Schließlich geht es um das Wohl der Tiere. Der Zoo ist deren Zuhause und wir Besucher sind entsprechend Gäste, die sich auch so zu verhalten haben.

Blick ins Buch

Fazit

Regelverhalten im Zoo überspritzt und humorvoll dargestellt, untermauert mit wundervollen farbigen Illustrationen.

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