Classroom-Management, welches hier als Klassenführung übersetzt wird, kommt im Grundschulalltag sowohl aus der Schüler- als auch aus der Lehrersicht eine große Bedeutung zu. Diese Aufgabengebiete sind äußerst vielschichtig und komplex. Ein optimales Lernumfeld verlangt nicht nur eine perfekte Organisation des Unterrichtsalltags, sondern auch ein positives soziales Lernklima, eine fruchtbare Elternarbeit, abwechslungsreiche Methoden, Einsatz von unterschiedlichen Unterrichtsformen, Berücksichtigung der Heterogenität, Schülerbeobachtung und Beachtung von vielen weiteren Kernbereichen.
In diesem Band wird auf die Bedeutung und die einzelnen Komponenten des Classroom-Managements eingegangen, die zuvor in die folgenden drei Gruppen unterteilt wurden: Schülerperspektive, Lehrerperspektive und das Unterrichtsgeschehen. Der Aufbau des Buches gliedert sich nach eben diesen Hauptbereichen und stellt deren Vernetzung mit vielen wissenschaftlichen Belegen dar.
Dieses Band gleicht eher einer wissenschaftlichen Arbeit, die nun veröffentlicht wird. Es ist sehr theoretisch, sachlich und zitiert viele namhafte Wissenschaftler. Es werden Thesen und Fragestellungen aufgeworfen, die es im weiteren Verlauf zu beantworten gilt. Unterschiedliche Termini werden definiert, Grafiken von Netzwerken und ihren Beziehungen zueinander zu verdeutlichen versucht, Komponenten der Kernbereiche untersucht und mit weiteren Studien verglichen und untermauert.
Erfahrene Lehrpersonen, die sich vielleicht zu diesem Thema praktische Tipps und Umsetzungsmöglichkeiten erhofft haben, werden von diesem Band eher enttäuscht sein. Studierende verschiedener Lehrämter dagegen eine übersichtliche und kompakte Analyse der unterschiedlichen Komponenten vom Classroom-Management vorfinden.
Die Erwähnung der Ergebnisse der PISA-Studie ist für mich als Begründung für das Thema Classroom-Management ganze 12 Jahre später, etwas unpassend. Das Thema wurde mehr als breitgetreten und bedarf aktuellerer Begründungen wie z.B. die stetig fortschreitende Technologisierung des Lernens und damit wandelnde Aufgabengebiete für Lehrkräfte.
„Kommunikations- und Kooperationsformen besitzen im Unterricht einen hohen Stellenwert. In diesem Zusammenhang spielen die Gesprächsformen eine wichtige Rolle. Zu ihnen zählen das gelenkte Unterrichts-gespräch, die Vortragsformen sowie Mischformen mit der Zielsetzung, Methodenschulung als Aufgabe der Grundschule zu realisieren…“ (S. 43).
Für Studierende verschiedener Lehrämter als kompakte und fundierte Nachschlage- und Zitierquelle sehr zu empfehlen.
bei amazon.de