Die Menschen leben als Gefangene unter selbst erbauten Kuppelfarmen, die ihnen Schutz vor seltsamen und mörderischen Kreaturen, sogenannten Hybriden, bieten. Diese treiben tagsüber ihr Unwesen und verschlingen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. So lebt auch Sally Hayden mit ihrer blinden Mutter, ihrem Großvater und ihrem Bruder Paul auf so einer Farm im Ödland. Doch eines Tages taucht ein Flugobjekt auf, das Paul auf die Welt da draußen neugierig macht und ihn dazu verführt der Ödnis zu entfliehen. Doch noch ahnt er nicht, dass die Hybriden nicht die einzige Gefahr darstellen, die da draußen lauert. Lediglich die Visionen der Hayden-Frauen, gesandt von dem mysteriösen Windmann durch die verschlüsselte Nachricht „Deadline 24“, können etwas Klarheit in das Durcheinander bringen.
Dieses Cover passt zum Inhalt des Buches wie die Faust aufs Auge. Sally einsam und allein in einer menschenleeren Ödnis, umwebt von einem Bienenwabenmuster, welches einem Gefängnis gleicht. Ein böser Traum der Zukunft ist wahr geworden, die Menschheit ist dabei auszusterben und es geht zurück zu den Wurzeln, gleich dem Motto „Morgen wird wie gestern sein!“ Keine Spur von hochentwickelten Gerätschaften, man besinnt sich auf das Wesentliche und kehrt zurück zur Farmarbeit. Jetzt wo mittlerweile Autos entwickelt wurden, die lediglich durch die Gedankenkraft gesteuert werden, ist diese Vision der Zukunft nun wirklich nicht diejenige, die die meisten von uns sich vorstellen können. Doch genau hier liegt der Reiz des Ganzen. Die Geschichte ist anders und man möchte als Leser natürlich erfahren, was denn nun aus der hochentwickelten Technologie geworden ist. Der Leser wird für die Auflösung ganz schön lange hingehalten und nun ja man braucht dafür viel Fantasie. 🙂
Doch es gibt nicht nur Hybride, sondern andere Wesen wie die Spuckvipern, Orge, Grogonen, Memoranden, Trugnebel und mysteriöse Windmännern, die ihr Unwesen treiben. Annette John gelingt es wunderbar diese surreale Welt zu beschreiben. Der Schreibstil ist nicht sonderlich anspruchsvoll, lässt sich aber flüssig lesen. Die Protagonistin wird sympathisch, mutig und authentisch dargestellt. Ich hätte mir lediglich gewünscht etwas mehr von Sallys Welt auf der Farm mitzubekommen. Daher blieb die Farm und das Leben auf dem Ödland für mich etwas undurchsichtig und oberflächlich. Es dauerte nicht lange, bis es die ersten Abenteurer an die Tür klopften und ich muss gestehen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und zum Teil bis 1 Uhr nachts weitergelesen habe, obwohl ich am nächsten Tag bereits früh raus musste. Die Geschichte ist spannungsgeladen und fesselt. Von der Auflösung und dem Ende war ich dagegen etwas enttäuscht. Obwohl ich die Botschaft dahinter sehr gut finde und die Einstellung zu den Entwicklungen zum Teil gut nachvollziehen kann. Das Ende war für mich jedoch leider sehr „märchenhaft“ und unglaubwürdig.
Ein fesselndes Fantasy-Buch, welches die Zukunft einmal anders schildert und den Leser gut unterhält.
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