„Eine Bildergeschichte ohne Worte, die zu immer wieder neuem Entdecken und Nacherzählen einlädt. Die kleine Wolke nimmt uns mit auf eine Reise voller Begegnungen und Verwandlungen, ganz ohne Worte, auf eine einfache, poetische Art und Weise. „
Bei einem Bilderbuch stehen die Bilder meist im Vordergrund und nehmen der Definition nach eine führende Rolle ein. Die heutzutage übliche Wechselbeziehung zwischen Bild und Text hat Muzo einfach weggelassen und sich auf die ursprünglichste Form berufen: die Bilder. So findet der Betrachter in diesem Buch ausschließlich Illustrationen. Wir begleiten eine kleine Wolke auf ihrer Reise: wir sehen ihren Entstehungsprozess, wie sie durstigen Blumen Wasser spendet, einem traurigen Frosch zu einem Tümpel verhilft und viele andere Abenteuer. Doch bei all diesen Begebenheiten fühlt sich die Wolke furchtbar einsam…
Die Bilder sind sehr einfach gehalten, sowohl in ihrer Ausführung als auch in der Farbgestaltung. Der Betrachter sieht eine Abfolge von wahnsinnig süßen Bildern, die es zu einer Geschichte zusammenzufügen bedarf.
Dieses Buch lebt im wahrsten Sinne, denn es ist nicht starr, sondern entwickelt und verändert sich immer wieder neu, bei jedem Durchgang. Jede Person fügt sein eigenes Vorwissen beim Erzählen mit ein und lässt einige Sachen aus oder schmückt andere umso mehr aus. So habe ich dieses Buch in einer ersten Klasse als Diagnoseinstrument eingesetzt, um einen Eindruck über den sprachlichen Ausdruck der Kinder zu bekommen. Ich war von der Bandbreite und der Ausführlichkeit der Beschreibungen so beeindruckt, dass dieses Buch einen Ehrenplatz im Klassenraum nun innehat und von den Kindern wahnsinnig gerne in die Hand genommen wird, um diese Geschichte von Neuem zu leben!