Jory John und Pete Oswald – Der kluge Keks

Dieses Bilderbuch schafft es, Kinder nicht nur zu unterhalten, sondern ihnen auf berührende und humorvolle Weise etwas Wesentliches zu vermitteln: Du bist wirksam. Du kannst etwas hinterlassen. Deine Stimme zählt.

Der kluge Keks erkennt im Laufe der Geschichte, dass er nicht nur „wie die anderen“ sein muss, sondern eigene Fähigkeiten besitzt. Das Buch begleitet ihn dabei, zu entdecken, dass das Schreiben von Geschichten nicht nur ein kreativer Akt ist, sondern etwas Einzigartiges, das bleibt. Der Gedanke, durch Worte Spuren zu hinterlassen, wird kindgerecht und leicht verständlich vermittelt – ein wunderbarer Ansatz, um über Identität, Mut und Ausdruckskraft zu sprechen.

Besonders wertvoll für die Schule ist, wie das Buch die Selbstwirksamkeit von Kindern stärkt:
Die Botschaft lautet, dass es wichtig ist, an sich zu glauben, neugierig zu bleiben und auszuprobieren, was man kann. Der Keks musste lernen, dass Fähigkeiten wachsen dürfen – und dass es Mut braucht, um eigene Ideen mit anderen zu teilen. Diese Haltung ist eng an unseren Bildungsauftrag geknüpft und lässt sich perfekt auf die Lebenswelt der Kinder übertragen.

Der Text ist humorvoll, die Illustrationen lebendig und liebevoll gestaltet – sie unterstreichen die emotionale Reise des Kekses und lassen viel Raum zum Beobachten und Mitdenken. Das Buch lädt zu Gesprächen im Klassenkreis ein, lässt sich gut für Lesetage, Projektwochen oder das kreative Schreiben nutzen und inspiriert Kinder, selbst Autorinnen und Autoren zu werden.

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Gefühlsbarometer – Heute bin ich

Der Zugang zu den eigenen Gefühlen ist ein wichtiger Lernprozess in der Persönlichkeitsentwicklung. Sie wahrzunehmen, einzuordnen, zu reflektieren und manchmal auch zu akzeptieren sind bedeutende Kompetenzen. Auch für die Emotionen anderer empfänglich zu sein und zu erkennen, dass Gefühle nicht statisch sind, sondern sich auch im Laufe des Tages verändern können, sind hilfreiche Erkenntnisse.

Ein Gefühlsbarometer ist eine Methode, um Schülerinnen und Schülern vor allem in der Schuleingangsphase die Möglichkeit zu bieten, ihre Stimmung zu signalisieren. So kann die Lehrkraft eine bessere Ansprechbarkeit gewährleisten und auch die Mitschüler können etwas behutsamer miteinander umgehen, was die Sozialkompetenz im Klassenverband stärkt.

Jedes Kind kann zu Beginn des Tages seine Wäscheklammer mit dem Namen auf das Feld heften, welches sein momentanes Gefühl am besten beschreibt. Das Nutzen der Gefühlsampel ist freiwillig. Sollte jemand sein Gefühl nicht preisgeben wollen, bleibt die Klammer auf dem obigen Feld. Die Klammer kann natürlich im Laufe des Tages verschoben werden, was verdeutlicht, dass Stimmungen sich ändern können. Hier kann am Ende des Tages reflektiert werden, was genau dazu beigetragen hat, dass sich das Gefühl verändert hat. Das schult Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit.

Crockett Johnson – Harold und die Zauberkreide

In dem bezaubernden Kinderbuch „Harold und seine Zauberkreide“ erweckt ein kleiner Junge durch seine Zeichnungen unterschiedliche Dinge zum Leben. Dabei haben bei ihm alle Gefühle eine gewisse Daseinsberechtigung. Er versucht nicht ihnen Einhalt zu gebieten.

Wenn er Angst hat, läuft er nicht weg. Stattdessen überlegt er sich kreative Lösungen, wie er sich aus den Situationen rettet. Aus Angst vor dem Drachen, malt er sich ein Boot als Ausflucht. Wenn er Heimweh bekommt, malt er sich ein Fenster, steigt hindurch und landet in seinem eigenen Kinderzimmer.

Das Kinderbuch ist farblich sehr reduziert gehalten, lediglich die lila Kreide führt offensichtlich ein Eigenleben. Die Linie schweben und tanzen und erschaffen Dinge und Wesen. Was er malt, ist auch wirklich da.

Die Botschaft dieses Kinderbuchs hat in Bezug auf die Selbstwirksamkeit eine wichtige Lehre. Es geht darum, in schwierigen Lebensphasen und Situationen nicht zu erstarren, sondern Entscheidungen zu treffen und weiter zu gehen. Welche Möglichkeiten und Lösungen gibt es bei Problemen? Es stärkt schon im Kindesalter die Fähigkeit der Resilienz, was die Widerstandsfähigkeit bezeichnet mit belastenden Lebensumständen umzugehen.

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