Marlies Bardeli und Anne-Kathrin Behl – Anton und sein Gewissen

Das Gewissen ist eine immerwährende Baustelle, die sich aus Normen und Werten zusammen setzt. Dieses moralische Konzept, bezieht sich auf das innere Gefühl oder die innere Stimme, die einer Person sagt, was richtig oder falsch ist. Es fungiert als eine Art moralischer Kompass und beeinflusst das Verhalten und die Entscheidungen einer Person.

Dieses Bilderbuch „Anton und sein Gewissen“ bestärkt die jungen Leserinnen und Leser auf den „inneren Schiedsrichter“ zu hören bevor die emotionale Last zu schwer wiegt. Im Kindergarten ist Spielzeugtag und das Feuerwehrauto von Jette fasziniert Anton. Als sie den Raum verlässt, spielt er damit und macht unbeabsichtigt die Leiter kaputt. Statt ihr seinen Fehler zu gestehen, verschweigt er lieber seine Tat. Das schwere Gefühl im Magen lässt ihn nicht mehr los. In einer fast durchsichtigen Gestalt plagt ihn das personifizierte Gewissen und macht ihm Mut, sich bei Jette zu entschuldigen.

Diese Botschaft ist pädagogisch wahnsinnig wertvoll und viele Kinder werden sich früher oder später darin wieder finden. Das Bauchgefühl ist ein recht zuverlässiger Kompass in unserem Leben. Auf seine Intuition zu hören und sich zu entschuldigen erfordert Mut. Das muss immerwährend geübt und lebenslang trainiert werden. Die für das Auge sehr ansehnlichen Illustrationen verdeutlichen sehr gut, dass das schlechte Gewissen und die damit einhergehende Reue und die Schuldgefühle, die Anton empfindet, sich verstärken, wenn man gegen die eigenen moralischen Grundsätze oder die Gesellschaftsnormen verstößt. Letztlich zeigt man sich auch verantwortlich, wenn man sich der Wiedergutmachung stellt.

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