“ Mit kooperativem Lernen können Sie erfolgreich und motivierend unterrichten: Sie fördern fachliche, methodische und soziale Kompetenzen und stärken das Selbstwertgefühl.
Was sind die Kernelemente des Kooperativen Lernens, aus denen alle Formen kooperativen Arbeitens bestehen?
Wie setzen Sie die Strategien des Kooperativen Lernens so in Ihrem Unterricht ein, dass diese ihr ganzes Potenzial entfalten?
Wie verbindet man Kooperatives Lernen mit Frontalunterricht?
Welche Stolperseteine gibt es auf dem Weg zum kooperaiven Klassenzimmer?
Wie setzen Sie Kooperatives Lernen so ein, dass es Sie vom ersten Tag an entlastet?
Warum ist Kooperatives Lernen eigentlich so erfolgreich?
Ludger Brünning und Tobias Saum beantworten diese und viele andere Fragen
– praxisnah und übersichtlich
– mit vielen Unterrichtsbeispielen
mit Hintergründen aus der Lernforschung“
Der Klappentext preist das Buch ja ganz schön an. Aber werden tatsächlich all diese Fragen beantwortet und was hat es mit dem Kooperativen Lernen auf sich? Das waren meine Fragen, die ich zu klären suchte, als ich mich in diesem Buch einzulas. Das Ziel des Kooperativen Lernens ist die Aktivierung aller Schülerinnen und Schüler. Es geht nicht darum, dass Schülerinnen und Schüler präsentiertes Wissen übernehmen, sondern sich die angebotenen Informationen individuell erarbeiten und das neu erworbenen Wissen in die bereits vorhandenen Wissensstrukturen integriert wird. Diese Ansicht ist ja nun nicht neu. Was die beiden Autoren jedoch sehr anschaulich machen, ist wie man dieses Ziel ohne allzu viel Aufwand im Unterricht umsetzt. Es wird eine genaue Struktur vorgegeben, denn das Kooperative Lernen läuft nach einem Dreischritt ab: think, pair, share! Jedem dieser Grundprinzipien wird ein eigenes Kapitel gewidmet, indem anhand von Beispielen dargelegt wird, wie die Umsetzung im Klassenzimmer aussehen könnte. Die Unterrichtsbeispiele stammen allesamt aus der Sekundarstufe. Jedes Kapitel ist so aufgebaut, dass am Anfang die wesentlichen Aspekte kurz zusammengefasst werden und mithilfe einer Grafik dargestellt wird, was den Leser in diesem Kapitel erwartet. Es ist sehr übersichtlich und verständlich. Es folgen außerdem Übungen, in denen der Leser das Gelesene nun anwenden kann, oft in so einer Art Quiz. Besonders schön fand ich die Übung mit der Unterscheidung von Arbeitsformulierungen, die zu einer breiten Schüleraktivierung führen oder eben nicht:
1. Wer kann mir sagen, was ihr in der letzten Stunde gelernt habt?
2. Denke eine Minute nach und tausche dich dann mit deinem Partner darüber aus, was wir in der vergangenen Stunde erarbeitet haben. Für die Partnerarbeit habt ihr zwei Minuten Zeit. Anschließend werde ich jemanden aufrufen.
Genau das habe ich in der Praxis ausprobiert und siehe da, der Unterschied ist enorm. Es gibt viele Kinder, die sich oftmals nicht trauen, auch wenn sie die Antwort wissen. Doch wenn man ihnen die Gelegenheit gibt, sich vorher auszutauschen, gewinnen sie mehr an Selbstvertrauen und es kommen sehr gute Antworten ans Licht. Ich nutze diese Form nun auch oft in den Reflexionsphasen und bin immer wieder erstaunt wie effektiv es ist.
Sehr aufschlußreich finde ich ebenfalls die Exkurse, die zusätzliche wissenschaftliche Hintergrundinformationen in einer sehr verständlichen Sprache liefern.
Insgesamt bin ich von dem Buch so angetan, dass ich mir gleich Kooperatives Lernen im Englischunterricht. Die Kommunikationsfähigkeit fördern – vom ersten Schuljahr an bestellt habe. Ein praxisnahes Buch mit vielen Unterrichtsvorschlägen und Kopiervorlagen.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, welches verdeutlicht, dass schüleraktivierende Unterrichtsformen sehr einfach umzusetzen und wahnsinnig effektiv sind. Auch für Grundschullehrer geeignet!

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